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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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leblos wirkte es und war zweifellos frei von jeder Spur von Leben. Nicht einmal Aminosäuren würden noch zu finden sein.
    Rhodan fragte sich immer eindringlicher, wie der Gestaltwandler ins Bild passte.
    Zumindest ergaben sich aus dessen Auftreten ein oder zwei passende Puzzleteile. Vorausgesetzt, dass es sich wirklich um einen Gys-Voolbeerah handelte, aber daran zweifelte der Resident nicht mehr. Im Zusammenhang mit diesen merkwürdigen Wesen, entsann er sich, war manchmal auch von Suggestivgaben die Rede gewesen.
    Wenn er an Trantipons Fluchtversuch in der CONNOYT dachte, sah es tatsächlich so aus, als hätte da schon der Gestaltwandler die Hände im Spiel gehabt. Trantipons Versuch, sich selbst zu töten, sein heftiger Widerstand, als Julian ihm hatte beistehen wollen. Möglicherweise hatte der Mantarheiler unter einem psychosuggesti-ven Bann gehandelt, und jener Vorfall war schon ein erster Versuch der Hintermänner gewesen, sich des Mitwissers zu entledigen.
    Niemand wusste besonders viel von den Gys-Voolbeerah. Die griffigere Bezeichnung Molekülverformer hatte sich schon vor langer Zeit eingebürgert. Terraner waren ihnen erstmals Mitte des 21. Jahrhunderts begegnet und danach erst wieder an die 1500 Jahre später. Mitglieder dieses Volkes lebten über weite Bereiche des Universums verstreut, geprägt von der Sehnsucht und der Suche nach dem Tba, ihrem legendären Reich, das vor langer Zeit angeblich
    Tausende Galaxien umfasst hatte.
    Gys-Voolbeerah - der Name bedeutete so viel wie »Die Unbesiegbaren«. Allerdings war ihr Handeln nie von profanen Zielen wie Machterlangung bestimmt worden. Sie waren keine Wesen, die zu Gewalttaten neigten. Im Grunde genommen hatten sie sogar Mitleid verdient, waren sie als Versprengte doch immer auf der Suche nach ihrem verlorenen Reich, das nie wieder aus der Asche der Vergangenheit auferstehen würde.
    Sie waren tragische Figuren und geprägt von den Zwängen einer frühen Epoche, in der es im Universum noch darum gegangen war, Leben auszusäen, Intelligenz zu fördern und das GESETZ zu verbreiten. Sie hatten ihre Pflicht getan und waren zu Ruhelosen geworden, deren große Zeit nur noch in ihren eigenen Legenden Bestand hatte.
    Vor mehr als 1300 Jahren hatten die Gys-Voolbeerah in der galaktischen Eastside eine neue Heimat gefunden. Auf dem Planeten Tar-griffe lebten sie seitdem in ihrer wahren Gestalt. Die Molekülverfor-mer sahen aus wie Schneeflocken - menschengroße, kristalline, aus rötlich funkelnden Kristallen bestehende Schneeflocken. Sie waren ätherisch anmutende wunderschöne Geschöpfe. Wer sie so kannte, für den lag der Gedanke besonders fern, dass sie zu Gewalttaten fähig sein könnten.
    Aber Rhodan hatte nicht nur gesehen, dass ein Gys-Voolbeerah den Konsortiumsleiter Plob Arnoyn getötet hatte, er hatte die Tat hautnah miterlebt.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich wirklich glauben soll«, sagte der Terraner tonlos.
    Pron Dockt hörte auf, mit den Gesteinsproben zu hantieren. »Du sprichst von dem Gestaltwandler?«, erkundigte er sich zögernd.
    Rhodan nickte. »Wir haben lange Zeit nichts von dem Volk der Gys-Voolbeerah gehört. Vielleicht, weil jeder Molekülverformer, der die Ursprungsform annahm, seine Fähigkeit der Gestaltwandlung verloren hat.«
    »Ich weiß«, bestätigte der Ara. »Keiner der Gys-Voolbeerah auf Targriffe kann der Mörder gewesen sein.«
    Rhodan reagierte keineswegs überrascht. Natürlich hatte Pron Dockt sehr schnell Erkundigungen eingezogen. Ohnehin brauchte der Wissenschaftler nur den nächsten Datenspeicher anzuzapfen, um nahezu alle relevanten Informationen über die Molekülverfor-mer zu erhalten.
    »Folglich müssen wir es mit dem Angehörigen eines bislang unbekannten Stammes der Gys-Voolbeerah zu tun haben«, sagte der Ter-raner. »Mit einem Molekülverformer, der Aggressivität gelernt hat. Die Suche nach dem Tba muss ihn verändert haben. Vielleicht die Einsamkeit. Oder er wird beeinflusst.«
    Ein heller, kurzer Summton erklang, ein Rufsignal, das Rhodan nicht identifizieren konnte.
    Es galt Pron Dockt. Der Ara legte den Kopf ein wenig schräg, seine Miene verhärtete sich. Offensichtlich lauschte er auf etwas, das nur er hören konnte. Eine Nachricht, die ihm über ein gerichtetes Akustikfeld zukam.
    Seine Anspannung hielt nur wenige Sekunden lang an. Rhodan beobachtete den Ara genau. Dann zeigte sich das übliche aufgesetzt wirkende Grinsen wieder.
    »Das wird dich besonders interessieren, Resident.« Pron Dockt sprach

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