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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verkrampfung, seine Erregung, wurde Aset-Radol bewusst, ließ ihn in diesen Augenblicken lächerlich und hilflos erscheinen.
    »Deine Identität des gelangweilten Playboys ist nichts wert, wenn du diese Rolle nicht durchhältst«, sagte Silby-Ohnet. »Du hast dich gehen lassen. Hast während des Sexualaktes den wahren Aset-Radol zum Vorschein gebracht. Deine Unvorsichtigkeit ist lebensgefährlich - für dich.«
    Ihm wurde übel. Er unterdrückte den Würgereflex und trieb mit langsamen, matten Bewegungen zum Boden hinab. Die Beine wollten das Gewicht seines Körpers nicht tragen.
    Mirona weiß alles, sagte er sich, sie hat die ganze Zeit mit mir gespielt. Panik drohte ihn zu übermannen. Sie kann dir nichts tun, versuchte er sich zu beruhigen. Du befindest dich auf deinem ureigenen Terrain. In deinem Refugium. Ausgeklügelte Waffensysteme überwachen sie wie all deine Gäste. Sie kann dich hier unmöglich angreifen.
    »Fühle dich nicht zu sicher, Faktor VI«, sagte Mirona Thetin. Sie deutete auf ihr linkes Armgelenk, riss die Hautabdeckung ab und zeigte ihm das darunter liegende flache Kontroll-Pad. »Vertraust du mir, wenn ich behaupte, dass meine Truppen mittlerweile die Schaltzentralen deines Refugiums vollends unter Kontrolle gebracht haben?«
    Aset-Radol nickte wie in Trance.
    Sie reinigte sich ungeniert mit einem bereitliegenden Feuchttuch und warf ihm ein Handtuch zu, das er sich augenblicklich um die Hüften wickelte. Seltsam, sagte er sich, ich will sie noch immer haben. Und das angesichts meines Todes...
    »Lass uns die Situation in Ruhe besprechen.« Mirona Thetin winkte ihn mit sich aus dem Liebeszimmer. Ihr Lächeln wirkte nun unverbindlich. »Keine Angst; wenn ich wollte, hätte ich dich längst getötet.«
    Aset-Radol bewegte sich wie durch einen Albtraum. Immer hatte er geglaubt, sein Leben im Griff zu haben, alles über Faktor I zu wissen und sich in einer Blase der Sicherheit zu bewegen. Mit einem einzigen Hieb, brutal und hinterlistig geführt, hatte sie seine Deckung zerschlagen und ihn - im wahrsten Sinne des Wortes - nackt zurückgelassen.
    Sie marschierten einen mit weichen Teppichen ausgelegten Gang entlang. Wie selbstverständlich vollführte Mirona Thetin seltsam anmutende Handbewegungen. Ein Energievorhang erlosch, das dahinter versteckte Musenzimmer kam zum Vorschein. Faktor I kannte die Geheimnisse des Refugiums bis ins kleinste Detail.
    Sie setzte sich in seinen Lieblingssessel, hieß ihn, gegenüber Platz zu nehmen, und schnippte dann mit den Fingern. Bilder von wogenden Meereswellen schwappten über die Wände. Sie ließen einen glauben, auf einem Floß durch einen Ozean zu treiben, der sich von Horizont zu Horizont erstreckte. Der Geschmack von Salz hing in der Luft, künstlich erzeugte Gischtspritzer blieben an Körper und Haar hängen.
    »Ich muss dir danken«, begann Mirona Thetin. »Diese kleine Charade bereitete mir einigen Spaß.« Sie beugte sich zu ihm vor. »Dachtest du wirklich, ich wüsste nicht, was du wusstest? Dabei warst du so leicht zu durchschauen, mein Lieber. Während all der Treffen, die wir Meister während der letzten Jahrhunderte an wechselnden Schauplätzen abhielten, warst du stets einer der aktivsten Teilnehmer an den Diskussionen. Wie aus heiterem Himmel zogst du dich vor etwas mehr als fünf Jahren zurück und bliebst dann stets im Hintergrund. In dich gekehrt, kaum bereit, aus dir herauszugehen. Du wolltest kein falsches Wort mehr sagen. Unter keinen Umständen verraten, dass du meine Identität enttarnt hattest.« Mirona Thetin schüttelte den Kopf. »Du bist ein seltsamer Mann, Aset-Radol. Ein anderer an deiner Stelle hätte längst versucht, mich aus dem Weg zu räumen und meinen Platz einzunehmen. Warum also hast du es nicht versucht?«
    Sein Herz schlug bis zum Hals. Dennoch gab er sich so ruhig wie möglich. Er wollte in Würde sterben, nicht wie ein Jammerlappen, der im Augenblick des drohenden Todes zusammenbrach. »Es genügte mir, die Situation zu kontrollieren«, sagte Aset-Radol. »Mir reichte es, die Macht des Wissens in meinen Händen zu haben.« Leiser fügte er hinzu: »Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass du die richtige Person am richtigen Ort bist. Ich hätte niemals alle Befehle mit der notwendigen Härte durchsetzen können. Ich bin intelligent genug, um zu wissen, wo meine Schwächen liegen. Ich plane, aber ich bin kein Stratege. Du verstehst den Unterschied? Ich kann mich nicht so wie du in die Rolle deines Gegners versetzen.

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