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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Perry mochte Zhanas Art nicht, um den heißen Brei herumzureden. Sicherlich verhielt sie sich nicht immer so. Die Unsichtbare war es nicht gewohnt, in der Gruppe zu agieren. Sie wollte glänzen, gebauchpinselt werden, und verstand sich nicht als Teil eines größeren Ganzen.
    »Zu Fuß«, sagte sie ruhig.
    »Zu Fuß?« Tifflor schüttelte den Kopf. »Sollen wir zur nächsten Schleuse gehen, sie öffnen und uns hinabfallen lassen?«
    »Genauso ist es.« Zhana bleckte die Zähne und versuchte sich an einem terranischen Lächeln.
    Die MO schwebte in einer Höhe von knapp 500 Kilometern, FOARY »stand« fast doppelt so hoch.
    »Wir schleusen aus, lassen uns von der Station wegtreiben und gehen in einen kontrollierten Sturzflug über. Die Schutzanzüge sollten halten, die Energie-Paks reichen für diverse Steuermanöver.«
    »Es würde Stunden dauern, bis wir unten angekommen wären«, warf Tifflor ein. »In der Zwischenzeit könnte hier oben alles Mögliche geschehen. Sollte der Krabbler funktionieren, bekommen wir unsere Chance.«
    »Sollte er funktionieren.« Rhodan nickte Zhana zu. »Ich stimme dir zu, dass wir unser Glück auch auf dem Unlichtplaneten versuchen sollten.«
    »Auch?«
    »So ist es. Ihr beide bleibt hier und behaltet die Lage im Augenschein. Sofern es die Situation zulässt, kümmert ihr euch um die anderen Flüchtlinge und bringt sie in Sicherheit. Was auch immer geschieht - eine Entscheidung fällt in den nächsten Stunden. Danach
    schließt sich unser Handlungsfenster wohl für immer.«
    So viele Eventualitäten, dachte Rhodan. So viele Fragen. So wenig Wissen. Wenn wir Schopsna nicht zuvorkommen, wird er unsere Umtriebe entdecken und uns töten lassen. Seltsam, dass in einem derart eng gesteckten Zeitrahmen über das Schicksal einer ganzen Galaxis entschieden wird. Man könnte meinen, dass das gewaltige Konvolut an Himmelskörpern, Wesen, Entitäten in der Milchstraße zu schwerfällig ist, zu spröde, um durch eine einzige Entscheidung beeinflusst zu werden. Doch wenn wir dem Verursacher der Ara-Toxin-Seuche nicht beikommen, taumeln die derzeit bestehenden Sternenreiche einem unrühmlichen Ende entgegen, und der Zyklus von Entstehen und Werden der Zivilisationen beginnt frühzeitig von Neuem.
    »Einverstanden«, sagte Tifflor. »Wir werden sehen, was wir von hier aus tun können.« Und, an Zhana gerichtet: »Hast du einen Vorschlag, wie Perry die MO ungesehen verlassen kann?«
    »Das ist der Haken an der Geschichte«, gestand die Ara-Frau, die sich in der Betrachtung mehrerer Holobilder verloren hatte. »Die Außenschotte werden positronisch überwacht, Meldungen augenblicklich an die Zentrale und die Sicherheitsdienste weitergeleitet.«
    »Wir müssten also die Aufmerksamkeit der Tefroder auf andere Dinge lenken«, sagte Tifflor. »Ringsum ein großes Buschfeuer entfachen, damit ein kleiner Brand unbemerkt bleibt.«
    »Womit eure Aufgabe hier an Bord umso schwerer werden würde und wir das Leben der Flüchtlinge noch mehr gefährdeten.« Perry schüttelte den Kopf.
    »Die Flüchtlinge sind ohnedies so gut wie tot. Wir sollten uns um das große Ziel kümmern und nicht um irgendwelches Kleinvieh.«
    Der Unsterbliche schloss die Augen und atmete tief durch. Er hatte schlichtweg nicht die Zeit, um Zhanas lebensverachtenden Ansichten einer Analyse zu unterziehen. »Hat jemand einen anderen Vorschlag, wie ich die MO verlassen könnte?«, fragte er also, ohne auf die Worte der Ara-Frau einzugehen.
    Zuerst Schweigen.
    Dann: »Du willst hinaus in die wunderbar riechende Kälte, Leidpflicht?«, meldete sich Samtscharf zu Wort.
    »Ja.« Wie wollte ihnen das Busch- oder Baumwesen helfen?
    »Es gibt einen Schiffsbereich, in dem es kaum nach Energie schmeckt. Dort nistet sich die Kälte ein. Schwere Tore verhindern, dass sie sich über die MO ausbreitet. Aber ich war dort, habe nach meiner Mannschwester Borkgründ gesucht. Trümmer, die man beiseite räumen könnte, haben sie erdrückt. Ich konnte es nicht tun, weil ich von nachrutschenden Teilen erschlagen worden wäre.« Samtscharf hielt inne. Sein Buschleib zitterte. »Dahinter ist das Schwarze Nichts. So angenehm, so schön.«
    »Schwere Tore, also Schotte«, sagte Rhodan. »Bestimmt sind auch sie positronisch gesichert.«
    »Ich öffnete und schloss sie mit den Forschhänden. Niemand kümmerte sich um mich. Keine Maschinen, keine Tefroder.«
    »Wahrscheinlich handelt sich's um eine Notabschottung, die nach der Absprengung der Pfannenteile gegriffen hat.«

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