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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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die verwinkelte Route wiederzufinden, auf der sie dem eigenartigen Geruch gefolgt war, doch gut einen Kilometer von der Siedlung der Tefroder entfernt war Ende. Zwischen hoch aufragenden Speicherbänken hatten sich die Geruchsmoleküle verloren. Es roch nur noch intensiv nach metallischen Legierungen und abgestandener Luft.
    »Luft weht«, stellte Gorgides lapidar fest.
    Keiner hatte das bemerkt. Aber tatsächlich: In den Lichtkegeln ihrer Handlampen sahen sie den Staub tanzen, den sie aufgewirbelt hatten. In den Maschinenräumen gab es keine aktiven Leuchtelemente wie in den peripheren Bereichen.
    »Wenigstens die Luftumwälzung funktioniert.« Tifflor leuchtete den Boden ab und richtete seine Lampe dann auf die mannsbreiten Nischen, die einzelne Aggregate voneinander trennten. »Sieht nicht so aus, als wäre vor Kurzem jemand hier entlanggelaufen.« Eine feine Staubschicht bedeckte den Boden.
    »Die Umwälzung war vor zehn Tagen noch nicht aktiv«, sagte Gorgides. Er lächelte verlegen, als alle ihn anschauten.
    »Und früher?«, drängte Rhodan. »Arbeitet die Anlage womöglich nur sporadisch?«
    »Ich habe das nie bemerkt«, antwortete der Tefroder. »Und ich war am Anfang oft hier. Später seltener. Hier gibt es nicht viel Interessantes.«
    Tifflors Rechte lag auf dem kleinen Kombistrahler, der in einer Außentasche seines prunkvollen arkonidischen Umhangs steckte. Wenigstens die Waffen hatte Rhodan ausgeben lassen. Auf die Schutzanzüge hatte er verzichtet, die lagen noch zusammengefaltet in Zhanas Antigravbeutel. Weil Rhodan der Meinung war, dass sie in ihrer Maske unauffälliger waren als mit voller Ausrüstung.
    »Hast du dir die Pläne eingeprägt?«, fragte der Resident unvermittelt.
    Tifflor nickte. »Ich habe gerade darüber nachgedacht. Wenn ich mich nicht irre, sollten zwei oder drei Etagen über uns die Linearkonverter stehen. Und die Impulstriebwerke.« Er deutete über die Schulter zurück, nicht ganz in die Richtung, aus der sie gekommen waren, aber doch zum Ende der Trümmerbrücke.
    »Ich denke, dass hier bald die Leuchtelemente für ausreichend Licht sorgen.« Rhodan drehte sich langsam um die eigene Achse und suchte mit seinem Blick die Umgebung ab. Inmitten der alten Anlagen war der Eindruck völlig anders als in der holografischen Wiedergabe der Plankopien. Die Maschinen mochten alt erscheinen, aber selbst wenn sich der Staub zentimeterdick verkrustet hätte, was bedeuteten schon ein paar Jahrhunderte für solche Aggregate?
    »Mich würde es tatsächlich nicht wundern, wenn er sich hier irgendwo eingenistet hätte«, bekannte Tifflor. »Ja, ich weiß«, fügte er hinzu, als ihn Rhodans forschender Blick traf, »ich war skeptisch. Das bin ich noch, aber das alles macht zumindest nachdenklich.«
    »Es gibt einige gute Verstecke in der Nähe«, behauptete Gorgides. »Wenn ich mich verbergen müsste, würde ich es dort tun.«
    »Es ist unwahrscheinlich, dass ein Gestaltwandler es nötig hat, sich zu verbergen«, erwiderte der Resident. »Andererseits: Was macht er mit seinen Opfern? Egal, in welchem Zustand sie sich befinden, irgendwie muss er sie loswerden.«
    »Ich führe euch!«, raunte Gorgides in verschwörerischem Ton.
    Staub begleitete sie. Seit Jahren schien sich niemand mehr in den Bereichen aufgehalten zu haben, in die der Tefroder sie über enge Zugänge führte. Manche der Wege entpuppten sich nur als Wartungsgänge, von denen aus ein Eindringen in Zwischendecks oder Leitungsschächte möglich war. Der aufgewirbelte Staub wurde in manchen Bereichen sogar schon abgesaugt.
    Nach einer Weile zeigte sich in der Düsternis ein fahles Glimmen. Die ersten Leuchtplatten wurden mit Energie versorgt, an anderen Platten ließen die Selbstreinigungseffekte Schmutzverkrustungen abplatzen.
    »Sieht ganz danach aus, als hätten wir einen Treffer gelandet«, stellte Rhodan schließlich fest.
    »Ich kann dir nicht einmal widersprechen«, sagte Tifflor.
    Inzwischen hatten sie sich weiter von den Linearkonvertern entfernt, befanden sich vielleicht noch zehn Meter von der Außenhülle entfernt. Die Wände waren dicker geworden, in manchen Bereichen wirkte die Struktur wie nachträglich verstärkt. Aber die ursprünglichen Gegebenheiten des Kosmischen Basars konnte niemand nachvollziehen, der nicht über ein fotografisches Gedächtnis oder alle Baupläne verfügte.
    Nahezu lautlos huschte Gorgides eine schmale Nottreppe hinauf. Gleichzeitig hielt Zhana inne. Der Tefroder registrierte ihr Zögern und blieb

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