Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Ozwach als Eigner des Fahrzeugs würde über Reparatur oder Recycling entscheiden müssen. Der Landeplatz, den er schroff über Funk angewiesen hatte, lag bezeichnenderweise schon in der Nähe eines großen Konverterschachts.
    Der Krake prallte ungewohnt heftig auf, weil niemand seine Landebeine ausfahren konnte. Zudem befanden sich die unteren Fangarme keineswegs in der Ruheposition. Zwei dieser Arme wurden geradezu zusammengestaucht, dann verkantete sich der Hydrauli-krest und drückte die Kapsel zur Seite.
    Die Erschütterungen schreckten Gorgides endlich auf.
    Blicklos starrte er vor sich hin, während die Kapsel in Seitenlage zur Ruhe kam. Eine unheimliche Kraft zerrte ihn aus dem Sessel. Noch halb unbewusst, schlug Gorgides mit beiden Armen um sich und suchte nach einem einigermaßen brauchbaren Halt, aber erst, als er zwischen der Rundkonsole und dem Sessel eingeklemmt zur Ruhe kam, war sein Kopf wenigstens so weit wieder klar, dass er verstand, was geschah.
    Würgende Übelkeit stieg in ihm auf. Während schräg über ihm etwas Monströses an der Rautenverglasung rüttelte, konnte Gorgides den Brechreiz nicht länger unterdrücken. Viel hatte er ohnehin nicht im Magen, nur bitterer Schleim stieg in seiner Speiseröhre auf.
    Zweimal nacheinander übergab sich Gorgides, dann hing er keuchend da, versuchte mit einer matten Handbewegung sein Rollkragenoberteil zu säubern - und verwünschte den Dreier, der an seinem miserablen Zustand schuld war. Andererseits, das war ihm ebenso deutlich bewusst, hätte er sofort die nächste Kapsel geschluckt, um von dieser quälenden Leere und den pochenden Kopfschmerzen wegzukommen.
    Der an dem Panzertroplon rüttelnde Zangenarm stieß endlich das Schott in die Doppelwand zurück. Der Tentakel streckte sich, pendelte quer durch den Innenraum und schrammte über die Konsole hinweg.
    Gorgides entsann sich, dass jemand diesen Arm steuerte. Wahrscheinlich Yrroth oder Beler, die beiden mussten sich während der Kollision in seiner Nähe befunden haben.
    Die Zange ruckte seinem Schädel entgegen, sie öffnete und schloss sich bedrohlich. Gorgides sagte etwas, was er selbst nicht verstand. Zusammenhangsloses wirres Zeug, stellte er unwillig fest.
    Die Zange reagierte nicht auf seine abwehrende Haltung, sie stieß schmerzhaft gegen seinen Brustkorb, schob sich unter ihm hindurch und schlang sich um seinen Leib. Ein heftiger Ruck folgte. Ignats
    Gorgides blieb der Atem weg. Im nächsten Moment wurde er in die Höhe gezerrt.
    Eine Minute später stellte ihn die Zange auf der Landeplattform auf die Füße. Gorgides taumelte, und der Tentakelarm versteifte sich sofort. Auf diese Weise fand der Lotse noch festen Halt. Nach einigen Stunden weitgehender Schwerelosigkeit war das für ihn oft genug ein Problem.
    Neben ihm setzte jetzt der zweite Krake auf. Surrend wurden die Fangarme zurückgezogen und arretiert. Gorgides erkannte die grinsende Visage von Yrroth. Zumindest hatte der Bursche den Schnabel weit aufgerissen und das Flaumgefieder aufgeplustert, dass der Eindruck entstand, er grinse von einem Ohrloch zum anderen.
    Yrroth war einer der wenigen Nicht-Tefroder, die mit den Kraken rausgingen. Mit erstaunlicher Geschmeidigkeit sprang er aus der Luke und kam federnd auf der Plattform auf.
    »Mann, Ignats, eines Tages kann dir niemand mehr den Arsch retten. Dann schaffen es nicht einmal die Aras, dich zusammenzukleben. Was war da draußen los? Ich hoffe nicht, dass du alt wirst.«
    »Ich hab das Trumm nicht gesehen. Das heißt, ich hab's erst zu spät bemerkt.« Ignats Gorgides fuhr sich mit beiden Händen über den Kopf, dann schüttelte er sich. »Ich frage mich, warum Ozwach nicht schon hier ist oder nicht zumindest einen seiner Bluthunde schickt. Der Schaden dürfte beachtlich sein.«
    Yrroth klackte mit dem Schnabel. »Da gehen Dinge vor sich, von denen wir keine Ahnung haben«, behauptete er. »Sieh dich doch um!«
    »Sie schwärmen!«, stellte Gorgides überrascht fest, als er die unzähligen winzigen Lichtpunkte vor allem entlang des Trümmerstegs endlich bewusst in sich aufnahm. »Was haben die Händler vor?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Komm schon, Vöglein!« Gorgides ließ endlich den Tentakelarm los und stand einigermaßen sicher wieder auf den Beinen. So sicher, dass er sein Gegenüber mit dem gestreckten Zeigefinger anstoßen konnte. »Du hörst jeden Samen keimen, das sagst du doch, oder? Also spuck schon aus, was da los ist!«
    Der Freund stieß eine schrille Tonfolge

Weitere Kostenlose Bücher