PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
wichtigste Gut zu vergeben, nach denen es diese einfachen Kreaturen verlangt. Damit sie sich weiterhin an ihr bisschen Glück und den Traum von der Selbstbestimmung klammern können.«
»Du hast recht«, sagte Aset-Radol leise. »Der große Moment ist gekommen. Du hast die Pläne parat?«
»Jederzeit. Es bedarf lediglich leichter suggestiver Beeinflussung, um die Unsterblichen auf Kurs zu bringen. Sie strotzen vor Tatendrang.«
»Dann macht euch daran, meine Vorgaben umzusetzen.« Aset-Ra-dol drehte sich um und winkte zum Abschied mit der Hand. Dann ließ er sich von der Raumstation FOARY zurück auf den Unlichtplaneten abstrahlen. Die Yakuva-Bäume trieben aus. Er wollte das Schauspiel unter keinen Umständen versäumen. Er hatte diese merkwürdigen Wesen vor nicht einmal 100 Jahren von einer untergehenden Welt gerettet und bewunderte seitdem deren ungewöhnliche Form der Lebensbewahrung. Er schenkte den Kleinen seine Erfahrungen und Geschichten, sie widmeten ihm ihre Aufmerksamkeit und Zuneigung. Ein faires Geschäft, das er niemals bereut hatte.
Er machte sich auf den Weg, um den Sechzehnten Yakuva-Baum aufzusuchen. Heute würden seine Kinder schlüpfen. Er war der Großartigste in einer Reihe ganz außergewöhnlicher Geschöpfe.
Die Yakuvas belegten ihn mit Stimmungen und Emotionen, die er zuvor nicht gekannt hatte. Sie brachten neue Facetten seiner Persönlichkeit zutage, und sie vermittelten ihm Dinge, die er zeit seiner Existenz verdrängt oder ignoriert hatte.
Hatte er denn das Recht, nach all dieser Zeit noch immer den Wunsch nach Macht zu verspüren? War seine Zeit nicht schon längst abgelaufen? War er zu einem Relikt aus der tiefen Vergangenheit geworden?
Aset-Radol schüttelte den Kopf.
Seltsam.
Ausgerechnet die Kosmokraten hatten ihm zu alter Machtfülle verholfen. Durch die Erhöhung der Hyperimpedanz verschoben sich Wertigkeit und Wirkungsspektrum hyperkristallinen Erzes. Die Erzeugung des Radolxin wurde mehr oder minder zum Kinderspiel.
Perry Rhodan
Er erwachte und schrie seinen Schmerz, seine Furcht, sein Entsetzen in die Welt hinaus.
Hastig sprang der Unsterbliche hoch und rannte davon. Er kümmerte sich nicht um die völlig verunsicherten Früchte des Yakuva-Baums. Sie waren zu Nebenfiguren geworden in einem Spiel, dessen Größe ihm nicht begreiflich werden wollte.
Ein Meister der Insel! Ein Überlebender aus einer der schrecklichsten Epochen, die die Völker der Milchstraße und Andromedas jemals durchgemacht hatte.
Endlich blieb er stehen. Schweißbedeckt, mit laut pumpendem Herz, lehnte er sich gegen den Stamm eines knorrigen Baums. Am Horizont wetterleuchtete es, eine Wolkenbank zog dort vorüber.
Er spürte Angst. Tiefe, kreatürliche Furcht. Dämonen, die er längst hinter sich gelassen geglaubt hatte, kehrten mit einem Mal zurück.
Eine Geschichte, die 25.000 Jahre oder mehr überspannte, hatte sich unverrückbar in sein Gedächtnis eingebrannt. All die fürchterlichen Dinge, die Aset-Radol in Gang gesetzt, die er unbemerkt geplant hatte. Stets mit dem Ziel vor Augen, eines Tages ein Regime zu installieren, dem er in aller Heimlichkeit vorstand und das er im Schatten seiner Puppendarsteller noch weitaus subtiler und intensiver prägen würde, als dies Mirona Thetin in Andromeda getan hatte.
Wie konnte ein Wesen Jahrzehntausende verbringen, indem es wartete? Welcher Art war der Wahnsinn, der in Aset-Radol steckte? Wie konnte er nur so vermessen sein, ein Volk wie die Aras zu züch-ten, damit es seine Eitelkeiten und seinen schier unbändigen Wissensdrang befriedigte? Und, als wichtigste Frage von allen: Was konnte er, Rhodan, tun, um den Meister der Insel aufzuhalten?
Rhodan sah auf die Uhr. Die Yakuva-Früchte hatten ihn stundenlang aufgehalten. Auf der MO konnte Wer-weiß-was geschehen sein. Kein Funkspruch, keine Information war ihm bislang zugegangen. Hätte der Krabbler an Bord des Trümmerschiffs seine Aufgabe erfüllt, wäre er längst benachrichtigt worden. Er musste davon ausgehen, dass nur noch er selbst über Wohl und Wehe ihrer Mission entschied.
Die Ansiedlung. Er musste sie erreichen. Er musste plangemäß vorgehen und sich von dort aus zur FOARY abstrahlen lassen.
Rhodan straffte seinen Körper und machte sich auf den Weg, zurück zu den Früchten. Er wollte sich für sein unmotiviertes Verhalten entschuldigen und anschließend seinen Weg fortsetzen. Immerhin trug er nun ein ganz besonderes Rüstzeug mit sich: Er kannte jedes kleinste Detail aus
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