PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Minuten werden ihnen die Auswertungsroutinen zeigen, dass wir sie getäuscht haben. Der nächste Angriff ist definitiv der letzte.«
Tifflor nickte müde. Nun würden sich wohl auch die letzten Schlupflöcher schließen. Selbst wenn sie die Darbidinen im Stich ließen - ein Entkommen war nicht mehr möglich.
»Wir leben noch«, sagte er leise. »Das ist mehr, als man verlangen kann - nicht wahr?«
Aset-Radol: Vergangenheit
Mirona Thetin starb, wie er es längst erwartet hatte. Getötet von den Terranern, denen er anfänglich keinerlei Bedeutung zuerkannt hatte.
Doch eigentlich hätte er es besser wissen sollen: Die Kinder jener Sonne, die bereits das Volk der Lemurer zu lichten Höhen geführt hatte, waren etwas ganz Besonderes.
In einer seltsamen Mischung aus Wagemut, Ignoranz und Selbstherrlichkeit eroberten sie Karahol. Wie ein Schwarm Fliegen, der über ein riesiges, schwerfälliges Raubtier herfiel, reinigten sie die Große Insel von den Meistern der Insel.
Etwas, das Jahrzehntausende gehalten hatte, zerbröckelte binnen weniger Monate. Perry Rhodan und Atlan schafften es, die tönernen Füße von Mirona Thetins Reich zu zertrümmern, den Maahks zu ihren alten Rechten zu verhelfen - und den Gemütszustand der Tefro-der möglicherweise irreparabel zu schädigen. Geschlagen und trau-matisiert ließen sie es zu, dass ihre so lange anhaltende Dominanz beendet wurde und sie den Glauben an sich selbst verloren.
Aset-Radol tat sich schwer, in dieser wilden Zeit intergalaktischer Umwälzungen ruhig zu bleiben. Das Volk der Arkoniden, in seinem Innersten längst geschädigt und verfault, verlor seine Vormachtstellung. Wiederum waren die terranischen Emporkömmlinge daran beteiligt, dass das so stolze Volk in die - vorübergehende - Bedeutungslosigkeit zurückgestoßen wurde.
Die Hohen Mächte traten erstmals seit Langem wieder in Erscheinung. Das einst so klar definierte Machtgefüge in der Milchstraße
erfuhr schier unendlich viele Ausweitungen.
Die meiste Zeit verbrachte Aset-Radol auf dem Unlichtplaneten, gelegentlich von Synuit mit Nachrichten versorgt. Schweigend und staunend beobachtete er, was in Apsuhol vor sich ging. Wie sich der Fokus universumsweiter Geschehnisse immer mehr auf diese eigentlich so unscheinbare Galaxis konzentrierte.
Aset-Radol lernte über den Schwarm, die Mächtigen, die Endlose Armada. Er hielt still, während Monos die Milchstraße in seinem Griff hielt, wohl wissend, dass sich dessen Herrschaft nicht lange halten konnte. Er ängstigte sich vor negativen Superintelligenzen, und er bewunderte die Terraner für ihre Sturheit, mit der sie die galaktischen Völker immer wieder von ihrer Vorstellung einer banalen demokratischen Ordnung überzeugen wollten. Völlig umsonst, wie Aset-Radol mit stiller Befriedigung feststellte. Auch dieses Modell versagte, musste versagen.
Und als ihn jene Gefühle der Resignation, derer er sich so lange erfolgreich erwehrt hatte, endgültig durchschlugen, als er sich von allen jemals gefassten Plänen verabschieden und im Freitod einen Ausweg aus den Qualen ewigen Lebens suchen wollte, geschah das schier Unfassbare: Die Kriterien zur Extraktion des Radolxin veränderten sich zu seinen Gunsten. Er benötigte kein Altrit mehr. Von nun an reichte die billigste Form eines Hyperkristalls.
Der Schaffung weiterer Darlos stand nichts mehr im Wege. Wenn er wollte, so überlegte Aset-Radol, konnte er auch wieder beliebig viele Duplos anfertigen. Doch er verwarf den Gedanken augenblicklich wieder. Diese Geschöpfe waren niemals brauchbar für seine Pläne gewesen. Auch den Aras, die er lange Zeit mit diesem Problem beschäftigt hatte, war es nicht gelungen, den künstlich erzeugten Wesen den notwendigen Grad an Individualismus einzuhauchen. Zu viel von dieser Tugend erzeugte Trotz, Eigensinn und Widerspruchsgeist; zu wenig davon ließ sie tumb und schwach erscheinen.
»Darauf hast du immer gewartet, Herr!«, flüsterte Synuit. Er hatte den Körper eines Ovoiden und flatterte nervös mit den rudimentär ausgebildeten Flügeln. »Radolxin, so viel wir wollen. Unzählige Planeten, die wir bedrohen und vernichten können.« Er watschelte im Kreis, das Federbüschel an seinem nackten Bürzel hüpfte in lächerlicher Manier hoch und nieder. »Wir vernichten Terraner, Arkoniden, Blues und Akonen. Wir schaffen Anarchie. Wir erzeugen ein Machtvakuum, das einzig und allein wir schließen können, indem wir Rettung und Gesundheit versprechen. Wir haben das
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