PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Sparkonten, die du hoffentlich in deiner Jugend angelegt hast.«
»Still!«, fuhr Rhodan ärgerlich dazwischen. »Dies ist nicht die Zeit
und nicht der Ort zum Herumalbern!«
Er hörte seine Begleiter tief Atem holen, als wollten sie ihm widersprechen. Sie ließen es bleiben. Leise krochen sie weiter, den bestialisch stinkenden Wartungsschacht entlang.
Perry akzeptierte, dass das kindische Getue von Zhana und Tifflor ein probates Mittel war, um die Schrecken und Anstrengungen der letzten Stunden zu vergessen. Er aber konnte da nicht mitmachen. Er fühlte plötzliche Trauer über Ignats Gorgides' Tod. Der Tefroder war ein weiteres Opfer auf ihrer Suche nach dem oder den Wesen hinter Schopsna, die das Ara-Toxin auf die Milchstraße losgelassen hatten.
Rhodans Zorn wuchs und wuchs.
Er verspürte Angst davor, dem Unbekannten gegenüberzutreten: Angst vor sich selbst.
Sie kamen zu spät.
Ätzender Rauch, der nur mühsam von den altersschwachen Luf-tumwälzanlagen abgesaugt wurde, überdeckte Teile des Schlachtfelds. Mangelhaft ausgerüstete Arkoniden lagen weit verstreut in einem Labyrinth von Gängen und schmalen Lagerräumen, in dem zu handlichen Kuben zusammengepresste Abfallreste zwischengelagert wurden. Armlange Nager und seltsam schillernde Insekten beherrschten das Areal, das sich über drei Ebenen und einer Fläche von 100 mal 100 Meter hinzog. Die Tiere taten sich bereits an den Leichen gütlich; beziehungsweise an dem, was Tefroder und Roboter von den Tu-Ra-Cel-Agenten übrig gelassen hatten: verschmorte Körperglieder, Blutlachen, Hautfetzen.
»Ich werde mich niemals an diesen Geruch gewöhnen«, sagte Tifflor gedämpft. Er drückte sich einen Stofffetzen gegen Mund und Nase.
»Sie wollten keine Gefangenen machen«, meinte Zhana, ohne auf Tiffs Wort einzugehen. Unbeeindruckt stakste sie zwischen den Leichenteilen umher. Sie hob eine Hand hoch, deren Finger sich um einen Nadler krallten. »Die ganze Munition wurde verschossen«, sagte sie. »Die Tefroder waren schlichtweg besser ausgerüstet als die Tu-Ra-Cel-Leute. Und sie ließen sich auf keinerlei Diskussionen ein.«
Einer der sattsam bekannten Diskusroboter hatte sich mit fürchterlicher Wucht in die Decke gebohrt. Flüssigkeit drang aus seinem Inneren, tropfte schwer zu Boden und ätzte dort den Belag weg.
»Tefrodische Technik«, murmelte Tifflor nach einem gründlichen Blick auf die Innereien der Maschine. »Ich sehe nichts Auffälliges.«
Wie nicht anders zu erwarten gewesen war: Der oder die Wesen, die hinter Schopsna an den Strippen zogen, hielten sich bedeckt. Auch der Gestaltwandler war erst vor Kurzem - und auch nur für Rhodan und Tifflor erkennbar - in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Ihre Hoffnung, der Lösung des Rätsels um das Ara-Toxin einen entscheidenden Schritt näher zu rücken, würde sich hoffentlich auf jenem Planeten erfüllen, in dessen Nähe die MO wiederver-stofflicht war.
»Wir sollten uns in diesem Irrgarten ein vorläufiges Quartier suchen«, sagte Zhana. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Tefroder nochmals hierher zurückkehren. Sie haben das Gelände von Feinden. gesäubert. Für sie ist die Arbeit erledigt, und sie verlassen sich wohl auf die Aasfresser, um alle Spuren endgültig zu beseitigen.«
Tifflor blickte die Unsichtbare entsetzt an. »Tut mir leid, meine Schöne - aber ich fühle mich zwischen Leichenteilen und Gestank nicht sonderlich wohl.«
»Die Vorteile.«
»Die Vorteile eines solchen Vorgehens sind uns relativ egal!«, unterbrach Rhodan barsch. »Tiff und mir geht es um Dinge wie Pietät.«
»Die Arkoniden sind tot; eine Ehrerbietung vor ein paar Leichenresten ist ohne Belang.«
»Ich sagte: Wir suchen uns ein anderes Versteck!« Rhodan sah die
Ara an. Er konnte sein Entsetzen über ihre Gefühllosigkeit nur mangelhaft verbergen.
»Meinetwegen.« Zhana drehte sich um und ging voran, an einem Abfallberg vorbei, der bis zur Decke eines mehrgeschossigen Lagers reichte. Fiepen und Piepsen wurde laut. Nager, die sich hier verborgen hielten, machten deutlich, dass sie keine Eindringlinge in ihrem Revier duldeten.
Die Unsichtbare holte aus und warf die Hand des Arkoniden, die sie mitgenommen hatte, in Richtung des Müllhaufens. Zhana marschierte weiter, ohne dem Kampf um die Beute, der sich zwischen den Aasfressern entwickelte, auch nur für einen Augenblick ihre Aufmerksamkeit zu schenken.
»Die zweitbeste Wahl für einen Unterschlupf befindet sich unweit einer stillgelegten
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