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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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auf halber Höhe stehen.
    »Was ist da oben?«, raunte die Frau.
    »Kammern«, flüsterte Gorgides. »Lauter Nischen, die vielleicht einmal zu Freizeitanlagen gehört haben.«
    Zhana gab in dem Moment mit Zeichen zu verstehen, dass sie den seltsamen Geruch wieder wahrnahm und dass dieser von oben kam.
    Kein Wort mehr!, bedeutete Rhodan den anderen. Er schaltete seinen Strahler auf Paralysemodus. Lautlos huschte er die Treppe hinauf. Zhana folgte ihm, den Schluss bildete Tifflor.
    Vor ihnen öffnete sich ein schmaler Korridor. Nach beiden Seiten führte eine Vielzahl von Türen weiter. Wahrscheinlich hatte das alles zu einem großen Freizeitpark gehört.
    Zhana übernahm die Führung. Ihr Blick ließ keine Zweifel zu, sie nahm den Geruch deutlicher wahr. Schon vor der fünften Tür blieb sie stehen, nickte.
    Das Schott hatte Energie. Als Filgris die Hand vor den Öffnungsmechanismus hielt, verschwand der Flügel in der Wand.
    Ein düsterer Gang, nicht länger als vier Meter, mündete in einen größeren Raum. Möglich, dass es sich um eine frühere Trainingshalle handelte, das war auf Anhieb aber nicht zu erkennen. Fahles, gelblich grünes Licht schien aus mehreren Quellen zu kommen.
    Im Hintergrund, nur als Silhouette zu erkennen, stand eine dürre Gestalt. Sie war vielleicht ein wenig größer als ein Mensch.
    Zhana huschte weiter, glitt zur Seite weg. Rhodan und Tifflor folgten ihr, auch sie waren routiniert und standen der Söldnerin in nichts nach. Keiner von ihnen feuerte.
    Die Gestalt war eine Art Statue, aus den unterschiedlichsten Teilen zusammengeschraubt wie ein Kunstwerk. Sie war menschenähnlich, und vielleicht sollte sie ein Roboter sein, aber bewegen würde sie sich mit Sicherheit nicht. Am Boden verstreut lagen unzählige positronische Bauteile.
    Drei Meter entfernt kauerte eine zweite Gestalt. Aus einem Gewühl von Decken und Lumpen richtete sie sich zögernd auf. Sie streckte einen Arm aus und spreizte die Finger wie jemand, der von grellem Licht geblendet wurde.
    Es gab aber nur wenig Licht, und diese Augen, erkannte der Resident, waren kaum noch fähig, etwas wahrzunehmen. Aufgequollen und vernarbt, hatten sie nichts mehr, was an menschliche Augen erinnerte. Das ganze Gesicht war entstellt. Ein paar dürre Haarbüschel sprossen auf dem Schädel, der von der Stirn an aus einer grauen Platte bestand. Das war keine Knochensubstanz, sondern einfach eine Abdeckung, die das Gehirn schützte. Wild wuchernde Fleischfetzen hingen von den Wangen, und der lippenlose Mund entblößte zwei Reihen lückenhafter Zähne.
    »Ich spüre. vier Personen«, sagte dieser Mund stockend. Sogar die Stimme klang entstellt.
    Rhodan schaute Zhana an, die Söldnerin nickte stumm. Der Geruch, dem sie gefolgt war, kam also von diesem Wesen. Eine Frau, erkannte der Resident, als einer der Lumpen verrutschte und helles Fleisch freigab.
    »Menschen?«, fragte die Stimme. Vergeblich suchten die blicklosen Augen, einen von ihnen zu erfassen, der Kopf ruckte unruhig von einer Seite zur anderen. Nur die Handfläche richtete sich auf Rhodan, als wolle sie nach ihm greifen. Wie flehend erschien dem Residenten die Geste.
    »Zwei Terraner«, antwortete er. »Außerdem eine Ara-Frau und ein Tefroder.«
    Nein, diese Frau vor ihm konnte nicht der Gestaltwandler sein. Zu einem solchen Spiel musste sich kein Wesen herablassen, das fähig war, jedes beliebige Aussehen anzunehmen.
    »Ich. habe lange keine Terraner. gesehen. Mein Name ist Medira. Ich bin auf Terra geboren, glaube ich, aber dann.« Sie stockte, hatte sich endlich auf die Knie aufgerichtet und hob nun auch die andere Hand, mit der sie sich bis eben abgestützt hatte. Zielsicher richtete sie die Handfläche auf Tifflor. »Zwei besondere Energien«, murmelte sie scheinbar gedankenverloren. »Ich habe so etwas nie gespürt.«
    »Was ist mit dir geschehen?«, fragte Gorgides.
    Die Frau schwieg. Sie wühlte sich aus den Decken und versuchte aufzustehen. »Nein, lasst mich«, wehrte sie heiser ab, als der Tefroder ihr helfen wollte. »Ich war jahrelang allein.«
    Unter ihrer dünnen Kleidung zeichneten sich Geschwüre ab.
    »Du bist starker Strahlung ausgesetzt gewesen?«, vermutete Rhodan. »Warum hat niemand dir geholfen?«
    »Geholfen?« Medira richtete wieder die Hand auf den Residenten. »Ich war zur falschen Zeit. am falschen Ort. Ich weiß bis heute nicht, wie viele Menschen die Bombe zerrissen hat. aber die Aras haben mich zusammengeflickt. Ich war für sie. ein Versuchsobjekt. In

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