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PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis

Titel: PR Ara-Toxin 03 - Nekrogenesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Alpers
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uneinsehbar. Ein guter Landeplatz, wenn man nicht so schnell entdeckt werden wollte.
    Er sicherte das Boot gegen unbefugte Benutzung, indem er die Bordpositronik anwies, nur Piloten zuzulassen, die das Irismuster seiner Augen besaßen, und machte sich auf den Weg. Er nahm nichts mit, denn er brauchte nichts und wollte sich auch nicht übertrieben lange aufhalten. Dieser Abend, und das waren bis Mitternacht vielleicht noch fünf Stunden, sollte ausreichen, um sich ein Bild von den Remiona zu machen. Er dachte daran, ein paar Wirtshäuser aufzusuchen, sich mit Gästen zu unterhalten und dabei irgendwie das Thema auf das Solare Imperium zu bringen. So richtig ausgegoren war dieser Plan nicht, aber Rhodan setzte auf seine Improvisationsfähigkeit. Er kam hier nicht als Staatsmann, der Verhandlungen zu führen hatte, bei denen jedes Wort wohlgesetzt sein musste und es auf feinste Nuancen ankam. Er kam als Mann des Volkes. Wenn man ihm dies denn abnahm...
    Nach gut einer halben Stunde Fußmarsch erreichte Rhodan eine der Schneisen, die sich als breite Straße mit einem Belag aus hellgrünem Glassit erwies.
    Von wegen arme Schlucker, wie Bully sie genannt hat, dachte er. Und was die Anwendung moderner Techniken angeht, scheinen sie auch hinzugelernt zu haben. Gleiter und andere technischen Geräte kann man von anderen Welten importieren, aber man braucht ein beträchtliches eigenes Know-how und eine gut entwickelte Infrastruktur, um solche Straßen und Brücken zu bauen.
    Er passierte die vor ihm liegende Brücke, die aus Terkonitstahlträgern, Glassit und Glas bestand. Das hatte er bereits aus der Luft erkannt, als er mit dem Beiboot zur Landung ansetzte. Jetzt sah er, wie verspielt diese Konstruktion war und dabei Zweckmäßigkeit und künstlerische Elemente miteinander vereinte. Die riesigen, geschwungenen Seitenteile bildeten eine Berg- und Tallandschaft aus einem von innen illuminierten Glasmosaik, dessen Farben ständig wechselten und nacheinander die gesamte Skala eines Regenbogens durchliefen. Der Farbwechsel folgte dabei offenbar einer Komposition, die wie Musik mal getragen und fast schwermütig in langen Intervallen waberte und gloste, mal in wildem Rhythmus flackerte und blinkte. Rhodan glaubte förmlich, den Blues und den Reggae zu hören, die dabei Pate gestanden hatten.
    Wenig später kamen die ersten Häuser der Stadt in Sicht. Es waren schmucke, gediegene Bauten, meistens ein- oder zweistöckig, mit zahllosen Glaskuppeln, Erkern und Türmchen, die einzelnen Stockwerke immer wieder gebrochen und in der Höhe versetzt, alles rund, oval oder nierenförmig, ohne Ecken und Kanten, manchmal wie die Brücke aus Glassit und Terkonitstahl geformt, aber meistens aus einem Fachwerk bestehend, das Holz und Glas miteinander verband. Die Holzbalken waren niemals geradlinig geschnitten, sondern stets bizarr gebogen, variierten in der Breite, waren mal nach oben, mal nach unten verjüngt, und keiner glich dem anderen. Und doch bildeten sie insgesamt ein harmonisches Muster. Hier war nicht der Zufall am Werk gewesen, sondern künstlerische Inspiration. Kein Haus glich dem anderen, und selbst die Türen und Fenster waren asymmetrisch geschnitten und unterschiedlich geformt. Alle Häuser zusammen ergaben eine Vielfalt, die an einen komplexen lebenden Organismus erinnerte. Das vielfarbige Glas war zu einem abstrakten Mosaik aus verschieden großen und verschieden geformten Stücken zusammengesetzt. Wo es größere Flächen aus farblosem Glas oder Glassit gab, waren diese zumeist bunt bemalt. Manchmal waren es aus der Natur entlehnte Motive - Blumenornamente, Fischschwärme, schäumende Wellenkämme in der Brandung eines Meeres -, manchmal Darstellungen von stilisierten menschlichen Gesichtern - einige ernst, einige grimmig, die meisten aber fröhlich dreinschauend -, die an afrikanische Holzmasken erinnerten.
    Keine armseligen Hütten und Wellblechschuppen mehr. Darüber sind sie ganz offensichtlich hinweg. Es fehlen die Prunkbauten, und das ist gut so. Die hätten hier wirklich nichts zu suchen, dachte er.
    In der frühen Dämmerung waren die meisten der Häuser bereits beleuchtet, aber es war eigenartig still in der Stadt. Niemand war auf den Straßen zu sehen. Rhodan wunderte sich. Es wehte ein leichter Wind vom Meer durch die Gassen, und er war dankbar für das warme Hemd, aber von einer unangenehmen Kälte konnte man nicht sprechen, und es regnete auch nicht. Dass Leute, die so viel Freude an Farbe, Licht und verspielten

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