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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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uneingeschränkt das Kommando?«
    »Niemals!«, antwortete er genauso laut. »Zabatobo! Und du und deine Spezies wer.«
    Ich erschoss ihn. Ich hatte den Kombistrahler umgeschaltet, und sein Kopf löste sich in blaugrüne Gasschwaden auf - hier in der Zentrale war übertriebene Gewalt eher unangebracht -, und sein Körper brach zusammen. Trotzdem sprudelte Blut. Ich hätte es besser wissen müssen. Einige Sekunden lag der Torso auf dem Boden und schlug mit Armen und Beinen, dann war Ruhe.
    Ich wartete nicht so lange ab. Der Kommandant bewegte sich noch, als ich bereits den Ersten Offizier im tödlichen Griff hatte. Die Insignien seiner Uniform waren eindeutig.
    Natürlich war ich schlichtweg unterfordert, aber ich musste Rhodan retten. Oder zumindest versuchen, dass die besten Mediker an Bord ihm halfen.
    »Du kennst das Spiel«, hauchte ich ihm ins Ohr, auch wenn ich mich dafür erneut auf die Zehen stellen musste. »Und du weißt, ich kann nicht zurück. Alles hört auf dein Kommando, und ich sage dir, was du tun musst. Also?«
    Er schluckte. Wägte sein Leben gegen die Rache Aralons ab. Räusperte sich. Atmete tief ein. Wesentlich kürzer wieder aus.
    »Ich bin der Erste Offizier«, rief er dann. »Alles hört auf mein Kommando!«
    Wir hatten es geschafft.
    »Sagen Sie mir, was Sie an Ihrem Aussehen stört«, sagte Tabes-Work.
    »Seht mich doch an«, erwiderte Jocl. »Alles daran ist falsch.«
    Der Ara runzelte die Stirn - oder zog ganz leicht die Brauen hoch, was einen beträchtlichen Unterschied ausmachte. »Ich sehe einen ganz normalen Unither«, sagte er humorlos. »Ein Wesen aus dem Volk, das auf Unith, dem dritten Planeten der Sonne Unatha, entstanden ist. Ein zweiarmiges, zweibeiniges und knapp aragroßes Geschöpf, dessen besonderes Merkmal ein armlanger, beweglicher Rüssel ist, der sowohl zur Nahrungsaufnahme als auch als Greifhilfe benutzt wird. Ein sauerstoffatmendes Wesen von humanoidem, jedoch klobigem Körperbau. Mir fällt nichts Außergewöhnliches auf.«
    »Ihr habt es genau erkannt, Ehrwürdiger.« Jocl nickte so heftig, dass sein Rüssel fast gegen den großen, breiten Schreibtisch geschlagen hätte, der ihn von seinem Gegenüber trennte. Der Tisch war nicht unbedingt protzig, stellte jedoch klar, dass derjenige, der dahinter saß, als Person von einer gewissen Bedeutung erkannt wurde. »Genau das ist es. Mein Kopf zum Beispiel.«
    »Er ist halbkugelförmig, hat zwei große Augen und sitzt halslos auf der Schulterpartie und ist daher kaum beweglich. Wie es bei einem Unither der Fall sein sollte. Sie sind ein ausgesprochen prachtvolles Exemplar Ihrer Spezies.«
    »Ihr habt es tatsächlich erkannt«, sagte Jocl begeistert. »Nehmt nur meine Haut.«
    »Sehr zäh und von gelblich-brauner Färbung. Nicht sehr attraktiv für mich, aber typisch für einen Unither. Ich sehe kein Problem, das ich erkennen könnte.«
    »Aber genau das ist das Problem. Ich bin ein Unither, meine beiden dicken Stummelarme enden in vierfingrigen, daumenlosen Händen, meine Beine sind säulenartig.«
    »Das hat ein Unither nun mal an sich.«
    »Klobig und plump. Aber ich will etwas anderes sein. Glaubt mir, nur deshalb ertrage ich diesen Dialog. Ich weiß durchaus, wer und was ich bin und wie ich aussehe. Aber.« Seine Stimme schien sich zu überschlagen. »Wir galten immer als rebellische Untertanen. Nur deshalb wollt Ihr mir nicht helfen, Ehrwürdiger, nicht wahr?«
    Tabes-Work schaute etwas verwirrt drein. »Ich würde mich freuen, Sie als Klienten begrüßen zu können«, sagte er, »aber ich verstehe Ihr Problem nicht. Könnten Sie es mir genauer erklären?«
    Jocl nickte energisch und schlang den Rüssel um ein Schreibtischbein, was Tabes-Work mit einem weiteren irritierten Kopfschütteln quittierte.
    »Ich will Ihnen helfen«, fuhr der Ara schnell fort. »Ich will jedem Klienten helfen. Aber der Klient muss mir schon sagen, was er von mir erwartet.«
    Jocl atmete rasselnd durch den Rüssel ein. »Ich bin ein Unither«, sagte er. »Ich bin mein Problem.«
    »Inwiefern?«
    »Wir waren einst ein Vasallenvolk der Arkoniden und Teil des Tai Ark'Tussan. Dann haben wir unser eigenes kleines Sternenreich mit ungefähr hundert Systemen gegründet. Wir wurden Mitglied des Forums Raglund, um unsere Unabhängigkeit vom Kristallimperium und von der Liga Freier Terraner zu bewahren. Doch nach dem Hy-perimpedanz-Schock hat sich das alles geändert. Da sind wir wieder ins Umfeld des Tai Ark'Tussan eingebunden worden. Mit der

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