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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ernähren können, jedoch um vieles umständlicher. In Dsipraens oder Barkhäusern flossen Speisen und Getränke aus Zapfhähnen ... Nicht zum ersten Mal zweifelte Julian Tifflor an der Klugheit ihres Entschlusses, den Kleinen seiner gewohnten Umgebung zu entreißen.
    Sie gingen weiter. Leicht bergab, wenn die Angaben des Datenträgers aus der Reliquiengalerie stimmten; zu verifizieren hätte das Tiff mangels Orientierungspunkten nicht vermocht. Sie gingen und gingen, umschlossen von Düsternis und Monotonie: klick-klack-klock, klick-klack-klock, klick-klack... *
    »Täusche ich mich, oder verengt sich der Stollen?«, fragte Perry.
    Tiff kniff unwillkürlich die Augen zusammen. Ein dummer Reflex, der nichts brachte. Er zog die Multifunktionsbirne aus der Anzugtasche und aktivierte Lichtverstärkung sowie Teleoptik. »Gut aufgepasst«, bestätigte er. »Außerdem zweigen da vorn Seitengänge ab.« Sie waren nicht eingezeichnet gewesen. Nun, über Ungenauigkeiten gestohlener Karten durfte man sich nicht beschweren.
    An der Kreuzung durchmaß der Hauptstollen nur noch zehn, zwölf Meter - eindeutig zu eng für den Raupengleiter, den sie beobachtet hatten. Die Quergänge waren noch schmaler; jener zur Linken stieg in einem Winkel von etwa 25 Grad an, der rechte neigte sich mindestens ebenso stark nach unten.
    »Kapier ich nicht«, sagte Perry. »Viele Kilometer lang bleibt der Durchmesser gleich, dann auf einmal... Und wozu die Gabelung, hier, mitten im Berg?«
    Tiff zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht handelt es sich um ehemalige Abbaustätten. Wir behalten unsere Richtung bei, oder?«
    »Klar.«
    »Klar. Äh...«, druckste Gondüb. »Was dagegen?«
    »Nein, nein. Je eher wir das Gebirge durchquert haben, desto besser.«
    Eine Viertelstunde später trafen sie auf den nächsten Seitengang, dann mehrten sich die Verzweigungen in immer kürzeren Abständen. Zum Glück war der Hauptstollen eindeutig erkennbar und verlief strikt geradeaus. Tiff hatte wenig Lust, ohne Positionspeiler oder Kompass durch ein Höhlenlabyrinth zu tapsen.
    Klick-klack-klock. Klick-klack-klock. Klick-vor einer weiteren Gabelung hielt Gondüb plötzlich an. Er neigte die Gesichtsplatte, als horche er in sich hinein. »Wir müssen fliehen. Nach oben.«
    »Was? Wie kommst du darauf?«
    »Alle Aerimi besitzen ein Gespür für Bedrohungen der Landschaft. Wie... Grollen in der Erde.«
    »Sei mal still.« Rhodan und Tifflor lauschten angestrengt einige Atemzüge lang. Dann sahen sie sich an, schüttelten den Kopf. Sie hatten nicht den geringsten Laut vernommen.
    Andererseits, Gondübs Volk war parapsychisch begabt. Die Aerimi verständigten sich auf telepathischem Weg, wenngleich sehr eingeschränkt. Warum sollten sie, gerade in Anbetracht der Umweltbedingungen von Jaimbor, nicht auch eine Art seismischen Sinn entwickelt haben? »Meinst du Beben«, fragte Tiff, »oder andere Anzeichen vulkanischer Tätigkeit?«
    »Ja. So... ähnlich. Etwas kommt auf uns zu. Von vorn und unten. Es steigt aus den Tiefen heran, ist noch zu fern, als dass ich es genauer bestimmen könnte, nähert sich jedoch rasch.« Er tänzelte ängstlich auf der Stelle. »Vertraut mir bitte!«
    »Wir sollen vom Kurs abweichen? Ohne zu wissen, wohin dieser Gang führt?«
    »Nach oben! Nur das zählt. Vorhin dachte ich, ich hätte mich geirrt. Doch jetzt bin ich ganz sicher. Schnell, bevor es zu spät ist!«
    »Einverstanden«, entschied Perry. »Geh voran, Gondüb. Gib sofort Bescheid, wenn du deutlicher fühlst, worum es sich handelt!«
    »Natürlich.« Er sauste los, in den Seitenstollen hinein.
    Die beiden Terraner eilten hinterher. Aktive Vulkane, dachte Julian Tifflor. Eruptionen, Lavaströme ... Falls uns hier drin ein Ausbruch erwischt, dann gute Nacht, Aktivatorträger!
    Der leicht geschwungene Gang wies eine Steigung von etwa zehn Prozent auf. Bald schwitzte und schnaufte Tiff gehörig. Nach wie vor hörten sie nur die Geräusche, die sie selbst verursachten. Knistern, hecheln, klick-klack-klock. Aber der kleine Aerm rannte wie von Furien gehetzt, und er war schließlich der noch am ehesten Ortskundige.
    Sie mussten bereits geschätzte 700 oder 800 Höhenmeter gut gemacht haben, wobei sich Tiff und Rhodan gelegentlich mit Sauerstoff aus den Tornistern gestärkt hatten, als weit hinter und unter ihnen ein Rauschen aufkam, ein Flappen, Prasseln und Bullern. Tiff hatte noch nie in einer Kaverne gesteckt, die sich mit flüssigem Magma füllte. Daher vermochte er nicht zu

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