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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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marschierten drauflos, einem unbekannten Ziel entgegen. Rhodan verspürte Ungeduld. Die Zeit rannte ihnen davon. Sie hatten sich zusätzliche Probleme aufgehalst, mussten nunmehr auf ein möglicherweise autistisches Kind und ein Wesen achten, dessen Begriffsvermögen sich gänzlich von dem ihren unterschied.
    Die Probleme wurden nicht weniger; ganz im Gegenteil.

Der Krabbler
     
    Der Krabbler war so weit an sein Ziel herangekrochen, wie es ihm notwendig erschien. Unter ihm glühte Wärme, die ihm half, zusätzliche Energiereserven zu gewinnen, andererseits aber auch die Verdunstung beschleunigte. Schon bald würde er nicht viel mehr als ein winziger, kristallisierter Positronik-Chip sein, mit dem freien Auge kaum erkennbar. Ohne Kraft, gerade noch dazu in der Lage, seine fremdbestimmte Existenz zur Kenntnis zu nehmen. Erst Jahre später würde alles erlöschen, würde die letzte Zeile seines primitiven hexadezimalen Basiskodes in Vergessenheit geraten. Er musste sich beeilen, um nicht abzuschalten, ohne seine Aufgabe erfüllt zu haben.
    Er nahm eine Einschätzung der zu bewältigenden Aufgabe vor. Die gegnerische Schaltung hantierte in ihrer fließenden Permanentverschlüsselung mit Variablen und Algorithmen, die ein biologisches Wesen geschaltet hatte. Dies allein war kein Grund, sich »Sorgen« zu machen; ganz im Gegenteil. Aus den Tiefen seiner aufgepfropften Erfahrungsspeicher bekam er die Erkenntnis vermittelt, dass sich hinter den raffiniertesten Kodes oftmals ein irrational arbeitender Verstand verbarg. Wenn man dessen Funktionsprämissen kannte oder ausloten konnte, war das Ziel bereits zu mehr als 50 Prozent erreicht.
    Jener Gegner, der hinter der zu bekämpfenden Verschlüsselung stand, zeigte jedoch ungewöhnliche Züge. Solche, die die Gedächtnisspeicher als »paranoid« einstuften und die darüber hinaus von mindestens zwölf verschiedenen Persönlichkeiten in einem Körper gesteuert waren. Als könnte das Wesen, »Feind« genannt, beliebig von einem Leib in den nächsten schlüpfen und würde dabei - in geringem Ausmaß - auch dessen Geisteshaltung imitieren.
    Der Krabbler erkannte den neunstelligen Kode zur Desaktivierung des Steuermechanismus. Er ergab sich durch eine Anmessung unterschiedlich starker Druckstellen auf einer Tastatur. Wie primitiv!
    Doch die zweite, weitaus relevantere Komponente war eine biologisch erzeugte Unbekannte. Ein wechselnder Rhythmus in der genetischen Erkennung des Bedieners. Der Feind verstand es tatsächlich, seine Körperstruktur zu verändern und sich diesen Umstand bei der Verschlüsselung des Befehlsgebers zunutze zu machen.
    Der Krabbler kramte ein pseudobiologisches Programmbild aus seinen Erinnerungsspeichern hervor. Er imitierte einen positroni-schen Daseinszustand, der »Hochachtung« ausdrücken sollte.

Schopsna
     
    Schopsna ließ die Frau im Bettlager liegen. Sie schluchzte und weinte jämmerlich, trotz der hypnosuggestiven Beeinflussung, die er ihr zusätzlich auferlegt hatte. Ein Roboter würde sich später um sie kümmern, ihre physischen Schäden beseitigen und sie zurück an ihren Arbeitsplatz begleiten.
    Als er die Transmitterhalle betrat, war die Gelbhaarige längst vergessen. Er ordnete sein Gewand und seine Körperstruktur. In Augenblicken höchster Erregung konnte sie ein wenig »verrutschen«. Es bedurfte eines gewissen geistigen Aufwands, um der zu bleiben, den er darstellen wollte: Schopsna, der Mantarheiler. Ein Wesen aus der Vergangenheit. Unsterblich und mit ungeheurem Wissen gesegnet.
    Er begab sich zwischen die Transmittertore, unterdrückte das leise Unbehagen, das ihn immer befiel, wenn er sich entstofflichen lassen musste, und fand sich gleich darauf im Bereich der Gegenstation wieder. Schriftzeichen an der Wand bewiesen ihm, dass er sich auf der FOARY befand; jener Raumstation, die irgendwann einmal seinem Meister unter der Bezeichnung INSTIN als Raumschiff zur Verfügung gestanden hatte. Aset-Radol hatte sie in jahrhundertelanger Arbeit umbauen lassen. Er hatte Kugel- und Kubusformen satt gehabt, wollte seine Blicke an etwas Neuem und Ungewöhnlichem ergötzen. Nun - das Werk war ihm gelungen. Selbst auf Schopsna wirkte das Aussehen FOARYS ungewöhnlich und irritierend. Er hatte sie auf Wunsch des Meisters eines Tages für die Jünger Mos »entdeckt« und an sie übergeben. Die Station bot ausreichend Möglichkeiten, um die unsterblichen Aras zu überwachen. Nur selten hatte es Schopsna nötig gehabt, seine nichts ahnenden Kollegen zu

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