Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Mehrere Tefroder, die an einer Gangkreuzung beieinanderstanden, zogen sich vor den drei Fremden zurück. Auf Rhodans Ruf reagierten sie nicht, aber aus größerer Entfernung blickten sie ihnen dann doch hinterher.
    Gorgides' Unterkunft lag am Ende eines schmalen Seitenkorridors. Von hier aus führten mehrere Wege tiefer in die Trümmerbrücke hinein. Zhana huschte plötzlich weiter und verschwand für wenige Minuten in dem Halbdämmer zwischen ausgeschlachteten Aggregaten und Schrott, den irgendwer hier abgestellt und wahrscheinlich vergessen hatte. Als sie zurückkam, wirkte sie überaus angespannt.
    »Ich war schon hier, sogar noch ein Stück weiter«, stellte sie bedeutungsvoll fest. Sie schwieg, sog prüfend die Luft ein.
    »Was ist?«, fragte Tifflor.
    »Ich habe einen seltsamen Geruch in der Nase. Alles, was ich hier rieche, kann ich Erfahrungswerten zuordnen, aber das andere. eine Fülle von Wahrnehmungsfragmenten.« Zhana hielt inne und sah den Tefroder an, der eben die Kammer verlassen hatte. Hinter ihm schlug das Türschott dröhnend zu.
    Der Mann war etwas kleiner als sie. Seine Bewegungen wirkten übertrieben konzentriert, auf gewisse Weise ruckartig, als habe er Mühe, seine Muskeln richtig zu koordinieren. Unter seinen Augen hingen geschwollene Tränensäcke, und der Blick, mit dem er die drei nacheinander musterte, schien sich in weiter Ferne zu verlieren. Zhana fragte sich, ob der Mann sie überhaupt wahrnahm.
    »Ich wusste, dass du kommst, Terraner!«, sagte er übertrieben akzentuiert. Auch das Sprechen bereitete ihm offensichtlich Schwierigkeiten.
    Zhana rümpfte die Nase, als er sich ihr zuwandte. »Er hat dieses Eyemalin-Derivat geschluckt«, stellte sie unwillig fest. »Das kann noch gar nicht lange her sein; das Zeug quillt ihm noch aus allen Poren.« »Vor zehn Minuten«, sagte Gorgides. »Ich muss einsatzfähig sein, wenn ich mit euch gehe.«
    »Wohin willst du mit uns gehen?«, fasste Rhodan nach, als der Te-froder keine Anstalten machte, seine Bemerkung zu erklären.
    Gorgides lachte hell.
    »Wer ist neu auf der Trümmerbrücke? Das wollt ihr wissen. Ich habe es euch gesagt, aber ich weiß nicht, ob noch mehr gekommen sind. Jetzt ist der Patriarch tot. Seltsam, nicht?« Ausgiebig kratzte er sich am Kopf. »Das heißt, der Patriarch war bestimmt derjenige, den ihr sucht.«
    »Welcher Patriarch?«, fragte Tifflor, obwohl die Antwort sich förmlich aufdrängte.
    »Saghul«, sagte Gorgides bedeutungsschwer. »Der Gelau. Ein Attentäter hat ihn. erschossen.«
    Ein paar Sekunden lang sagte niemand etwas. Gorgides streckte die Hand aus und machte eine Bewegung, als zähle er Bargeld. Für gewisse Transaktionen war es immer gut, wenn man auf die fälschungssicheren Wertfolien ausweichen konnte.
    »Dann war der Gelau nicht unser Mann!«, stellte Tifflor fest. »Wir sind einem Phantom hinterhergelaufen.«
    »Nicht unbedingt«, widersprach der Resident. »Ignats, was genau ist vorgefallen?«
    Gorgides zog die Hand zurück. Enttäuscht spreizte er die Finger.
    »Bezahlung wie üblich«, stellte Tifflor fest. »Anweisung erfolgt über Terra.«
    »Viel wurde noch nicht gemeldet«, sagte der Tefroder. »Patriarch Saghul wurde von einem Attentäter erschossen. Zwei Leibwächter ebenfalls. Die Patriarchen der Trümmerbrücke waren dabei, aber sie sind unverletzt geblieben.«
    Tifflor schüttelte den Kopf. »Niemand bringt einen Gestaltwandler so einfach um, das ist unmöglich. Und schon gar nicht wird er sich von den anderen Patriarchen auf diese Weise vorführen lassen.«
    Gorgides Mienenspiel war sehenswert. Erstaunen, Verwirrung und Entsetzen vermischten sich in seiner Mimik. Er war sich schlagartig bewusst geworden, dass zwischen der Weitergabe von ein paar nichts sagenden Informationen und dem, was er eben gehört hatte, Welten lagen. »Gestaltwandler?«, brachte er stockend hervor.
    Rhodan überging die Frage. »Gibt es außer den Händlern noch Überlebende?«, wollte er wissen.
    »Saghuls Sekretär. Aber er scheint verschwunden zu sein. In der Meldung wurde es durchgegeben - die Patriarchen lassen nach einem Springer namens Koztelka suchen.«
    Zhana stieß eine Verwünschung in ihrer Muttersprache aus. Zum ersten Mal schien es etwas zu geben, das sogar sie aus der Ruhe bringen konnte.
    »Ich glaube, ich weiß, wo wir ihn aufspüren können - jedenfalls ungefähr«, sagte sie.
    Die Spur, die Zhanauta Filgris vor mehreren Stunden entdeckt hatte, war verweht. Zwar bedeutete es für sie kein Problem,

Weitere Kostenlose Bücher