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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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vernichtende Wirkung des Ara-Toxins geworden.
    Rhodan fragte sich eindringlicher, wie gut ihn der Gegner kannte oder zumindest einzuschätzen vermochte. »Er hat auch für den Fall vorgesorgt, dass ich nicht das tue, was er sich erhofft«, sagte der Resident im Selbstgespräch. »Wenn ich mich schon nicht als Botschafter für die Unbesiegbarkeit des Ara-Toxins einspannen lasse, will er mich in seiner Nähe wissen.«
    Unter dem Aspekt bedeutete die Trümmerbrücke eine Falle.
    »Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen«, zitierte Rhodan und rieb sich die Narbe an seinem Nasenflügel.
    »Aber der Mohr denkt nicht daran!«, fügte er Sekunden später überzeugt hinzu.
    Er brauchte einen klaren Kopf. Nachdenklich öffnete Rhodan den Magnetsaum seiner Kombination und streifte das Oberteil ab.
    Mit seiner überstürzten Flucht und dem Hyperfunkspruch, der den Moby zum Angriff auf Oyloz veranlasst hatte, hatte der Gestaltwandler die Station im Konchols-Gebirge preisgegeben. Alle Speicherbänke zu löschen, war ihm offenbar nicht mehr möglich gewesen. Aber vielleicht waren die Fragmente bewusst lanciert worden. Der Verdacht hatte auf die Trümmerbrücke fallen sollen.
    Rhodan warf das letzte Kleidungsstück auf sein Bett und betrat die an seine Unterkunft angrenzende Nasszelle. »Wasser!«, sagte er. »Wechseldusche ohne Zusatz.« Die Rückfrage nach seinen Temperaturwünschen unterblieb, die Automatik hatte diese Werte schon in den letzten Tagen erkannt.
    Ein angenehm kühler Sprühregen ging über ihm nieder. Rhodan hob den Kopf, blickte zur Decke empor, ohne jedoch die verborgenen Düsen zu entdecken. Sein Ehrgeiz war geweckt, seit er sich in dieser Kabine befand, aber offenbar war die CONNOYT nicht gewillt, ihm all ihre Geheimnisse preiszugeben.
    Angenehm prickelte das Wasser auf seinem Gesicht. Rhodan schloss die Augen und genoss den Regen, der nun auch von den Seiten kam. Mit beiden Händen fuhr er sich durchs Haar.
    Danach setzten die Massagefelder ein. Exakt dort, wo der Hautwiderstand Verspannungen erkennen ließ, die nicht einmal der Aktivatorchip schnell genug beseitigte.
    Aber schon regte sich Rhodans Gewissen. Er war im Begriff, zu viel Zeit für sich selbst zu vergeuden. Auch wenn der Flug der CONNOYT noch mehrere Tage in Anspruch nehmen würde, galt es bereits jetzt, Vorbereitungen zu treffen.
    Rhodan winkte ab. Die Warmluft setzte ein, holte die letzten Reste der Nässe schnell von seiner Haut. Mit den Händen bändigte er sein Haar, mehr war nicht erforderlich. Er würde ohnehin nicht mehr lange Perry Rhodan sein.
    Als er die Nasszelle verließ und sich wieder ankleidete, beschäftigten ihn zwei Möglichkeiten.
    Die eine war, dass er sich irrte. Dass der Gestaltwandler die Spuren keineswegs bewusst hinterlassen hatte. Dann war er als Gegner nicht so gefährlich, wie es den Anschein hatte. Aber dann stand jemand hinter ihm, der die Fäden zog.
    Die zweite Möglichkeit - und Rhodan vermochte nicht zu sagen, ob sie ihm mehr behagte - bedeutete, dass der Gegner ihn und Julian ausschalten wollte. Wer nicht nach Plan funktionierte, für den war das Spiel zu Ende. So wie für den Mantarheiler Trantipon.
    Eine makabere Vorstellung, erkannte Rhodan. Aber er nahm die Herausforderung an. Er konnte gar nicht anders.
    Hin und wieder hallte ein dumpfes Dröhnen heran, doch der Lärm fand keinen Zugang zu Ignats Gorgides' Unterbewusstsein. Wie tot lag er in dem Sessel des schwer havarierten Kraken, und wäre das kleine Boot explodiert, hätte er es nicht einmal mitbekommen. Nach dem Rausch aufgepeitschter Sinneswahrnehmungen reagierte der Körper des Trümmerlotsen kaum mehr auf äußere Reize.
    Rings um den Trümmersteg und im Bereich der beiden Pfannen herrschte ungewöhnlich rege Geschäftigkeit. Sehr viele Kraken waren im Einsatz, um die vor Anker liegenden Frachter beschleunigt abzufertigen. Frachtcontainer wurden sogar im Außenbereich des Stegs zwischengelagert.
    Von alldem bemerkte Ignats Gorgides noch herzlich wenig. Er hätte die Trümmerbrücke wohl mit einem Insektenstock verglichen, in dem die Brut endlich ausschwärmte. Solche Vergleiche musste sich jeder anhören, der mit Gorgides über längere Zeit hinweg zu tun hatte. Auf gewisse Weise gab der Tefroder damit aber immer zutreffende Kommentare ab.
    Zwei Kraken stabilisierten Gorgides' beschädigtes Boot in der letzten Anflugphase auf Pfanne zwei. Schließlich setzte es auf einem der Ausweichlandeplätze auf. Der THAU-Händler Lamos

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