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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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die auf Aralon überhaupt gab. Aber ich machte mir nichts vor: Im Inneren des Botschaftsgebäudes war wahrscheinlich die beste Hightech zusammengetragen, die die LFT derzeit aufbringen konnte. Der Energiezaun war nur eine freundliche Erinnerung, die eigentlichen Schutzvorkehrungen blieben für Passanten und Besucher unsichtbar.
    Ich bemühte mich, nicht ungewöhnlich schnell zu gehen, als ich den Zaun abschritt. Die Aras betrieben eine eher restriktive Diplomatie und hielten Paranoia mittlerweile für die einzig vernünftige Weltsicht, ein Problem, das von ihrer Herkunft herrührte und im Lauf der Jahrtausende nicht wesentlich besser geworden war. Ich musste davon ausgehen, dass die Botschaft nicht nur funk- und ortungstechnisch, sondern auch visuell überwacht wurde. Wahrscheinlich bewegte ich mich gerade durch den Aufnahmebereich von mindestens drei versteckten Kameras der Botschaft, von hochempfindlichen Satellitensystemen der Aras, mit denen sie das Gebäude ausspionierten, ganz zu schweigen.
    Vor mir bemerkte ich ein Portal im Zaun. Früher mochte es aus Formenergie bestanden haben, doch nach dem HyperimpedanzSchock hatte man sich darauf beschränkt, es aus schlichtem Metall neu zu errichten und ihm mit einer Holoverkleidung einen schwachen energetischen Schimmer zu verleihen. Die Terraner wollten sich offenbar von den Aras nicht nachsagen lassen, unter barbarischer Geschmacksverirrung zu leiden.
    Mit einem Knopfdruck stellte ich eine Sprechverbindung her. Ob zu einer Positronik oder einem lebenden Angehörigen des Personals, konnte ich nicht sagen.
    »Ja bitte, wie kann ich dir helfen?«
    Ich lächelte in die Linse des winzigen Aufnahmegeräts, das ich schon längst in dem Portal bemerkt hatte. »Ich bin Bürger der LFT und muss in einer dringenden Angelegenheit den Botschafter spre-chen.«
    »Es tut mir Leid, Botschafter Lampedusa ist im Augenblick nicht im Hause.«
    »Dann mit seinem Stellvertreter oder einem anderen Angehörigen des Personals.«
    »Ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Unsere Öffnungszeiten sind.«
    Ich unterdrückte ein leises Fluchen. Bis hierher hatte ich es geschafft, doch nun ließ mich ein Bürokrat mit natürlicher oder künstlicher Minimalintelligenz im Regen stehen und würde wahrscheinlich in aller Ruhe zusehen, wie Sicherheitskräfte der Aras mich abführten.
    Aber ich durfte nicht ungerecht sein. Botschaften waren Horte des bürokratischen Betriebs mit strengen Regeln. Und ich hätte dieses Spielchen nicht treiben müssen, sondern von vornherein für klare Verhältnisse Sorgen können. Was hatte ich erwartet?
    »Dentrig Ganst«, sagte ich. Das Zauberwort, der »Sesam-öffne-dich«. Es konnte ein Name sein, oder ein Begriff aus einer fremden Sprache. In erster Linie war es jedoch das Kodewort, das stillen Alarm auslöste und den Botschaftsangehörigen verriet, dass ich ein hochrangiger, mit weitgehenden Befugnissen ausgestatteter Würdenträger der LFT war, der dringend die Unterstützung der Botschaft benötigte.
    Die Stimme erwiderte nichts darauf, doch zwei Sekunden später löste sich das Energiefeld zwischen den Säulen des Portals auf, und ich betrat das Botschaftsgelände.
    Ein hochgewachsener, schlanker Mann in einem legeren Freizeitanzug empfing mich hinter der Absperrung. Ich hatte ihn zuvor nicht bemerkt; entweder hatte er sich mit einem Deflektorschirm verborgen, oder eine andere technische Spielerei hatte ihn meinen Blicken entzogen. »Bitte geh voran zum Eingang des Gebäudes«, sagte er.
    »Keine falsche Bewegung, oder wir werden dich paralysieren.«
    »Verstanden«, sagte ich ruhig und tat wie geheißen. Durch den Energiezaun hatte ich vorher das Gelände dahinter nur undeutlich ausmachen können. Nun stellte ich fest, dass es sich um eine Rasenfläche mit nur wenigen niedrigen Blumenbeeten handelte. Bäume und Sträucher hätten die Sicht versperrt und ungebetenen Eindringlingen Deckungsmöglichkeiten gegeben.
    Ich bezweifelte nicht, dass schon jetzt zahlreiche Ortungs- und Messinstrumente auf mich gerichtet waren. In Botschaften wurde zumeist die Arbeit der - offiziell natürlich gar nicht vorhandenen -Geheimdienstmitarbeiter koordiniert, und die Welt der Informationsbeschaffungsdienste erzeugte bei ihren Angehörigen früher oder später paranoide Anwandlungen unterschiedlicher Stärke und Intensität. Es war ja möglich, dass solch ein höchst geheimer Kodebegriff in die Hände der Gegenseite geriet und die umgehend versuchte, Nutzen aus dieser Information

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