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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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dramatischen Veränderungen nach dem Hyperimpedanz-Schock der Kontakt mit ihr nicht mehr aufrecht gehalten werden konnte.
    Das alles hatte aber nichts daran ändern können, dass die Zagun-der ihren unbändigen Stolz bewahrt hatten. Schon seit den Anfängen der Besiedlung der Planeten veränderten sie die Iris der Neugeborenen mit einer Laserbehandlung in ein strahlendes Blau - Ausdruck ihrer Einzigartigkeit unter den Ara-Völkern.
    Mit 113 Jahren war Sutzka im besten Alter. Seit acht Jahren war er in Amt und Würden, und er galt als ehrgeizig bis zum Übermaß und selbst für einen Ara bemerkenswert kaltblütig.
    Also im Prinzip ein Mann nach Trantipons Geschmack.
    Immerhin war der Rahmen angemessen. Oclu-Gnas hatte ihn tatsächlich in die Mantar-Zada-Klinik gebeten, um mit ihm über die Ereignisse auf Jaimbor zu sprechen.
    Und dabei hatte er in jeder Hinsicht das Protokoll gewahrt. Die Zusammenkünfte der Mantar-Zada fanden im Mantar-Zada-Saal statt, und dorthin hatte der Lordmediker ihn gebeten. Das war Ausdruck einer Wertschätzung, die noch genau definiert werden musste, ihn aber im Augenblick bestärkte und unterstützte.
    Oclu-Gnas hatte begriffen, worum es in Wirklichkeit ging.
    Trantipon konnte es sich leisten, seine Gesprächspartner etwas auf die Folter zu spannen. Mit natürlicher Gelassenheit ließ er den Blick durch den Mantar-Zada-Saal schweifen.
    Er war ebenso prachtvoll wie das ganze Gebäude. Eine hohe, halb transparente, tempelartige Kuppel überdachte einen geräumigen Innenhof. Von innen hatte man eine herrliche Aussicht auf den gepflegten, blühenden Park, eine Oase der Ruhe und des Friedens, mit Wandelgängen, von Amphibien bevölkerten, an den Ufern überwucherten Teichen, zierlichen Springbrunnen mit Wasserspielen und kleinen, rosenumrankten Pavillons, um abgeschieden in sich zu gehen - oder wichtige Gespräche zu führen.
    Von außen war der Kuppelbau nicht einsehbar.
    Rund um den Saal lagen die großzügigen Privatquartiere der Zada-Meister. Die Gebäude auf der anderen Seite des Parks beherbergten die speziellen Forschungs- und äußerst exklusiven Heilstationen der Meister und weniger auserwählter, hoch begabter Medi-ker, sowie den Präsentationssaal mit dem umfangreichen Archiv. Der Saal selbst glich mit seinem transparenten Dach und dem blühenden Arboretum eher einem Park, in dem Hunderte prächtige Schmetterlinge und winzige Nektarvögel wie schillernde Juwelen umherschwirrten und ihre zarten Lieder trällerten. Die Wände waren mit den Porträts der amtierenden Räte ausgestattet, ferner mit Auszügen aus handschriftlichen Aufzeichnungen über bedeutungsvolle Forschungen. Die Wandelsäulen überzogen kryptische Symbole und Formeln aus Edelmetallintarsien. Der schwebende, gläserne Ratstisch war rund, umgeben von bequemen Antigravsesseln. Zahlreiche Servos kümmerten sich um das leibliche Wohl der Besucher.
    »Wieso kam es zu diesem überhasteten Aufbruch?«, hakte Oclu-Gnas nach. Damit deutete er an, dass er sich nicht mit Allgemeinplätzen abspeisen lassen wollte.
    »Die Tierchen, die ich dort versammelt hatte, haben einen Aufstand gewagt. Da er Aussicht auf Erfolg hatte, habe ich vorgezogen, Jaimbor einfach aufzugeben.«
    »Birgt das nicht gewisse Risiken?«
    »Nein. Meine Arbeiten sind bis dahin gut gelaufen und waren so gut wie abgeschlossen. Die Quarantänekammern sind bereit für die Durchschleusung großer Personenmengen. Diese kleine Irritation, der Aufstand auf Jaimbor, ändert nichts am großen Plan selbst. Er wird funktionieren, ist nicht in Gefahr. Und er wird das Volk der Aras in eine völlig neue Dimension des Reichtums und der Anerkennung versetzen.«
    »Was heißt das. Jaimbor aufgegeben?«
    »Wir haben den Stützpunkt verlassen.« Trantipon gefiel nicht, in welche Richtung das Gespräch verlief.
    »Hast du die Gesamtzerstörung des Jaimbor-Forschungszentrums angeordnet?«
    »Ich habe den Befehl gegeben, tabula rasa zu machen.« Er traf seine Wortwahl sehr bedacht. »Alle Spuren zu verwischen.« Allerdings konnte er nicht definitiv bestätigen, dass dieser Befehl tatsächlich
    befolgt worden war.
    Diese Entwicklung hatte ihn überrascht. Er hatte nicht glauben können, was hier geschehen, nein, schiefgegangen war. Diese Unter-linge hatten den Aufstand gegen die Aras gewagt? Doch schließlich hatte er der Realität ins Auge blicken müssen: Dieser Kampf war nicht mehr zu gewinnen. Die Devise hieß Flucht.
    Ihre Arbeit war ohnehin zu 99 Prozent getan; die Bordtechnik

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