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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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herunterspringend. Er federte mühelos ab. Die Schwerkraft musste ein wenig geringer sein als auf Terra.
    »Nämlich was?«
    »Folge mir Unauffällig.«
    Perry trottete, zu unterkühlt, um zu protestieren, hinter dem Kameraden her, durch ein Labyrinth von immer gleich aussehenden Gesteinsformationen. Sein Aktivator pochte auf Höchstlast. Dass ihm die Nase zu tropfen begann, hatte er seit einer halben Ewigkeit nicht mehr erlebt. »Sind wir bald da?«
    Glucksend wies Tiff auf die umliegenden Geröllhalden. »Falls du mal austreten musst, tu dir keinen Zwang an.«
    Er gestand sich ein, dass ihm die Situation gefiel.
    Verschollen im Irgendwo, auf die blanke Existenz zurückgeworfen - hatte er nicht genau diese Reduktion aufs Ursprüngliche, Essenzielle so lange vermisst?
    Fast bedauerte Julian Tifflor, dass er das Lager bereits erspäht hatte. Gern hätte er den quengelnden, sich auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch dahinschleppenden Residenten noch ein Weilchen länger traktiert. Perry Rhodan so geschwächt zu erleben, war sogar dessen engsten Freunden nur sehr selten vergönnt.
    Eins musste Tiff ihren Entführern lassen: Sie bewiesen Stil. Ein einziges Anzeichen höherer Vegetation blühte im weiten Umkreis, ein distelartiges, etwa armlanges Gewächs, das auf einer aus Wackersteinen aufgeschichteten Pyramide der harschen Witterung trotzte. Im Windschatten duckte sich ein rudimentäres Zelt, zwei elastisch verspannte Planen.
    »Ist das alles?«, raunzte Perry.
    »Ich habe dir keinen Rosengarten versprochen.« Noch ein Zitat aus der präkosmonautischen Ara. Nicht verwunderlich: Tiff fühlte sich in die Anfangszeit ihres gemeinsamen Abenteuers zurückversetzt, in jene wilden, grandiosen Jahrzehnte des Aufbruchs der Menschheit zu den Sternen. Auch damals hatten sie praktisch bei Null begonnen...
    Unter der Plane fanden sie zwei dünne, hell beige Schutzanzüge schlichter Machart. Perry Rhodans Laune besserte sich, als er in ei-nen davon geschlüpft war und entdeckte, dass die weit geschnittene, knittrige Montur über eine Heizung verfügte. In den zusammengefalteten Helm war eine Sichtscheibe mit einer Art Polarisationsfilter eingelassen. Des Weiteren gab es zwei Rückentornister mit Wasser beziehungsweise Sauerstoff und den entsprechenden Zuleitungen, allerdings ohne Anzeige, wie lange der Vorrat ausreichte: Der zweite Anzug, den Tiff überstreifte, war ganz gleich ausgestattet. In der jeweiligen Brusttasche steckte ein dunkelbraunes, birnenförmiges Gerät mit fünf Bedienungsknöpfen. Sie experimentierten vorsichtig daran herum und fanden heraus, dass sich die recht klobigen Dinger als Translatoren verwenden ließen, sowie zur Ton- und Bildaufzeichnung wobei die Teleoptik auch als Fernglas diente. Falls die beiden identischen Geräte noch andere Funktionen beinhalteten, gaben sie diese aufs Erste nicht preis.
    »Nicht unbedingt die avancierteste Hochtechnologie«, sagte Perry feixend. »Aber man nimmt, was man kriegt.«
    Von wem?, dachte Tiff. Zu welchem Zweck?
    Jemand bringt uns auf zugleich brutale und raffinierte Weise in seine Gewalt, schafft uns hierher, rüstet uns notdürftig aus... Warum?
    Naheliegende Fragen. Weder Tiff noch Perry stellte sie jetzt schon zur Diskussion. Zwischen ihnen herrschte stilles Einvernehmen, dass sie noch viel zu wenig Hinweise hatten, um Energie mit Spekulationen zu vergeuden.
    Stattdessen bauten sie das Zelt ab, packten die Planen ein und marschierten los, weiter ins Landesinnere. Angenommen, sie waren nicht zufällig an dieser Stelle ausgesetzt worden - dann wohl, weil man ihnen eine ungefähre Richtung vor geben wollte, fort von der unwegsam zerklüfteten Küste und dem alles andere als einladenden, jedoch zur Orientierung hilfreichen Vulkanmassiv. Anfangs schritten sie flott aus, um die Blutzirkulation anzukurbeln. Aber bald pendelten sie sich auf ein mittleres Tempo ein, bei dem sie sowohl auf die Heizung als auch die Atemluft ihrer Anzüge verzichten konnten. Es verstand sich von selbst, dass sie mit dem Wasservorrat gleichfalls sparsam haushalten würden. Schließlich wussten sie nicht, wie lange sie damit auskommen mussten.
    Einstweilen verspürte Tiff ohnehin weder Durst noch Hunger; offenbar hatte man sie bis vor Kurzem künstlich ernährt. Auch mit der bei jeder Bewegung leise knisternden Montur kam er ganz gut zurecht. Die integrierten Stiefel passten sich allmählich seinen Füßen an und verfügten über eine weiche, dicke Sohle, deren Profil auch auf steileren oder

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