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PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane

Titel: PR Ara-Toxin 04 - Die Eiserne Karawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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gab dem Tier das Zeichen, und sie zog den Karren mit der Totentruhe an. Der Karren holperte los.
    Die Wartenden wandten mit einer einzigen Bewegung dem Zug den Rücken zu.
    Trantipon würde aus der Masse der Trauergäste am Rand der Straße den einen zu bestimmen haben, der die Litanei sprach. Nach altem Brauch sollte es ein Irgendwer sein, ein Jedermann. Natürlich hatte der All-Rat einige seiner Mitglieder, und natürlich hatten die Ratsmitglieder etliche Familienangehörige in den ersten Reihen platziert und sie durch winzige Aufnäher und matte Hologramme kenntlich gemacht. Trantipon wusste, dass einer dieser Prominenten, würde er ihn auswählen, sich im Anschluss an die Zeremonie auch finanziell erkenntlich zeigen würde.
    Aber Trantipons Vermögen bewegte sich längst in Dimensionen, die wahrscheinlich selbst für Mitglieder des All-Rats unfasslich waren. Trantipon berührte einen wirklich Unbekannten an der linken Schulter, einen Irgendwen, wie es der Brauch wollte.
    Der Ara drehte sich um und starrte ihn ungläubig an.
    Trantipon sprach die rituellen Worte: »Jemand am Weg, begleite uns, sprich die Worte, die jeder spricht.«
    »Ich spreche die Worte«, erwiderte der Ara.
    Sie setzten den Weg fort. Trantipon durchschritt das ungeheuere Schweigen. Nun flammten holografische Wegmarken auf, himmelhohe Säulen, in denen Allegorien der Krankheiten abgebildet waren, die Meharro besiegt hatte: die verbogene Kochos, die spröde Glaspest, das glühende Diolinische Nervenfieber. Immer wenn der Zug eine dieser Säulen passierte, flammte ein fahles Feuer darin auf und legte die Allegorie in Asche.
    Nach den Säulen kam der Paukenweg. Ein breiter, hölzerner Steg war über die Straße gebaut worden, eine Handbreit über dem Straßenniveau. Jeder Schritt klang unnatürlich laut im Meer der Stille, und als der Zug nach wenigen Dutzend Metern im Gleichschritt marschierte, dröhnte jeder Schritt wie ein Paukenschlag.
    So erreichten sie das Weiße Feld, und dann auf dem Weißen Feld die vorbestimmte Stelle. Der Schacht war ausgehoben, ein mal ein Meter im Grundriss, zweieinhalb Meter tief. An den Seiten des Schachtes hingen die Desintegrationsleisten. Die Tonovee hielt an, reckte den Hals, schüttelte den Kopf. Eine Wolke feinen Staubes stieg auf.
    Die Totentruhe löste sich von dem Karren, schwebte zum Schacht und stellte sich langsam senkrecht; dann glitt sie hinab.
    Trantipon lächelt dem unbekannten Ara zu. Ein Akustikfeld baute
    sich vor ihm auf. Er räusperte sich, und ein Donner rollte über die Hunderttausenden.
    Dann begann der Unbekannte mit der Litanei: »Lebende, die ihr euch abwendet von den Toten.«
    »Ja, wir wenden uns ab!«, klang es aus den Mündern der Zahllosen.
    »Wendet euch nicht länger ab, seht dem Tod ins Auge und hört, was mit ihm geschehen soll.«
    Hunderttausende Mal dröhnte Schritt auf Schritt; die Menge hatte sich umgedreht. »Wir sehen dem Tod ins Auge jetzt und hier!«
    Täuschte er sich, oder hatten die Gäste lauter gesprochen als eben? Der Brauch gebot doch, mit gleichmäßig ruhiger Stimme zu sprechen.
    Der Jemand fragte: »Wer ist der Tod, dass er sich aufwirft zum Herrn der Zeit?«
    Und alle fragten: »Wer ist der Tod?«
    »Dass er unsere Verträge annulliert, dass er ein Ende setzt allem und jedem?«
    »Wer ist der Tod?«
    »Dass er uns bestiehlt um das, was wir lieben?«
    Nein, kein Zweifel. Sie alle wurden lauter, sie wurden lauter mit jedem Vers der Litanei, und Trantipon konnte nicht anders, auch er sprach, auch er rief immer lauter: »Wer ist der Tod?«
    »Dass er seine Zwingburg errichtet über dem Land der Sterne?«
    »Wer ist der Tod?« Ja, Trantipon begriff, was Meharro ihnen bedeutet hatte: Hoffnung, die Hoffnung von Millionen, Milliarden, die Hoffnung, dass mit ihm endlich einer gekommen war, der die Krankheiten besiegte, diese Armeen, die der Tod gegen das Leben aufbot, um am Ende gegen den Hauptfeind anzutreten und ihn endlich, endlich nach so vielen Jahrtausenden niederzuwerfen.
    »Zwingherr des Lebens.«
    »Zwingherr des Lebens.«
    »Wo immer du bist und wo dich verbirgst.«
    »Wo immer du bist und wo dich verbirgst.«
    »Wir werden deine Festung stürmen.«
    »Wir werden deine Festung stürmen.«
    Der letzte Vers der Litanei wurde traditionell vom Chorführer zusammen mit dem Chor gesprochen, aber dieses eine Mal wurde er nicht gesprochen; dieses Mal brüllten die Versammelten ihn hinaus, als gälte es, die Fundamente des Universums zu erschüttern: »Und wir werden

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