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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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selbst wenn, viele Eltern hatten ihre Kinder schon Perry genannt, alle paar Jahrzehnte war das in regelmäßiger Wiederholung eine Modeerscheinung.
    Ein offenes Antigravfeld trug sie zwei Etagen in die Höhe. Sequenzen unterschiedlichster Beschallung wechselten in rascher Folge ab. Dann erreichten sie einen Bereich, der sich so gut wie gar nicht von den ungezählten Raumfahrerkneipen unterschied, die es im Umfeld aller Raumhäfen gab.
    Holografische Bildsequenzen, die Landschaften von Extremwelten entstehen ließen, Tanzareale und sogar Tauchbecken für voyeuristi-sche Bedürfnisse - die Gestalten, die sich momentan im Wasser vergnügten, waren aber nur holografischer Natur -, schwebende Ser-voroboter und dazwischen die eine oder andere Uralt-Maschine mit martialischem Körperbau und mehrgelenkigen Gliedmaßen. Roboter wie diese hatten längst Museumswert und waren mitunter unerschwinglich. Rhodan fragte sich, ob es sich um Nachbauten handelte.
    Der Tefroder steuerte auf einen Platz am Ende des verwinkelten Lokals zu. Die Tischgruppen, erkannte Rhodan, waren schallisoliert. Die plötzliche Stille, als er Platz nahm, traf ihn beinahe wie ein Guss Eiswasser.
    Sein Gegenüber tippte eine mehrteilige Bestellung in das aufleuchtende Display. Rhodan wählte lediglich einen arkonidischen Fruchtsaft. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis ein halbkugelförmiger Schweberoboter die Getränke servierte.
    Der Resident hatte die kurze Zeitspanne genutzt und versucht, den Tefroder einzuschätzen. Es fiel ihm schwer, denn die von dem Mann kommenden Signale wirkten teilweise gegensätzlich.
    »Ich bin Sanborn, Diener des Zhdopan Luhs da Ko.«
    »Ignats Gorgides«, unterbrach der Tefroder. »Vor mir musst du dich nicht verstellen. Hier können wir übrigens ungezwungen reden. Niemand hört uns zu.«
    Er räusperte sich und trank einen kräftigen Schluck aus seinem breiten Glas, wirkte aber plötzlich unsicher, weil Rhodans forschender Blick ihn nicht freigab. Vergeblich versuchte er, dem Residenten auszuweichen, bis er endlich spürte, dass Rhodan ein wenig mehr von ihm hören wollte.
    »Ich habe auf Neu-Tefa gelebt. Vor elf Jahren wurde ich über ein Rekrutierungsbüro als Wanderarbeiter angeworben. Seit sechs Jahren arbeite ich ausschließlich für die Springer als Trümmerlotse.«
    »Was ist mit dem TLD?«
    Gorgides lächelte müde. »Ein kleiner Nebenverdienst«, antwortete er matt. »Nicht der Rede wert. Irgendwann hat mich ein Agent an-geworben, nur als Informationsgeber. Ich habe keine Ausbildung und gebe halt das weiter, was mir wichtig erscheint.«
    Rhodan schluckte schwer. Vorübergehend hielt er sich an seiner Glasschale mit dem Fruchtsaft fest und musste aufpassen, das Glas nicht zu zerquetschen. So viel zum viel gerühmten Terranischen LigaDienst, sagte er sich. Irgendeinen Wanderarbeiter anzuheuern, war nicht gerade die professionelle Arbeitsweise, die er vom terrani-schen Geheimdienst erwartete. Für solche Auswüchse gab es keine Entschuldigung, das war schlicht Unfähigkeit. Wer immer solche Methoden praktizierte, würde in Zukunft wenig zu lachen haben.
    Zumindest schien Gorgides die Wahrheit zu sagen. Eine solche Geschichte zu erfinden, hätte schon an Dummheit gegrenzt.
    Rhodan musterte den Mann eindringlich. Die vielen kleinen Widersprüche in Gorgides Körpersprache hatten sich verstärkt. Im krassen Gegensatz dazu standen seine Augen und sein Gesichtsausdruck.
    »Du nimmst Drogen?«, fragte der Resident geradeheraus.
    Er sah Gorgides zusammenzucken. Aber sofort entspannte sich der Tefroder wieder. Sein stummes Kopfschütteln hatte etwas Zwiespältiges.
    »Aber irgendein Mittel hält dich auf den Beinen.«
    »Dreier-Kapseln«, sagte Gorgides, und als Rhodans Blick nicht von ihm abließ, fügte er hinzu: »Das ist ein einfaches Eyemalin-Deri-vat. Es schärft das Wahrnehmungsvermögen und hilft, die Lotsenarbeit durchzustehen. Ohne Dreier wäre ich vermutlich längst tot. Das kann nicht falsch sein, Per.« Er biss sich auf die Zunge.
    »Wie kommst du auf diesen Namen?«
    Gorgides grinste jetzt breit. Mit genau der Frage, erkannte Rhodan, gab er seinem Gegenüber das Gefühl, wichtig zu sein, eine Selbstbestätigung. Vielen Tefrodern mangelte es ohnehin an Entschlussfreudigkeit, ihr melancholischer Volkscharakter lag zweifellos in tiefer Vergangenheit begründet.
    »Erst der Funkspruch, der einen hochrangigen Vertreter avisierte. Dann die Space-Jet mit zwei Personen. Deine Verkleidung ist billig, Sanborn. Ich sehe

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