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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und dort an Büschen und Blumen.
    Wenn ich die Kraft finde, Aset-Radol aufzusuchen...
    Eine Prüfung erwartete ihn. Der MdI wollte Spielchen spielen. Nun, das konnte er haben. Perry war zu allem bereit, um diese Farce, die auf dem Rücken von Trillionen von Lebewesen ausgetragen wurde, zu beenden.
    Der Weg schlängelte sich nun in die Niederung des Tals hinab. An einem Bächlein vorbei, dessen Wasser aufwärts floss, zwischen Bäumen, deren Äste sich über seinem Kopf ineinander verhakten und einen unendlich langsamen Ringkampf vollführten.
    Nur noch 100 Meter, dann war der vorderste der Zweckbauten erreicht. Ein psychedelisch anmutender Farbanstrich von ineinandergreifenden Spiralen und labyrinthischen Spuren wirkte verwirrend. Doch das war es nicht, das sein stetig wachsendes Gefühl der Angst gerechtfertigt hätte. Irgendetwas stimmt hier nicht, dachte Rhodan. Es wäre besser, wenn ich umkehrte und ein anderes Mal zurückkäme.
    Ein anderes Mal?!
    Es würde keinen zweiten Versuch geben. Wie kam er nur auf eine derart absurde Idee?
    Er marschierte weiter. Vorsichtiger nun, auf die Zeichen achtend, die rings um ihn eine Veränderung ankündeten. Im räudigen Fell der scheinbar so niedlichen Feldtiere zeigten sich Blutflecken. Ihre Zähne wirkten spitz, ihr eindringliches Pfotentrampeln kündete von Ungeduld. Pflanzen mit bleichen, breiten Blütenkelchen reckten ihm die Hälse entgegen. Sie wurden von fetten, grün schillernden Fliegen umschwirrt. Ein Etwas schnappte nach ihm, nach seinen Beinen. Der Unsterbliche fühlte den Luftzug, trotz des Anzugs, der ihn schützte.
    Ein mentaler Schwall drückte ihn zu Boden. Die Wucht des geistigen Hiebes legte sich auf Fleisch und Knochen. Berührte seine Seele, seine Psyche, seine Physis. Zerbohrte und zerstörte alles, kümmerte sich keinen Deut um die Mentalstabilisierung.
    Die Bilder einer friedlichen, ruhigen Landschaft verschwanden vor seinen Augen. Er roch Schwefel, Teufelswurz und Ammoniak. Seine Haut brannte. Rings um ihn brach der Boden weg. Abgründe taten sich auf, aus denen Flammenzungen hochloderten. Albtraumhafte Gestalten krochen zwischen widerwärtigem Gewächs dahin. Auf ihn zu. Jaulend, heulend, von der Erwartung und Hoffnung getrieben, ihn auszusaugen, zu vernichten und ihm alles zu nehmen, das ihn ausmachte.
    »Das ist also deine Welt, Aset-Radol?«, schrie Rhodan, plötzlich von unheiligem Zorn erfüllt, in den stinkenden Äther hinaus. »Und du meinst, du kannst mich davon abhalten, dich zu holen?« Er ballte die Faust, reckte sie in die Höhe. »Du irrst dich, alter Mann! Du kannst mich nicht stoppen!«
    Die Aggregate seines Anzugs versagten von einem Augenblick zum nächsten. Der Stoff zerriss und verbrannte. Die dünne hitzeisolierende Schicht war alles, was ihn vor dem Tod bewahrte.
    Rhodan bewegte sich vorwärts, taumelte und torkelte an Lavaseen und glühend heißem Gestein vorbei. Brandblasen wuchsen in seinem Gesicht. Sie platzten, brachten rohes Fleisch zum Vorschein. Seine Kräfte ließen nach. Er fiel auf die Knie und kroch weiter. Robbte weiter. Zog sich mit zerstörten Handschuhen und blutig gerissenen Fingerspitzen auf das Ziel zu.
    Sein Herz trommelte in raschem Rhythmus, der Zellaktivator in ihm jagte Impulse durch den Leib, die ihm eigentlich helfen sollten, in Wirklichkeit den Schmerz aber nur verstärkten.
    Rhodan versuchte ein Lachen. Es klang wie das Ächzen eines verendenden Tieres. »Mehr hast du nicht zu bieten, Aset-Radol?«, hauchte er kraftlos.
    Dann kamen die wirklichen Schmerzen über ihn.

Aset-Radol
     
    Er bewunderte den Terraner. Für dessen Naivität, die andernorts als Mut bezeichnet worden wäre. Er nahm eine Herausforderung an, die er unmöglich bestehen konnte. Er marschierte weiter, in Trugbildern unendlicher Intensität gefangen. Perry Rhodan ließ sich nicht entmutigen, hielt sich irgendwie aufrecht.
    Aset-Radol gab dem Unsterblichen jene mentalen Absonderungen zu spüren, die ihm die Memokriecher über die Jahrtausende immer wieder entnommen hatten. All die Dinge, die er im Laufe seines langen Lebens verarbeitet - oder auch nicht verarbeitet hatte. Seine Ängste, seine Nöte. Krustige und verschorfte Ablagerungen, so widerwärtig, dass manche der Memokriecher nach getaner Arbeit ihre Funktion eingestellt hatten.
    Perry Rhodan hieb um sich. Er vollführte Bewegungen, als schlängle er über den Erdboden. Blut tröpfelte aus den Augenwinkeln, mit seinen Nägeln riss er sich tiefe Narben in die Wangen. Er hatte

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