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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sondern weil er den Menschen dahinter sehen wollte. Auf ihn können wir uns verlassen.«
    »Ein falsches Wort von ihm an der falschen Stelle, und wir sind geliefert.«
    Der Resident reagierte auf Tifflors Bemerkung sichtlich verärgert. Einen Moment lang schränkte er die Hände ineinander. »Befürchtest du das, Julian - oder hoffst du es?«, fragte er schrill.
    Zhana erhob sich jäh. Leicht vornübergebeugt und die Fäuste auf die Tischplatte gestützt, stand sie zwischen ihnen. Ihr Blick pendelte von Tifflor zu Rhodan, dann streckte sie sich, hob die rechte Hand und massierte ausgiebig die Nasenflügel. »Ich kann das Adrenalin nicht mehr riechen«, sagte sie bitter. »Du hast Vorurteile, Resident? Ausgerechnet du - ist das möglich? Dich stört, dass Julian mit mir schläft? Nein, nicht mit einer Ara-Frau, das ist dir egal, aber mit einer Mörderin!«
    »Zhana«, protestierte Tifflor. »Lass das Thema!«
    »Schon gut«, sagte Rhodan. »Ich verstehe, was sie meint. Und warum sollten wir nicht endlich unsere unterschiedlichen Stand-punkte auf einen Nenner bringen? Wir kümmern uns also um diesen Saghul.«
    »Und falls du mit diesem Verdacht falsch liegst?«
    »Sobald sich herausstellt, dass wir die Spur von Plob Arnoyns Mörder verloren haben, fliegen wir auf dem schnellsten Weg ins Solsystem.«
    »Der Entschluss fällt dir schwer, Perry?«
    »Was sollte schwer daran sein, dass ich meine Heimat wiedersehen will?«, antwortete Rhodan mit einer Gegenfrage. »Es war zu allen Zeiten üblich, am Bett eines Sterbenden Totenwache zu halten. Noch hoffe ich aber auf eine Heilungsmöglichkeit.«
    Tifflor sah an dem Residenten vorbei auf die Bildwand, die unverändert die Trümmerbrücke zeigte. Rings um das Mittelstück wimmelte es von kleinen Raumfahrzeugen und Lastenplattformen.
    »Es tut mir leid, Perry«, sagte Tifflor leise.
    Rhodan hob den Kopf, schaute den Freund an und nickte langsam. »Ich weiß. Jeder von uns versucht auf seine Weise, mit dem Unbegreiflichen klarzukommen. Aber das ist nicht das Problem. Das Schlimmste wäre es, die Hoffnung zu verlieren.«
    »Gorgides hat von einer medizinischen Untersuchung gesprochen«, sagte Zhana, als hätte sie auf diesen Moment gewartet. »Als deine Bauchaufschneiderin, Tiff, steht es mir wohl zu, wenn ich mich bei meinen Kollegen umsehe. Ich denke, auf der Trümmerbrücke wird es ohnehin eine medizinische Börse geben.«
    »Gorgides hat eine Kolonie von ungefähr zweihundert Aras erwähnt, die überwiegend als medizinisches Personal arbeiten«, bestätigte Rhodan. »Auch wird einiges an medizinischem Equipment umgeschlagen.«
    Zhana tippte mit einem Finger auf ihre Nase. »Es wird Zeit, dass ich lerne, mit meinem verbesserten Geruchssinn umzugehen. Bislang, finde ich, stinkt es hier an Bord entsetzlich. Euch beide kann ich schon auf mehrere Meter Distanz unterscheiden. Ohne hinzuschauen«, fügte sie hinzu. »Aber das ist nicht genug, das kann erst der Anfang sein. Ich brauche Vergleichswerte, ein möglichst breit angelegtes Spektrum, und ich sollte damit anfangen, arttypische Gerüche zu determinieren. Vielleicht läuft mir sogar dieser Patriarch Saghul über den Weg.«
    »Keine Eigenmächtigkeiten!«, sagte Rhodan warnend. »Wenn der Gestaltwandler dich kopiert, haben wir keine Möglichkeit, das herauszufinden.«
    Sie lachte hell und herausfordernd. »Das gilt andersherum genauso«, stellte sie unumwunden fest. »Julian?«
    »Ich bin nicht der Gestaltwandler«, erwiderte Tifflor schroff.
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Mit Worten lässt sich gar nicht wiedergeben, was das für Erfahrungen sind, wenn du plötzlich über zehnmal so viel Riechzellen verfügst. Ich kann das nur vergleichen, als hätte ich bislang nur gedruckte Bilder in Schwarz-Weiß gesehen und stünde plötzlich einem vor Farben strotzenden Hologramm gegenüber. Deinem Atem, Perry, haftet ein Fruchtaroma an. Ich kann es nicht identifizieren, aber ich behaupte, du hast in den letzten Stunden Fruchtsaft getrunken. Wahrscheinlich mit Gorgides zusammen.«
    »Nicht schlecht«, bestätigte Rhodan.
    Tifflor sah die Frau durchdringend an. Eine leichte Röte zeichnete sich unter seinen Augen ab.
    »Sobald ich Erfahrungswerte habe, wie ein Angehöriger meines Volkes riecht, werde ich einen falschen Ara identifizieren können«, behauptete Zhana. »Dabei ist egal, ob es sich um einen Gys-Vool-beerah, einen Mutanten oder um irgendein anderes Wesen handelt, das die Fähigkeit der Gestaltwandlung besitzt. Ich habe

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