Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
Vom Netzwerk:
in einem rauchig weißen Licht, und Rhodan erinnerte sich, dass dies etwas mit Quarzsänden zu tun hatte, die im Aussehen und in der Reflexionskraft stark an Eiskristalle erinnerten.
    Ein wunderschöner Planet, wie Rhodan zugeben musste. Nur die terranischen Siedler, die dort lebten, waren etwas... nun ja... sonderbar. Aber vielleicht hatte sich das ja inzwischen gegeben. Rhodan wusste nicht einmal, ob er es sich tief in seinem Herzen wirklich wünschte. Als Großadministrator des Solaren Imperiums hatte er ein Interesse daran, diesen Planeten in die Gemeinschaft der menschlichen Siedlungswelten einzugliedern. Als Mensch schätzte er Leute, die querdachten und sich nicht alles gefallen ließen, die ihren eigenen Weg suchten. Auch wenn sie ihn und Bully beschimpft und mit überreifen Früchten beworfen hatten...
    Rhodan hatte die Lage richtig eingeschätzt. Das Beiboot tauchte in die Atmosphäre des Planeten ein, ohne dass er von irgendjemandem behelligt wurde. Er zog es steil hinab und ging erst bei 5000 Metern Höhe auf Gleitkurs parallel zur Oberfläche. Er wählte einen Breitengrad im gemäßigten Temperaturbereich auf der nördlichen Halbkugel. Sein warmes Hemd war nicht die richtige Kleidung für die tropischen Regionen in Äquatornähe. Er ließ sich vom Navigationsgerät die Positionen der Städte in diesem Bereich anzeigen. Die Software war überaltert, taugte aber immerhin dazu, Choceos und Habana Nuevo, die beiden größten Städte auf seinem Kurs, kenntlich zu machen. Dorthin wollte er nicht, aber es war gut, ihre Position zu kennen, um sie zu meiden.
    Auf dem Direktschirm war kaum etwas von einer Besiedlung des Planeten zu sehen. Hier und da gab es größere zusammenhängende Anbaugebiete, die wie Wiesen und Felder aussahen, auch ein paar Siedlungen, eng zusammengekauert, als wollten die Bewohner die rundum wuchernde Natur nicht verärgern.
    Allzu kleine Siedlungen kamen für ihn nicht infrage. Er konnte sich in etwa vorstellen, wie es dort zuging: Man kannte einander, und Fremde wurden reserviert aufgenommen. Er hätte auch nicht gewusst, wie er erklären sollte, dass er aus dem Nichts dort aufkreuzte. Ihn interessierte eine mittlere Stadt, eine typische Ansiedlung des Planeten. Er wollte wissen, was die Remiona dachten, nicht in den landwirtschaftlichen Genossenschaften, die sie Haciendas nannten, nicht in Großstädten, sondern in der grauen Provinz.
    Als er die Zwielichtzone der Tag-Nacht-Grenze in Richtung Abenddämmerung passierte, glaubte er auf dem Kontinent Tunerés gefunden zu haben, was er suchte. Unter ihm waren zahlreiche Lichter zu sehen - genügend viele, um abschätzen zu können, dass es sich um eine kleine Stadt mit vielleicht zehntausend Einwohnern handelte. Der Ort war auf der Karte nicht verzeichnet, also wohl eine Neugründung innerhalb der letzten ein- oder zweihundert Jahre. Sie lag in einem riesigen Mündungsdelta, das aus vier Strömen gebildet wurde, die sich hier in einen Ozean ergossen. Auf den ersten Blick schien die Lage der Stadt unglücklich gewählt, weil sie offenbar permanent von Überschwemmungen bedroht war, aber dann erkannte Rhodan, dass sie auf einem sicheren Geestsockel errichtet worden war. Zahlreiche Brücken - bizarr anmutende Konstruktionen mit merkwürdig verschlungenen und hoch aufgetürmten Seitenteilen aus gleißendem Terkonitstahl und buntem Glas, die weit über die benötigten Statikwerte hinaus dem Auge etwas boten - führten über die sie umgebenden Flüsse. Von dort aus waren schnurgerade Schneisen durch das Grün ins Landesinnere geschlagen worden.
    Da die Remiona mit anderen Planeten Handel trieben, würden sie Gleiter importiert haben und für ihre weiträumigen Handelswege auch benötigen. Fraglos kam aber den Schwebern, vielleicht sogar archaischen Hilfsmitteln wie von Tieren gezogenen Karren, ebenfalls eine große Bedeutung zu. Deshalb machten die Brücken Sinn. Dass man die Mühe auf sich genommen hatte, an einem vergleichsweise schwer zu erschließenden Ort eine Stadt zu errichten, würde zweifellos Gründe haben. Gewiss war das der ideale Standort für einen Fischereihafen. Und vielleicht gab es im Einzugsbereich des Orts noch andere Schätze, die den Remiona teuer waren.
    Rhodan landete das Beiboot ein Stück außerhalb der Stadt in der Nähe einer der Brücken auf einem Gelände, auf dem einer der Flüsse seine Sandfracht abgetragen hatte. Hohe Bäume mit gewaltigen Blattkronen bedrängten das Ufer von allen Seiten und machten es nahezu

Weitere Kostenlose Bücher