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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Viele Karawanen waren untergegangen, viele in den Feuerwalzen verbrannt. Das Feuer, das uns seit Urbeginn jagte, hätte uns damals fast für immer eingeholt.
    Die Karawansereien standen damals leer - unsere Historiker kennen bis heute nicht den Grund dafür. Aber das Netz blieb intakt, und seine Schienen glänzten samtig rot-gold, waren kühl und hart wie immer.
    Dabei ist diese Härte nur scheinbar. Das Netz ist flexibel, es verändert seinen Lauf, legt neue Strecken an, andere still, teilt sich und fließt wieder zusammen wie ein lebendiger Organismus. Die Netzforscher behaupten sogar, es sei auf gewisse Weise unzerstörbar, denn an den wenigen Stellen, an denen Schäden aufgetreten waren, hätten sich die Schienen immer aus eigener Kraft geheilt. Kein Siccyi musste sie warten.
    Die meisten Karawanen fahren mit etwa 70 bis 80 Werst in der
    Stunde, Syolocc ein ganzes Stück langsamer. Bislang jedenfalls. Die Schienenforscher meinen, dass bei geeigneten Zugmaschinen auch sehr viel höhere Geschwindigkeiten erreichbar wären - 250, 300 Werst in der Stunde. Die Schienen würden das verkraften.
    Andere Forscher sind nicht so sicher. Sie meinen, die Schienen würden durchaus erodieren, die kegelförmigen Vertiefungen, in die die Zahnräder greifen, könnten abnutzen. Es gäbe Schienen, die seien auffällig alt, andere dagegen auffällig jung.
    Keines von beiden ist mir je aufgefallen.
    Da die Schienen immer wieder ohne jedes Vorzeichen ihren Lauf ändern, führen alle Karawanen Heißluftballons mit, aus denen Schienenscouts den Streckenverlauf beobachten. Die Laufveränderungen sind in der Regel harmlos. Nur alle hundert Jahre einmal oder so soll eine Karawane spurlos verschwunden sein - was ich persönlich für ein Schauermärchen halte oder ein übles Gerücht, ausgestreut von den Siccyi, die sich in den Karawansereien zur Ruhe gesetzt haben.
    Manche Netzabschnitte gelten als besonders gutmütig, sie führen an Flussläufen entlang, auf ein Schachtmeer zu oder folgen den Weidegründen. Wir ernten ja bestimmte Rückstände der Pflanzenwelt wie Speisekohle oder Pilzbrand, die nach ihrer Verbrennung für uns bekömmlich sind.
    Ich hörte den großen Gong der Karawane schlagen; ein Bahnhofslautsprecher verkündete, dass sich Syolocc bereits wieder abfahrtbereit machte.
    Ich wandte den Blick ab vom Schienenstrang, der sich in der Ferne verlor, und spazierte zurück zur Karawane. Über der neuen Lokomotive stiegen wunderbar weiße, quellende Wolken auf. Noch hingen die Wasserschläuche an den Waggons und speisten die Tanks.
    Ich hoffte, Glötco Hölunda wäre bereits zurück. Vielleicht hatte sie die Gebäramme bereits gefunden; vielleicht hatte sie längst alles erledigt. Aber sehr wahrscheinlich war das nicht.
    Mir war weder bekannt, noch interessierte es mich, wohin Syolocc
    nun fahren würde. Wir hatten, was wir wollten.

ABENTEUER IM BAUCH EINES MOBYS
    »Terranischer Resident zieht interstellare Safari hyperimpedanzgestörtem Alltagsgeschäft vor. Reite den Moby und zähme ihn, Perry!«
    So oder so ähnlich, dachte Rhodan, würde ein Journalist wie Dschingiz Brettzeck vom Sender Augenklar vielleicht seine Schlagzeile formulieren.
    Er lächelte, als er an den Swoon dachte, den er im Mantar-Zada-Saal von Aralon kennengelernt hatte.
    Seit nicht ganz einer Minute war klar, dass ihre Expedition nicht auf die Oberfläche des Planetentransformats beschränkt sein würde, sondern dass es Öffnungen ins Innere des quasi-kristallinen Körpers gab. Nicht in der Größenordnung der Energierrachen, wie sie die historischen Mobys aufwiesen, aber Stö Baudegg, der an Bord der Space-Tube zurückgeblieben war, hatte die Anmessung von Schächten gemeldet, die tief ins Innere der Leiche Remions führten, Schächte, von denen einige 20 bis 30 Meter Durchmesser aufwiesen und damit umfang reich genug waren, um die Mini-Jet einzulassen.
    Die Jet flog auf einem Leitstrahl der SPIVIM, der sie zu einem der Schachtausgänge führen sollte.
    In der Kanzel waren nur zwei Sessel vorhanden. Taxam hatte die Hand locker auf den Steuerstab gelegt, für den Fall der Fälle. Auch Rhodan saß.
    Die anderen Aras standen zwischen den Pneumosesseln, die einander den Rücken zuwandten.
    Der schwarze Körper des Planetentransformats füllte den gesamten Gesichtskreis aus und hing wie ein elender Himmel über ihnen,
    verfinstert und versteinert. Allmählich kippte er nach hinten weg -die Jet drehte sich so, dass die Landestützen zum Boden zeigten.
    Kurz bevor

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