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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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flirrende Aura umgab.
    Der Sekretär hatte den Gelau endgültig zu Boden sinken lassen, und nun erhob er sich. Der Schutzschirm verlieh ihm eine völlig neue Bedeutung.
    Nur fünf oder sechs Schritte trennten sie. Koztelkas Gesicht verzerrte sich. Erst glaubte Ozwach, Wut zu erkennen, aber dann war er sich schon nicht mehr sicher, was er wirklich wahrnahm.
    Dieser Blick.
    Diese zwingende Ausstrahlung, der Ozwach nicht ausweichen konnte. Für einen Moment glaubte der THAU-Händler zu sehen, dass sich Koztelkas Gesicht veränderte. Es nahm die Züge des Gelau an, wurde kantig und unerbittlich. Aber schon ging die Verwandlung weiter.
    Ozwach verstand nicht, was geschah. Zur Bewegungslosigkeit verdammt, stand er da, und seine rechte Hand verkrampfte sich um die Schwebeplatte des Besprechungstischs.
    Vor seinen Augen verformte sich Koztelkas Schädel weiter. Das Haar verschwand, als hätte es nie existiert, der prachtvoll geflochtene Bart löste sich auf. Überhaupt wirkte die Haut mit einem Mal krankhaft bleich, und der Schädel wölbte sich auf.
    Ein Ara? Irgendwie wollte Ozwach immer noch an eine Maske glauben. Er verstand nicht, warum aus dem Mehandor Koztelka plötzlich ein Ara geworden war, und dieser Schädel verformte sich weiter, nahm Züge an, die eher an eine Schlangenkreatur erinnerten.
    »Ihr habt es gewagt?« Unglaublich fremd klang dieses Zischen. Eine gespaltene Zunge beherrschte die Fratze, die eben noch Koztelka gewesen war.
    Alles um Ozwach herum begann sich zu drehen.
    »Ihr armseligen Narren habt es wirklich gewagt, euch den Anordnungen zu widersetzen?« Kalte Wut schwang in diesem Zischen mit. »Ich wollte die Affäre mit wenig Blutvergießen zu Ende bringen. Aber jetzt.«
    Das Zischen hallte in Ozwachs Schädel nach wie der Donner eines nicht enden wollenden Gewitters. Er registrierte nicht einmal, dass seine Beine nachgaben und er auf den Stuhl zurücksank.
    ». jetzt werde ich die Dinge nach meinen Regeln vorantreiben!«
    Dieses Wesen, von dem Ozwach schon nicht mehr wusste, was es wirklich war - ein Trugbild, Realität, eine Projektion? - wurde weiterhin von dem flirrenden Energieschirm geschützt. Immer noch veränderte es sich, als es den Raum verließ.
    Keiner der THAU-Händler redete.
    Sie versuchten zu begreifen, aber sie konnten es nicht.
    Perry Rhodan und seine Begleiter benötigten nahezu eine halbe Stunde, bis sie den Übergang zum Mittelsegment der Trümmerbrücke erreichten.
    Vor sich sahen sie schon die ersten Kabinen der tefrodische Ansiedlung, als eine Lautsprecherstimme losplärrte. Was sie sagte, war so gut wie unverständlich.
    »Es geht um die Warenverlagerungen«, stellte Zhana fest. »Möglicherweise hat es einen Zwischenfall gegeben.«
    Sie lauschten der denkbar schlecht ausgesteuerten Stimme, deren Ursprung kaum zu bestimmen war. Schließlich zeigte Tifflor auf die hohe Decke. Irgendwann waren ziemlich dilettantisch einzelne Wandabschnitte versetzt worden. Die wachsende Zahl der in diesem Bereich lebenden Tefroder hatte zusätzliche Versorgungsanlagen gebraucht. Dass unter diesen Voraussetzungen die Akustikfelder überhaupt noch reagierten, war schon fast überraschend.
    Die Stimme überschlug sich.
    »Da scheint mehr vorgefallen zu sein«, sagte Tifflor. »Das hört sich an, als sei ein Attentat auf die Patriarchen verübt worden.«
    »Vielleicht hat einer von ihnen sich mit Saghul angelegt«, vermutete Rhodan. »Ob bewusst oder nicht, das dürfte ihm jedenfalls schlecht bekommen sein.«
    Tifflor nickte zögernd. Er sah Zhana an, aber die Frau wirkte in dem Moment in Gedanken versunken. Es hatte den Anschein, als atme sie hastiger. Tiff achtete jedoch kaum darauf. »Wo finden wir Gorgides?«, wollte er wissen.
    In dem Bereich wurde wirklich offensichtlich, dass sie sich an Bord eines Großraumschiffs befanden. An der Hauptstruktur der ehemaligen Decks war nur wenig verändert worden, die Unterkünfte der Tefroder wirkten gerade deshalb wie nachträglich eingeschoben. Ein Kasten am anderen, und das auch übereinander. Erreichbar waren die oberen Räumlichkeiten über frei tragende Laufgänge, und nur hin und wieder teilte sich der Hauptkorridor. Die einzelnen Sektoren waren nicht einmal rechtwinklig angelenkt, sondern füllten Lücken in der Grundkonstruktion.
    Jemand hatte mit Leuchtfarbe Kennbuchstaben und Ziffern auf die Türschotte gemalt. Das System war leicht zu durchschauen.
    Schritte polterten über die Laufgitter, und das Echo hallte von vielen Seiten zurück.

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