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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seinen Körper längst nicht mehr unter Kontrolle. Speichel rann über sein Gesicht, Krämpfe durchzogen Bauch- und Armmuskulatur.
    Der Unsterbliche ging und kam dennoch kaum von der Stelle. Er verlor diesen Kampf gegen die Widerlichkeiten, die ihm Aset-Radol entgegenwarf. Dieser Erinnerungswucht konnte sich niemand gesunden Verstandes entziehen.
    Rhodan grunzte Zusammenhangloses. In einer Sprache, die keine war. Seine Worte wurden von Schaumflanken begleitet, die von Blut durchmengt waren. Die inneren Organe versagten, kamen mit der Überbelastung des Geistes nicht mehr zurecht. Eine Kettenreaktion war in Gang gesetzt, die nur noch im Exitus enden konnte.
    Aset-Radol maß den Herzinfarkt an, vom Zellaktivator mühselig bereinigt. Die beiden platzenden Gerinnsel im vorderen Stirnlappen, jedes für sich lebensbedrohend. Das Versagen der Nieren, die innerliche Vergiftung. Die Zerrüttung eines prachtvollen Verstandes. Das kumulierende körperliche und geistige Versagen all dessen, was das Wesen Perry Rhodans ausmachte.
    Der Unsterbliche kämpfte.
    Und kämpfte.
    Und kämpfte.
    Er überwand eigenen Grenzen und durchstieß den geistigen Schutzwall Aset-Radols.
    »Bemerkenswert«, murmelte Aset-Radol, das erste Mal seit - wie lange? 20.000 Jahren? - wirklich beeindruckt.
    Nach einer Weile fügte er hinzu: »Allmählich fange ich an zu begreifen.«
    Er schwieg neuerlich, sortierte seine Gedanken. Er hatte noch ein wenig Zeit, bevor er über Leben und Tod des Unsterblichen entscheiden musste. Noch waren die Folgen nicht irreparabel, noch konnte araische Heiltechnik dieses terranische Wrack wieder zu dem machen, was es noch vor wenigen Minuten gewesen war.
    Dann traf er seine Wahl. Mit einer Handbewegung forderte er die unsichtbaren Scharen seiner robotischen Lebensgefährten auf: »Behandelt ihn. Gebt ihm zurück, was ihm genommen wurde.«
    »Sehr wohl.« Maschinen kamen herbeigeeilt. Sie packten Perry Rhodan vorsichtig, hievten ihn auf eine blumenumkränzte Antigravtrage und schafften ihn in das Hospital, das sonst nur einem einzigen Wesen diente.

Perry Rhodan
     
    Er kam zu sich, in eine Gesamtkörperzwinge eingespannt. Er fühlte sich hundsmiserabel und dennoch weitaus besser als während des Marsches zu Aset-Radols Lager.
    Der Unsterbliche war. leer. Nichts an und in ihm schien mehr so zu sein, wie es einmal gewesen war.
    »Und?«, fragte jemand mit einer klaren Stimme. »Bist du wieder in Ordnung, Terraner?« Der Mann betonte jedes Wort überdeutlich, als wollte er beweisen, dass er Interkosmo perfekt sprach, auch wenn es nicht seine Muttersprache war.
    Er trat durch einen perlenden Lichtvorhang. Der Feind bekam endlich ein Gesicht. Er hatte einen langen, wallenden Mantel umgeworfen. Das altertümlich wirkende Stück war blutrot, mit aufgesticktem Blümchenmuster in Blassgrün. An jedem anderen Wesen hätte dieser Aufzug lächerlich gewirkt. Aset-Radol jedoch trug sein Gewand mit natürlicher Nonchalance. So, als hätte er sein Lebtag nichts anderes getan.
    »Ich fühle mich halbwegs erholt.« Rhodan rüttelte mit den Armen an den Verschlüssen der Zwinge. »Darf ich bitten.?«
    »Selbstverständlich.« Der MdI gab einen Wink. Augenblicklich lösten sich die Halterungen.
    Rhodan fühlte wieder sein ganzes Gewicht - und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben.
    »Ich möchte mit dir reden, Terraner.« Aset-Radol setzte sich auf ein Sofa und lud ihn ein, sich ihm gegenüber niederzulassen.
    »Worüber? Über Genozid, Heimtücke, Rache? Über ein bestimmtes Gift, mit dessen Hilfe du das Leben in der Milchstraße auszurotten hoffst?«
    »Vielleicht.«
    Aset-Radol wirkte wie ein Mittvierziger. Nichts an ihm wies auf sein wahres Alter hin. Grau meliertes Haar, dunkle Augen, hellbraune Haut, Lachfältchen um die Augen, ein strahlend weißes Gebiss. Ein etwas schwammiger und untrainierter Körper, etwas zu kurz geratene Beine. Eine Allerweltserscheinung, die nirgendwo Aufsehen erregt hätte.
    »Wein?«, fragte Aset-Radol.
    »Wenn er vergiftet wäre, fände ich das nicht besonders witzig nach dem anstrengenden Spaziergang, den ich hinter mir habe.«
    »Immer einen kleinen Scherz auf den Lippen, nicht wahr, Terra-ner? Ist das deine Art, mit der Unsterblichkeit fertig zu werden?« Aset-Radol lächelte unverbindlich und zog an einer nahezu unsichtbaren Strippe, die von der Decke hing.
    Ein diensteifriger Roboter kam herbeigeeilt. Er ähnelte wie ein Ei dem anderen jenem Gärtner-Androiden, dem Perry vor der Stadt begegnet war. Das

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