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PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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der Araschiffe war auf Quarantänearbeiten umgestellt, alle Spuren, die etwas über das Ara-Toxin verraten könnten, vernichtet worden. Er hatte die letzten Unterlagen zusammengepackt, die das große Vorhaben betrafen, und den leistungsfähigsten Käfigtransmitter justieren lassen. Gemeinsam mit seinen Mantar-Heiler-Kollegen Schopsna und Kreolin und weiteren Mitgliedern der dortigen Ara-Führungs-schicht war er an Bord des auf sie wartenden Schiffes gegangen.
    Aber waren wirklich auch alle Spuren beseitigt worden? Ein Rest von Unsicherheit blieb immer.
    Oclu-Gnas dachte offensichtlich kurz nach; wahrscheinlich nicht darüber, wie viele Hunderttausende von entführten Intelligenzwesen aufgrund dieser Anweisung ihr Leben verloren hatten. Welche Folgen könnte es für Aralon haben, wenn die galaktischen Mächte Jaimbor besetzen, die überlebenden Versuchstierchen befreien und in ihre Heimat zurückbringen würden?
    Natürlich waren im Galaktischen Zoo einzelne Aras aktiv gewesen. Aber gab es eindeutige Beweise, dass offizielle Stellen Aralons darin verwickelt waren? Sah es nicht eher so aus, dass nur einige Personen, vielleicht ein Konsortium von Medikern, diese Versuche durchgeführt hatten?
    Trantipon war daran gelegen, das Thema zu wechseln. »182 Quarantäne-Raumer sind einsatzbereit und zum größten Teil bereits auf dem Weg zu ihren zukünftigen Einsatzgebieten«, fuhr er fort. »Die Operation läuft also wie geplant weiter.«
    Der Lordmediker schwieg.
    »Selbst wenn Jaimbor in die Hand der LFT fiele, würde sich damit nichts mehr ändern«, fügte Trantipon hinzu. Ihm war keineswegs entgangen, dass Oclu-Gnas während des gesamten Gesprächs sachlich und distanziert geblieben war. Der Lordmediker fühlte sich in Trantipons Gegenwart nicht gerade wohl - und vielleicht auch nicht in seiner Haut.
    »Ich überdenke die Konsequenzen, die sich aus alledem ergeben. Bei allen Erfolgen, die du aufführst. mir bleiben zu viele Fragen unbeantwortet. Was ist zum Beispiel mit dem Ara-Toxin? Wird man nicht dem gesamten Volk der Aras die Schuld für jedwede Katastrophen in die Schuhe schieben, die dieser Stoff auslöst?«
    Trantipon konnte diesen diplomatischen Wortspielen tatsächlich etwas abgewinnen. Keiner sprach die Wahrheit, jeder versuchte, dem anderen Informationen zu entlocken, ohne dabei etwas von seiner eigenen Position preiszugeben.
    Oclu-Gnas sprach, als wären die araischen Regierungsspitzen in Trantipons Plan mit dem Ara-Toxin eingeweiht. Dem war keineswegs so. Der Lordmediker wollte lediglich vom Einsatz des Gifts profitieren, über das er tatsächlich gar nichts wusste. Und ihm war klar, dass Trantipon und seine Partner das Ara-Toxin freisetzen würden, wenn sie es nicht schon längst getan hatten, ganz gleich, ob Aralon mitziehen würde oder nicht.
    »Natürlich«, bestätigte Trantipon schließlich kühl. »Diese Möglichkeit besteht durchaus. Aber das spielt letztlich keine Rolle. Der Mantar-Zada und der Ratssitz müssen lediglich weiterhin so mitziehen, wie sie es bislang getan haben.« Er setzte sein freundlichstes Lächeln auf.
    »Ich werde mich zurückziehen, um die Dinge zu überdenken«, sagte Oclu-Gnas schließlich, erhob sich aus seinem Antigravsessel und scheuchte einen Servorobot aus seinem Weg.
    Ein extrem hochgewachsener, schlanker Ara mit dünnen, millimeterkurzen weißen Haaren, der sich bislang im Hintergrund gehalten hatte, trat aus dem Schatten der eingerollten, aber immer noch mindestens anderthalb Meter langen Blätter eines domestizierten Peit-schenbaums und folgte dem Lordmediker.
    Lakwith, dachte Trantipon, der Verwalter der Mantar-Klinik. Er war kein Mantar-Heiler, sondern lediglich ein Bürokrat, hatte aber trotzdem einen gewissen Einfluss.
    Noch während Trantipon sich fragte, was dieser überstürzte Aufbruch zu bedeuten hatte, wandte sich Milyon Stutzka wieder an ihn. »Es ist eine seltene Ehre, mit dir ein paar Worte wechseln zu können.«
    »Ich bin, wie wohl jeder von uns, sehr beschäftigt.« Trantipon mahnte sich, den Geheimdienstchef nicht zu unterschätzen. Der Ara-Abwehrdienst, der heutzutage als Aracom firmierte, war zwar nur eine kleine, aber höchst schlagkräftige Truppe, die - offiziell -sowohl nach innen wie nach außen die Einhaltung von Rechten und Pflichten gegenüber Aralon überprüfte und gegebenenfalls mit drastischen Mitteln durchsetzte. Die stärksten Waffen der Aracom waren natürlich Giftmischungen und Kaltblütigkeit, aber auch sonst konnte sie sich mit

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