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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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doch die aufgeklebten Bioplasmastreifen, und deine Diskantstimme passt nicht zu deiner Erscheinung. Für jemanden, der das durchschauen will, ist es nicht schwer. Und der andere, dieser schräge Arkonide? Wirklich scharfe Sinne kann er nicht täuschen. Größe, Statur. das scheint Tifflor.« Gorgides biss sich schon wieder auf die Zunge und sah Rhodan aus weit aufgerissenen Augen fragend an.
    Der Resident nickte.
    »Bei mir ist dein Geheimnis sicher«, versetzte Gorgides. »Wenn du eventuell. als Gegenleistung. Ich meine, ich will bestimmt nicht auf der Trümmerbrücke alt werden und sterben.«
    Rhodan überging diese Feststellung bewusst, um den Tefroder nicht abzulenken. »Wer außer Luhs da Kosameu und mir ist in den letzten sechsunddreißig Stunden auf der Trümmerbrücke angekommen?«, fragte er. »Das ist wichtig, Ignats. Möglicherweise entscheidet sich damit das Schicksal einiger Hundert bewohnter Planeten.«
    Gorgides riss die Augen weit auf. »Ein Ara?«, platzte er heraus.
    »Nicht unbedingt. Wer immer die Station in dem genannten Zeitraum betreten hat, kann der oder die Gesuchte sein.«
    »Tontas?«
    »Ich spreche nicht von arkonidischen Stunden, sondern von terra-nischer Standardzeit.«
    Ignats Gorgides nahm einen kräftigen Schluck. Er wollte die Schale schon absetzen, überlegte es sich aber anders, setzte sie erneut an die Lippen, leerte den restlichen Inhalt und wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. In verschwörerischem Gehabe beugte er sich über die Tischplatte Rhodan entgegen. Sein Blick schien allerdings durch den Terraner hindurchzugehen.
    »Der Gelau!«, flüsterte er. »Ich habe sechs Jahre lang immer nur diesen Namen gehört. Der Wichtigtuer. Jetzt ist er erstmals persönlich auf der Trümmerbrücke eingetroffen, und er macht seinem Namen alle Ehre.«
    »Ein Ara?«, erkundigte sich Rhodan.
    »Ein Springer.« Heftig schüttelte Gorgides den Kopf. »Patriarch Saghul. Ich habe ihn noch nicht gesehen, Sanborn - aber ich mag ihn nicht.«
    Mit einer ausholenden Handbewegung ließ Rhodan das Display entstehen und bestellte für Gorgides ein zweites Getränk. Er wartete, bis der Roboter serviert hatte, dann verschränkte er die Arme, stützte sich auf der Schwebeplatte ab und beugte sich dem Tefroder entgegen. Gorgides saß immer noch so da, ihre Gesichter waren nun gerade eine Handspanne voneinander entfernt.
    »Erzähle!«, forderte der Resident den Trümmerlotsen auf. »Alles, was dir einfällt!«
    »Also nicht gerade der große Wurf?«, sagte Julian Tifflor unzufrieden. »Ich hoffe, Perry, du wirst rechtzeitig genug zugeben, dass du auf Terkonit beißt.«
    Rhodans Gesicht verzog sich zur Grimasse. »Das war mehr, als wir unter den gegebenen Umständen erwarten durften«, erwiderte er. »Mit einem Wunder habe ich von vornherein nicht gerechnet.«
    »Wir werden bald eins nötig haben«, bemerkte Tifflor zynisch. »Es tut mir leid, Perry, aber ich bin nach wie vor anderer Ansicht.«
    Rhodans Blick wanderte von Tifflor zu Zhana. Er spürte die Anspannung beider, und ihm selbst erging es kein Deut anders. Beide hatten es sich in den Sesseln bequem gemacht, und sie schauten zu ihm auf, als wollten sie auf diese Weise seine innere Unruhe noch schüren. Rhodan setzte sich ebenfalls.
    Zweieinhalb Stunden lang hatte er mit Gorgides geredet, manches doppelt und dreifach durchgekaut, und am Ende hatte er das Gefühl mitgenommen, selbst seit Jahren auf der Trümmerbrücke heimisch zu sein. Trotzdem war er kaum einen Schritt weitergekommen.
    Auf dem Rückweg in die Suite hatte er Zhana angefunkt und sie aufgefordert, in die Pfanne nachzukommen. Niemand hatte sich während der Nacht mit der Space-Jet befasst. Der Diskus würde nun wohl auch keine Neugierigen mehr auf den Plan rufen.
    Gorgides hatte ihm Begebenheiten aus sechs Jahren Trümmerbrücke berichtet, hatte vor allem von seinen Träumen gesprochen, als Trümmerlotse leicht und schnell Geld zu verdienen. Drei, vier Jahre, hatte der Tefroder geglaubt, danach würde er sich zurückziehen, sogar eines Tages nach Andromeda fliegen können, in die Heimat seiner Vorfahren.
    Aber schon die ersten Tage hatten eine gewisse Ernüchterung bereitgehalten. Gorgides war kein Besucher für kurze Zeit, er hatte einen Arbeitsvertrag in der Tasche. Fast einen Tag lang hatten ihn Aras ärztlichen Untersuchungen unterzogen, mit einer Gründlichkeit, die ihm heute noch wie Schikane erschien. Seine Belastbarkeit unter Extrembedingungen, seine

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