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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Nur deshalb lebten wir noch.
    Hochmut kommt vor dem Fall.
    »Jetzt, Julian«, sagte ich unmittelbar darauf. »Eins, zwei.«
    Er flüsterte tatsächlich ein »Drei!«
    Ich sprang durch die Öffnung, drehte mich von rechts nach links und achtete darauf, dass alle Angehörigen der Zentralebesatzung meine Waffe sahen. »Alle hergehört!«, rief ich. »Die verrückten Flüchtlinge bringen gerade eure Raumsoldaten um. Wenn sie die Herrschaft über das Schiff erlangen, sind wir alle tot.«
    Ich legte eine Kunstpause ein, um mich zu vergewissern, dass ich die Aufmerksamkeit der Offiziere hatte. Es waren knapp zwölf; der Kommandant hatte in der Tat einige hinausgeschickt, um für Ordnung sorgen zu lassen.
    »Aber wir alle kommen hier mit heiler Haut heraus, wenn wir vernünftig sind«, fuhr ich fort. »Wenn ihr nicht vernünftig seid, komme ich mit heiler Haut heraus, und ihr seid tot. Tut, was ich sage, und wir überleben. Diskutiert mit mir, und ihr sterbt.«
    Ich durfte nicht zu lange sprechen, sonst würde ich die Aufmerksamkeit der Zentralebesatzung wieder verlieren. Zumindest hatte ich sie schneller als die der Flüchtlinge im Transmitterraum gewonnen. Langsam, die Waffe nacheinander auf mehrere Besatzungsmitglieder richtend, ging ich zum Kommandanten der KAMMARA. Aus dem Augenwinkel stellte ich fest, dass Tifflor am Eingang der Zentrale wartete.
    Er hielt mir den Rücken frei. Ich nickte zufrieden.
    Niemand leistete Widerstand. Kein Wunder; Ara-Raumer waren unangreifbar. Niemand würde es wagen, einem Raumschiff der Aras feindselig zu begegnen. Das war seit Jahrhunderten nicht mehr vorgekommen.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte dem Kommandanten, der mindestens 20 Zentimeter größer war als ich, meine Waffe an die Schläfe. »Keine Diskussion«, flüsterte ich. »Du tust, was ich sage, oder du bist tot.«
    Ich wusste, er würde nicht auf mich hören. Ein Ara war einfach zu stolz, sich von einer hergelaufenen Unreinen bedrohen zu lassen. Er vertraute nicht zuletzt dem Nimbus, den die Galaktischen Mediziner sich im Lauf der Jahrtausende erarbeitet hatten. Ich fragte mich, welchem Suhyag er angehörte, dass er sich für die Laufbahn eines
    Raumfahrers entschieden hatte - oder hatte entscheiden müssen. Vielleicht hatten seine Eltern aber auch so schlechte Beziehungen gehabt, dass ihm keine andere Wahl geblieben war.
    Ein Diplomat war er jedenfalls nicht. »Niemals«, sagte er so leise, dass nur ich ihn verstehen konnte.
    »Bedenke die Optionen«, erinnerte ich ihn ebenso leise. »Niemand konnte mich daran hindern, die Zentrale zu betreten. Wachen, Raumsoldaten, Sicherheitskräfte. machtlos. Keiner konnte mich aufhalten. Glaubst du, deinen untergebenen Offizieren würde das gelingen? Sie sind keine Kämpfer.«
    »Und?«, sagte er gepresst. War sein Stolz wirklich größer als seine Intelligenz? Zumindest würde ich Tiff gegenüber später behaupten können, alles versucht zu haben.
    »Wir haben gemeinsame Ziele«, log ich, während ich mit meiner Waffe seine Stirn entlang strich. »Du willst dein Schiff nicht verlieren, ich meine Haut nicht. Und ich brauche dein Schiff, wenn ich mich in Sicherheit bringen will. Ich brauche eine funktionierende Besatzung und keine Rebellen, die sich gegenseitig umbringen und alle anderen mit ihnen. Daher sollten wir uns einigen.«
    Sein Schädel war genauso spitz wie der aller anderen Aras, seine Haut genauso durchscheinend. Und er wusste mit der Situation nicht umzugehen. Aber dieses Flackern in seinen Augen. doch, das konnte durchaus Angst um das nackte Leben sein. Das Schicksal der KAMMARA und das Wohlergehen der Besatzung waren ihm wohl eher gleichgültig.
    Er müsste eigentlich eine leichte Beute sein. Schwierig waren sie immer nur, wenn sie fundamentalistisch oder fanatisch waren.
    »Du weißt nicht, was du tust«, flüsterte er. »So etwas ist seit der Monos-Ära nicht mehr vorgekommen. Bist du von Sinnen, dass du den Kommandanten eines Ara-Schiffs bedrohst?«
    Pech gehabt. Er war fanatisch.
    Und dumm.
    »Ich habe kein Volk«, versuchte ich es wider besseres Wissen noch einmal, »keine Heimat und keine Verwandten. Die Aras können mich mit nichts von dem treffen, was sie tun werden. Ich bin ein Schatten, unsichtbar. Und dein Erster Offizier wird einsichtiger sein, nachdem ich dich getötet habe. Dazu muss es nicht kommen. Ich bitte dich, lass deine Vernunft walten. Ich frage dich ein letztes Mal.« Ich hob die Stimme, schrie nun fast. »Überträgst du mir

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