Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Walzenraumschiffe der Springer waren zu sehen, und soeben senkte sich ein weiteres Schiff im Landeanflug herab. Der Himmel zeigte die ersten fahlen Sterne, über den Bergen stieg die Nacht empor.
    Tifflor überließ es Rhodan, die Suite zu öffnen. Drei Schlafräume, zwischen ihnen eine gemeinsame Nasszelle.
    »Einfach«, kommentierte Tifflor. »Die Chronners nicht wert, die ich dafür aufwenden muss. Hoffentlich ist das Vergnügen umso größer.«
    »Erhabener, ich wage zu bezweifeln, dass in dieser Umgebung.«
    »Ich entsinne mich nicht, dass ich um eine Meinung gebeten hätte, Sanborn!«, fuhr Tifflor auf. »Vielmehr frage ich mich schon jetzt, welche Essoya mich geritten haben, dass ich mir ausgerechnet diesen Schrotthaufen ansehen muss.«
    Rhodan konzentrierte sich auf die Anzeigen seines Armbands, während er sich in den Räumen umschaute. Nach 20 Minuten, in denen auch Julian Tifflor mit seiner Ausrüstung die Suite überprüfte, stand fest, dass es keine Überwachungseinrichtungen gab.
    »Keine ungebetenen Mitbewohner«, stellte Tifflor unumwunden fest. »Ich mag Wanzen nicht.«
    Er ließ sich in einen Sessel sinken, schwenkte mit dem Rücken zu der aktivierten Bildwand, die einen Teilausschnitt der Trümmerbrücke zeigte, als gäbe es wirklich ein Fenster zum Weltraum, und schaute Rhodan auffordernd an.
    »Der Mann bei der Space-Jet, was hat er zu dir gesagt, Sanborn?«
    »Ich verspreche mir nicht viel davon.«
    Julian Tifflor stand vor der Holowand und fixierte das Abbild der Trümmerbrücke, die sich in der Weltraumschwärze verlor. Die beiden Walzenraumer, an denen die DERWAY vorbeigeflogen war, schienen ihre Fracht gelöscht zu haben. Im Licht starker Sonnenlampen war zu erkennen, dass der erste Frachter sich von den stählernen Gerüsten löste und langsam abdriftete. Noch bewirkten energetische Felder den Abstoßeffekt, aber schon nach wenig mehr als einer Minute arbeiteten die Impulstriebwerke. Der zweite Frachter legte nun ebenfalls ab.
    »Unser Freund ist längst verschwunden.« Tifflor wandte sich dem Residenten zu. »Warum willst du das nicht akzeptieren? Ich frage mich sogar, ob er überhaupt hierher geflogen ist. Vielleicht wurden wir bewusst auf eine falsche Spur gelockt und sind darauf hereingefallen.«
    »Nein«, sagte Rhodan.
    »Was, nein?« Tifflors Augen funkelten. »Ich verstehe nicht, Sanborn, wie jemand so hartnäckig an einer Meinung festhalten kann, obwohl er nicht die Spur eines Beweises für deren Richtigkeit hat.«
    »Erhabener« - Rhodan lächelte, als er die Anrede für einen Edlen Dritter Klasse benutzte - »Gefühle sind oftmals zutreffend. Man muss nur damit umgehen können und darf sich nicht ablenken lassen.«
    »Ich reagiere nicht emotional, falls du mir das vorwerfen willst.«
    »Habe ich das gesagt, Zhdopan da Kosameu? Ihr seht mich enttäuscht.«
    »Wir vergeuden unsere Zeit!« Tifflors Stimme vibrierte. »Wenn es dir schon darum geht, unseren Freund zu treffen, warum stehst du dann noch hier herum? An die Hunderttausend unterschiedlicher Wesen dürften die Trümmerbrücke bevölkern.« Herausfordernd und wütend zugleich sah er Rhodan an, der gelassen nickte.
    »Das dürfte in etwa den Gegebenheiten entsprechen, Zhdopan.«
    »Jeder von ihnen kann es sein. Sag mir, welcher Springer, Arkonide, Akone und was weiß ich, wer noch alles auf dieser Station lebt.«
    »Du willst zurück, Zhdopan?«
    »Diese Frage ist naiv. Ich habe genug, Sanborn. Es gibt wahrlich Wichtigeres zu tun.« Tifflor hatte sich in Rage geredet. »Du stocherst ein wenig im Nebel, weil du dich weigerst, die Bedrohung in ihrer Endgültigkeit wahrzuhaben. Du lenkst dich ab, versuchst zu ignorieren, und mich hinderst du daran, das einzig Vernünftige zu tun. Weißt du, wie du mir vorkommst?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht und denke, ich will es auch nicht wissen.«
    »Ich sag es dir trotzdem«, brauste Tifflor auf. »Du kommst mir vor wie ein alternder Mann, dessen Starrsinn jede Vernunft unterdrückt. Du glaubst, du seist unbesiegbar - aber du bist es nicht. Du bildest dir ein, jeder Bedrohung gewachsen zu sein - doch du bist schwach und verletzlich geworden. Vor allem bist du tief innen verwundet. Terra steht am Abgrund der Vernichtung. Welche Bedrohungen haben wir nicht schon überstanden, aber nun versetzen ein paar Aras der Menschheit den Todesstoß, und genau das verkraftet dein Selbstverständnis nicht.«
    »Das glaubst du nicht im Ernst?«
    »Doch!«, schleuderte Tifflor dem

Weitere Kostenlose Bücher