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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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einen Scan durch. Es gab schwache Bioresonanzen. Der Mantarheiler hatte überlebt - was immer das für einen
    Grenzwertig Reanimierten hieß.
    »Kannst du etwas für ihn tun?«, fragte Tifflor das Armband.
    »Nein. Überschreitet meine Möglichkeiten bei Weitem. Ich habe eben Kontakt mit dem Notfallnecessaire aufgenommen, das der Klient bei sich trägt. Die Positronik drüben möchte mit mir zusammenarbeiten; wir werden sehen, was sich machen lässt. Ich habe mir erlaubt, die APPEN zu informieren. Sie wird eine Space-Tube mit einer größeren medotechnischen Kapazität herunterschicken. Sie wird eben startklar gemacht und kann in siebzehn Minuten hier sein.«
    Tifflor nickte. 17 Minuten also. »Warum so lange?«
    »Plob Arnoyn hat Anweisung gegeben, auf das Stichwort Trantipon hin unterrichtet zu werden. Die Tube musste auf ihn warten. Er ist soeben an Bord gegangen.«
    Plob Arnoyn. Er kam sein Eigentum holen.
    Tifflor bewegte sich einige Schritte fort von Trantipon. Sollte Arnoyn ihn haben. Für einen Moment wollte er einfach nur allein dasitzen. Die Pause sollte nicht lange dauern; es gab so viel Unaufschiebbares zu tun.
    Er setzte sich und schob es auf. Er legte die Arme über die hochgestellten Knie, kreuzte sie und legte die Stirn auf die Arme; er atmete, der Anzug führte ihm eine höhere Sauerstoffkonzentration zu als die üblichen 21 Prozent.
    »Ich weiß nicht, ob es dich interessiert«, meldete sich das Armband. »Aber eben teilt mir das Notfallnecessaire mit, dass der Mantarheiler Trantipon ihm einige private Informationen aus seinem Leben anvertraut hat.«
    Tifflor horchte auf. »Etwas zum Stichwort Ara-Toxin?«
    »Positiv.«
    Einige Sekunden lang dachte Tifflor darüber nach, warum der Ara das getan haben könnte, verlor aber bald die Lust an diesen Überlegungen. »Bitte das Necessaire darum, dir die Daten zu überspielen, und sende eine Kopie an meine Kabine. Kodiere die Sendung und sperre sie, Zugriffsbefugnis liegt allein bei mir.« »Erledigt.«
    Er raffte sich auf, kniete sich neben Trantipon, nahm ihm das Notfallnecessaire ab und verstaute es in den Taschen seines Anzugs.
    »Ich weiß nicht, ob ich je Gelegenheit haben werde, dich das zu fragen«, hörte er die hohe Stimme des Borloomers und sah über die Schulter.
    »Orontiu Pleca«, sagte er, »schön, dich zu sehen. Du darfst mich fragen, was und wann immer du willst.«
    Der Siccyi schloss die äußeren Augen und öffnete das knapp über der Nasenwurzel befindliche Paar. Die beiden ovalen Aurenaugen standen so eng beieinander, dass sie wie eine liegende Acht aussahen. Sie schimmerten, als wären sie schwarz lackiert.
    Tifflor fühlte, dass sie ihn studierten. »Deine Aura hat ein Muster, wie ich es noch nie gesehen habe.«
    »So? Ich kann meine Aura nicht sehen. Wie sieht sie aus?«
    »Im Kern sieht sie blau aus, tiefblau. Aber da ist ein Muster, das sie durchwirkt, eine goldene Marmorierung. Ich kann nicht klar erkennen, wie das Blau und das goldene Muster zusammenhängen. Ja, ich kann nicht einmal erkennen, ob das Muster wirklich lebendig ist. Einerseits wirkt es. künstlich, andererseits lebendig. Mehr als das sogar.«
    »So sieht es aus?«, fragte Tifflor. »Ja, das könnte sein.«
    »Was?«
    »Ich trage ein Gerät in mir« - er tippte sich an die linke Schulter -, »das man Zellaktivator nennt. Seine genaue Funktionsweise ist mir nicht bekannt. Es ist eine Leihgabe. Es stammt aus einer Technologie, die unserer eigenen sehr weit voraus ist. Solange ich es trage, altere ich körperlich nicht. Es spendet mir Leben.«
    »Verstehe«, sagte der Siccyi. »Das erklärt es.«
    Tatsächlich ?, dachte Tifflor.
    Orontiu Pleca fuhr den Teleskophals weiter aus und verdrehte ihn nach hinten. Er blickte den Leib Trantipons an und sagte:
    »Aus unserm Rücken nähert sich der Schienenstrang, der uns nach hinten führt, dorthin, wo der Waggon des Todes steht, die Räder abgewetzt, die Fenster offen.
    Das ist ein altes Gebet«, erklärte er Tifflor.
    »Du bist ein gläubiges Wesen?«
    »Ich? Nein. Ich glaube weder an Khautric & Keuf noch an die Dämonen der beiden Lebensenden. Aber das heißt ja nicht, dass meine Gebete wirkungslos sind. Oder denkst du, dass man Götter, wenn es sie denn gibt, mit seinem Glauben füttern muss?«
    Tifflor stand auf. »Da wir von heiligen Dingen sprechen: Ich muss kurz Baba Rhodo opfern«, entschuldigte er sich.
    »Baba Rhodo?«
    »Eine alte, remionische Gottheit«, erläuterte Tifflor. »Soweit ich mich im Pantheon der

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