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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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in die Umlaufbahn um Aralon gegangen war. Sollte Trantipon tatsächlich so gute Verbindungen nach ganz oben haben, wie ich befürchtete, dürfte er bald mitbekommen, dass der Walzenraumer keineswegs dort war, wo er eigentlich sein sollte, nämlich bei den Swoon. Und wenn Trantipon kein ausgemachter Dummkopf war, wovon ich eigentlich ausging, würde er sich fragen, was die KAMMARA über Aralon zu suchen hatte und wieso sie überhaupt hier war.
    Nein, unsere Schwierigkeiten hatten in der Tat gerade erst angefangen.
    Wäre unser Ziel nicht in Sicht gekommen, hätte ich die relative Ruhe, die der Flug mir bot, wahrscheinlich damit vergeudet, mir noch stundenlang Gedanken zu machen, die ich mir besser vorher gemacht hätte. So aber atmete ich tief ein, als auf den Holos der Sjad-See im Zentrum des Kontinents Rotrom erschien. Das Gewässer war schmal, 128 Kilometer lang und nur 15 Kilometer breit und von Südwest nach Nordost gerichtet. Südlich davon lag die Mantar-Klinik, die bedeutendste auf ganz Aralon. Das Beiboot hielt nun auf einen Raumhafen von rund 30 Kilometern Durchmesser zu, der sich
    nördlich vom See befand, 200 Kilometer von der Klinik entfernt.
    Die Holos zeigten nun weitflächige Parks, darin eingebettet die Mantar-Klinik. Hier waren die wichtigsten Botschaften angesiedelt, darunter die der LFT, 160 Kilometer südöstlich vom Haupteingang zur Mantar-Klinik.
    Eine Vergrößerung hob das Motarium hervor, eine Art Museum, dessen Existenzgrund die Zurschaustellung gefährlicher Krankheitserreger war und das weit über Aralon hinaus bekannt - oder vielleicht eher berüchtigt - war. Es lag in der Pon-Ebene, einem Feuchtgebiet, weitere 70 Kilometer südlich des Haupteingangs.
    Das Beiboot setzte auf Opna Dur auf, einem der neuesten und wichtigsten Exporthäfen Aralons, der erst 1288 NGZ gegründet worden war. Man nannte ihn auch Kristallhafen, nicht nur, weil das Aussehen der Hauptverwaltungsgebäude an jenes eines Schneekristalls erinnerte. Von hier aus erfolgte ein Großteil der Handelsimport- und Exportabwicklung mit dem Kristallimperium.
    Auf gut Interkosmo: Er war der Hauptumschlagsort von Medikamenten und Drogen und diente darüber hinaus dem An- und Abtransport der Klienten, wie die Aras traditionell ihre Patienten nannten. Aralon war nur von Aras bewohnt; wer sich sonst hier aufhielt, war mit Ausnahme des Personals der Botschaften schwer oder sterbenskrank.
    Nicht unbedingt, korrigierte ich mich. Das mochte früher einmal so gewesen sein. Seltene, exotische und kaum behandelbare Krankheiten - also die, die einen Ara herausforderten und interessierten -waren im Lauf der letzten Jahre verhältnismäßig selten geworden. Es gab sie natürlich noch immer, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie vor vielleicht 2000 Jahren.
    Die Zahl der Galaktischen Mediziner hatte jedoch nicht ab-, sondern im Gegenteil eher zugenommen. Und da sogar die Aras, die als Mediker lediglich durchschnittlich, vielleicht auch brillant, aber nicht genial waren, von irgendetwas leben mussten, hatte Aralon sich in den letzten Jahrhunderten, praktisch nach der Befreiung der
    Milchstraße von Monos - in dieser Epoche der totalen Unterdrückung war die Zentralwelt der Galaktischen Mediziner für die Genexperimente der Cantaro und zur Hochburg der Klonprodukti-on umgestaltet worden -, für eine gewisse Breitenmedizin geöffnet. Aralon bot noch immer absolute Spitzenmedizin, aber nicht mehr ausschließlich lebensrettende.
    Das war vielleicht eine Chance für mich. Auf Aralon wimmelte es vor allen möglichen mehr oder weniger exotischen Hilfesuchenden.
    »Bist du bereit?«, fragte ich Aerz-Naumi, der den gesamten Flug über neben mir gesessen und wie ein lebender Toter ins Leere gestarrt hatte. Der Drogencocktail, den er sich unter vorgehaltener Waffe selbst gemixt hatte, schien hervorragend zu wirken.
    Der Chefmediker der KAMMARA hob den Kopf, als ich ihn ansprach, und lächelte mich zuversichtlich an. »Natürlich, ehrwürdiger Jules«, sagte er.
    »Wir haben Alarmstufe Eins ausgerufen«, sagte Tankred Bowitz.
    Die drei Agenten bemühten sich, ihre Überraschung zu verbergen, doch es gelang ihnen trotz ihrer guten Ausbildung nicht vollständig.
    Er konnte ihre Reaktion gut nachvollziehen. Und er wäre misstrauisch geworden, wenn sie anders ausgefallen wäre.
    Alarmstufe Eins - das war ein Gerücht unter den meisten TLD-Angehörigen, die auf Aralon eingesetzt waren. Kaum einer von ihnen konnte sich daran erinnern, jemals unter dieser Stufe

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