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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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groß und trug eine Narbe quer über die rechte Wange. Im Inneren der Narbe schien in Längsrichtung ein Metallstück zu stecken.
    Das war praktisch alles, was Bowitz trotz aller Möglichkeiten, die dem TLD zur Verfügung standen, über ihn herausgefunden hatte. Alles andere lief auf Gerüchte hinaus, deren Urherber vielleicht Prid-Reuyl selbst war, wenn er ihn hintergehen wollte, um mit seiner Hilfe Aralon verlassen zu können. Und die ließen sich kurz und bündig zusammenfassen, ohne jedoch irgendeinen Lichtschein in das zu bringen, was - vielleicht - auf Aralon gespielt wurde.
    Trantipon ist federführend an einem großen Vorhaben beteiligt, dessen erste Phase so gut wie abgeschlossen war.
    Und Trantipons Suhyag gehörte auch Prid-Reuyl an, der Mediker, der behauptete, über Erkenntnisse zu verfügen, die den TLD und die LFT interessieren würden. Prid-Reuyl, der nun sterben musste, damit er dem TLD seine Informationen zur Verfügung stellte.
    Oder der ihn in eine Falle locken würde.
    Der Gleiter setzte auf einer Landefläche zwischen schäbigen, niedrigen Lagerhallen und Wirtschaftsgebäuden der Pindarron-Klinik auf. Hier wurde all das untergebracht und gehandhabt, was nicht sonderlich wichtig war. In den unterirdischen Etagen der Kliniken wurden Patienten behandelt, Medikamente entwickelt, Viren, Bakterien, Krankheiten und Seuchen »bearbeitet«, Nerven- und andere Gifte getestet, Gene manipuliert, je nachdem, was gerade anfiel und den höchsten Gewinn versprach.
    »Funkimpuls ausstrahlen!«, sagte Bowitz.
    »Ausgestrahlt«, bestätigte That Horel.
    Bowitz atmete tief ein. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er lauschte in sich hinein, konnte jedoch nichts entdecken. Kein schlechtes Gefühl, mit dem sein Instinkt ihn vor einem Hinterhalt warnen wollte, aber auch nicht die geringste Zuversicht.
    Vor ihnen glitt ein breites Tor in die Wand der Lagerhalle zurück, und Mun steuerte den Gleiter langsam hinein und setzte ihn auf einer der markierten Landeflächen auf. Am anderen Ende der Halle machte Bowitz weitere, wesentlich kleinere Tore aus. Er hatte den Lageplan dieses Teils der Pindarron-Klinik genau im Kopf und wusste, dass sich dahinter Antigravschächte, Transportbänder und Zufahrtswege befanden, die tief ins Innere der Klinik führten.
    In einem kleinen, halbrunden Bau in der Mitte der Halle saßen mehrere Aras, keine Mediziner, sondern Lagerarbeiter und Disposi-teure. Keiner von ihnen erweckte einen besonders arbeitseifrigen Eindruck.
    Bowitz nahm den Datenspeicher, stieg aus und ging zu dem Verteilungszentrum hinüber. Die Aras würden sich nicht wundern, dass ein ungelittener Terraner den Frachtgleiter flog. Seine Tarnung war einwandfrei, genau wie jene, die er im Motarium angelegt hatte. Hatte man ihn dort nicht von einem Ara unterscheiden können, trat er hier als Springer auf. Kleine, aber hoch entwickelte Sender in der Biomolplast-Maske würden auch alle Individualtaster und ähnliche Überwachungsgeräte täuschen.
    Modernes Biomolplast galt noch immer als perfektes Material für Masken und wurde entsprechend häufig eben dafür benutzt. Das einzige Ärgernis daran war, dass das Material aufgrund seiner Eigenschaften nach Gebrauch nicht einfach mechanisch entfernt werden konnte, sondern vorher mithilfe von Spezialgeräten schwach bestrahlt werden musste. Bei diesem Prozess veränderte sich Biomolplast chemisch, sodass etwa am Körper haftende Reste einfach abgezogen oder abgerieben werden konnten.
    Lästig, aber oft lebensrettend, dachte Bowitz.
    Ein Ara nahm den Datenträger entgegen und schob ihn in ein Lesegerät. Bowitz verspürte nicht die geringste Unruhe. Wenn es den TLD-Agenten nicht gelungen war, die Daten perfekt zu fälschen, hatten sie ihren Beruf verfehlt und verdient, entlarvt und vor Gericht gezerrt zu werden.
    Der Dispositeur beachtete ihn gar nicht, während er auf das Ergebnis der Überprüfung wartete. Bowitz mochte die Aras, und er glaubte, sie zu kennen und ihre Eigenarten zu verstehen, doch an den Hochmut, den sie Angehörigen anderer Völker entgegenbrachten, würde er sich niemals gewöhnen.
    Das Lesegerät spuckte den Datenträger wieder aus.
    »Ist die Zentrumspest nicht unheilbar?«, fragte er Ara.
    »Was?«, polterte Bowitz, wie man es von einem Springer erwartete. »Was ist Zentrumspest? Und woher soll ich das denn wissen? Ich liefere das Zeug nur aus.«
    »Die Zentrumspest ist eine Krankheit, die besonders bei Raumschiffbesatzungen beobachtet wird, die sich für längere

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