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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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zum Raumhafen ermöglichte.
    Mit ein wenig Char'gonchar überzeugte ich den Gleiterpiloten, mein Ziel ohne Nachfragen zu akzeptieren. Ich befahl ihm, mich zur arkonidischen Botschaft zu bringen.
    Die zweite Stufe der Upanishad bedeutete nichts anderes als über den Geist hinaus. In dieser Stufe hatte ich gewisse Meditationstechniken erlernt und die völlige Kontrolle über mein Ich sowie philosophische Vervollkommnung erlangt. Dabei hatte ich mir allerdings auch ein gewisses Charisma zugelegt, das es mir ermöglichte, andere Wesen ohne psionische Fähigkeiten nach meinem Willen zu beeinflussen.
    Ich stieg aus und schickte den Gleiterpiloten zurück. Ohne Weiteres würde er sich nicht daran erinnern, überhaupt einen Passagier befördert zu haben.
    Ich hatte einen Fußweg von etwa zwanzig Minuten vor mir. In zwanzig Minuten konnte alles Mögliche geschehen; vielleicht erfuhr Trantipon von der Anwesenheit der KAMMARA und ließ das Schiff stürmen. Aber ich musste meine Spuren verwischen und Hilfe organisieren, zumal ich immer angreifbarer wurde.
    Auch wenn der Taxipilot aufgrund meiner Beeinflussung falsche Positionsangaben an die Zentrale weitergeben und den Flug aus dem Fahrzeugspeicher löschen würde, ließ er sich wahrscheinlich rekonstruieren, falls man genaue Untersuchungen betreiben würde. Und selbst, wenn die Behörden Aerz-Naumi fassen würden, würde er ihnen einen Tag lang fantastische Geschichten erzählen, sie damit auf falsche Spuren locken. Er würde sie von der KAMMARA ablenken und danach von den Geschehnissen nichts mehr wissen. Die KAMMARA existierte in seinem Gedächtnis nicht mehr.
    Seine einzige Erinnerung würde daraus bestehen, dass er in einem bislang nicht kartografierten Sonnensystem in der Eastside der Galaxis einen Planeten entdeckt hatte, auf dem Millionen von Mausbibern lebten, die nur darauf warteten, in den Dienst des Kristallimperiums zu treten. Wenn die Wirkung der Droge nachließ, würde das Char'gonchar einsetzen, mit dem ich ihn während des Landeanflugs bedacht hatte.
    Selbstverständlich würde man ihn früher oder später identifizieren, Trantipons Suhyag zuordnen und dann mit der KAMMARA in Verbindung bringen. Ich konnte nur hoffen, dass das eher später als früher geschehen würde, doch bis dahin musste ich Perry und Zhana unbedingt von dem Schiff geholt haben.
    Ich ging zielstrebig, aber hoffentlich nicht so schnell, dass es auffallen würde, die kaum belebten Prachtstraßen entlang. Nur wenige Passanten waren unterwegs, hauptsächlich wohl Botschaftspersonal. Villen mit prachtvollen, parkähnlichen Anlagen erinnerten sie unentwegt daran, dass Normalsterbliche es sich kaum leisten konnten, hier zu wohnen. Dieses Viertel war buchstäblich diplomatischen Vertretungen vorbehalten.
    Ich atmete tief die frische, von den hohen Bäumen und zahlreichen Sträuchern und Blumenbeeten leicht würzige Luft ein und musste mir eingestehen, dass ich mich besser fühlte. Ich kam allmählich mit den Nachteilen klar, die mein nicht zum Positiven veränderter Körper mit sich brachte, und hatte die körperlichen und geistigen Folgen des Transmitterdurchgangs fast vollständig überwunden.
    An Bord der KAMMARA hatte ich Zhana damit beauftragt, Aerz-Naumi unter Drogen zu setzen. Mit ein wenig Char'gonchar hätte ich ihn durchaus davon überzeugen können, in meinem Sinne und für mich tätig zu werden, ohne auf verbotene Substanzen zurückgreifen zu müssen.
    Ich hatte es mir noch nicht zugetraut. Zu viel war bei mir durcheinander geraten, und ich hatte das Risiko gescheut.
    Und mich vielleicht ein wenig damit abgefunden, dass Zhana die aktive Rolle übernommen und Entscheidungen getroffen hatte, die eigentlich ich hätte treffen müssen.
    Oder steckte mehr dahinter?
    Ich konnte es nicht sagen, oder wollte es mir nicht eingestehen. Ich wollte und musste nur so schnell wie möglich zur terranischen Botschaft.
    Von außen wirkte das Anwesen wie eine typische Villa in einem Viertel, in dem Bedienstete nicht die Ausnahme, sondern die Regel waren. Ein Energiezaun umgab das Grundstück, zweifellos nur eine symbolische Verdeutlichung: Hier beginnt terranisches Territorium. Oder besser gesagt, das der Liga Freier Terraner.
    Ich traute mir mittlerweile wieder zu, den Zaun mit einem simplen Energieimpulsgeber zusammenbrechen zu lassen. Einen übel gesonnenen Spezialisten würde er jedenfalls nicht davon abhalten, das Botschaftsgelände zu betreten, höchstens die üblichen Schädlinge und Nager, falls es

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