PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden
Nachwuchses sorgen sollte. So ließen sich bereits die Auswirkungen der Pubertät besser in vernünftige Bahnen lenken.
Auch das Verhalten der Kinder entsprach dem junger irdischer Heranwachsender. Einige ignorierten die Abenteuerlandschaft des Holos, in der sie sich eigentlich austoben sollten, und standen am Zaun, der den Hof begrenzte. »Spielt nicht mit den Techno-Kindern! Spielt nicht mit den Techno-Kindern!«, intonierten sie und bedachten eine ähnlich starke Gruppe von Kindern auf der anderen Seite des Zauns mit verächtlichen, wenn nicht sogar obszönen Gesten.
»Die einen sind für eine Mediker-Laufbahn vorgesehen, die anderen werden zu Hyperphysikern, Raumschiffingenieuren und Dozenten an Technischen Hochschulen ausgebildet«, erläuterte Zhana. »Wie du siehst, gibt es auch bei den Aras einen gewissen Standesdünkel.«
Sie kniete nieder und versteckte den Sender in einem der prachtvollen Blumenbeete, die eine Statue Mos umgaben, die die Zöglinge während ihres Lebensabschnittes an diesem Institut behüten sollte.
Als wir das Schulzentrum verließen, hielten wir Händchen.
»Schaut man sich heut um auf unserer Welt.«
Der Kneipenwirt kam mir wie ein dünnes Handtuch vor, doch Zhana war offensichtlich anderer Meinung.
»Der ist ja noch fetter als ich«, zischte sie mir zu, während sie an ihrem heißen K'amana schlürfte. »Und das bei einem Reinrassigen!« ». ist es um die Aras schlecht bestellt.«
Ich störte mich nicht an der angeblichen Körperfülle des gemütlichen Burschen, der sich von dem hektischen Betrieb in seinem Laden nicht aus der Ruhe bringen ließ. »Überall Gemeinheit und Intrige ••«
Attraktion dieses Nachmittags war ein Kleinkünstler, der sein Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss.
»Jeder kämpft, damit er mehr als seine Brüder kriege.«
Er hatte sich mit einem schwarzen falschen Kinnbart und genauso dunklen falschen Brauen ausstaffiert und spielte auf einem gitarrenähnlichen Instrument.
»Ellenbogen raus, Gebiss gebleckt.«
Dazu sang er, als wir die Kneipe betraten, ein langsames, fast betuliches gesellschaftskritisches Lied über gewisse Auswüchse auf Aralon, das nach der ersten Strophe kippte und rasant Fahrt aufnahm. Zu einer schmissigen, mitreißenden Melodie hielt er den Aras dann einen Spiegel vor, indem er das - wohl erfundene - galaktische Volk der Bobono beschrieb, das seine zwischenwesentlichen Probleme auf ganz andere Weise löste: Es betrieb angeblich Geschlechtsverkehr bis zum Umfallen.
Der Mann war ein Genie. Ich applaudierte, bis meine Hände glühten.
Zhana trank ihren K'amana aus, ich mein Riept, und sie brachte den Sender unter der Tischplatte an.
Bevor wir die Kneipe verließen, küssten wir uns.
Diese Sender waren die Ablenkung, mit denen wir es Perry und Bo-witz erleichtern wollten, zum Lordmediker vorzudringen. Bowitz hatte sie in seinem Schutzversteck für unsere Zwecke modifiziert.
»Der hier strahlt einen gerafften Funkspruch an die terranische Botschaft aus. Die Aras werden ihn abfangen und mit etwas Mühe zurückverfolgen können, wir wollen es ihnen ja nicht zu leicht machen. Er ist verschlüsselt, aber sie werden den Kode knacken können und den Außenminister als Absender identifizieren.«
Er hatte Zhana einen weiteren in die Hand gedrückt. »Dieser Sender aktiviert einen Miniholoprojektor. Die Darstellung zeigt Julian Tifflor. Wenn ihr ihn an der richtigen Stelle platziert, werden die Aras die Behörden informieren, denen seine Beschreibung natürlich vorliegt. Ich denke da an die Damenumkleide eines Holospaßbads oder ganz einfach eine Damentoilette.
Dieser Sender strahlt Tifflors Gehirnwellenmuster aus. Bringt ihn in der Nähe einer sicherheitsrelevanten Einrichtung an, die mit Individualtastern überwacht wird. Eines Militärraumhafens, einer Ara-com-Niederlassung, eines Hochsicherheitsvirenlabors. Einen Datenspeicher mit entsprechenden Vorschlägen gebe ich euch mit. Und der hier.«
Zehn solcher technischer Spielereien aus dem TLD-Fundus überreichte er uns. »Alle verfügen über Selbstvernichtungsmechanismen. Sie zerstören sich unmittelbar, nachdem sie zum Einsatz gekommen sind. Die Aracom soll ja nicht mitbekommen, dass ihr sie auf eine sinnlose Schnitzeljagd führt. Sie lösen sich einfach auf, ohne verräterische Spuren zu hinterlassen. Also keine Explosionen, Brände oder ähnliches Theatergrollen.
Bleibt ständig in Bewegung. Auch wenn ihr nichts davon mitbekommt, die Aracom wird euch immer auf der
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