PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Wenn wir Pech haben, frisst er sich in eine Nebenprogrammierung und lässt die Implantate der Tefroder heiß laufen, die wiederum deren ParaDrüsen beeinflussen. Die Folge wäre.«
». Exitus.«
»Mit zerschmelzenden, kochenden, zerrinnenden, explodierenden Gehirnen, wie auch immer. Fünftausend oder mehr an der Zahl.«
Zhana erhob sich. Sie marschierte ein paar Schritte in die Dunkelheit und blieb dort stehen, ihnen den Rücken zugewandt. Vielleicht war dies ihre Art, um Entschuldigung zu bitten.
Rhodan blieb hocken. Der Unsterbliche atmete tief durch und legte die Hände in den Schoß. Er dachte daran, wieviel sie riskiert und wie wenig sie gewonnen hatten.
Weitere Daten tröpfelten langsam und zäh herein. Spionsonden taten in Teilen der MO Dienst. Sie zeigten Bilder von wilden Verfolgungsjagden, die stets mit dem Tod der Gehetzten endeten. Noch immer, so wusste Rhodan, verbargen sich weit mehr als hundert nicht-tefrodische Wesen in vielfältigsten Verstecken.
Schopsna hatte das Schiff verlassen. Eine rudimentär erhaltene Gesprächsaufzeichnung zwischen zwei Tefrodern, die sich außerhalb der gut abgeschirmten Zentrale unterhalten hatten, brachte Vermutungen zutage, dass sich der Gestaltwandler per Transmitter zu einer Raumstation namens FOARY im Orbit des Unlichtplaneten begeben hatte. Dort, so hieß es, würde er sich mit den geheimnisvollen Oberbefehlshabern der ganzen Operation treffen.
Mit Aras.
»Das ist bloß Hörensagen«, murmelte Zhana, die sich wieder genähert hatte. Die Möglichkeit, dass weitere Landsleute hinter Produktion und »Aussaat« des Ara-Toxins steckten, schien sie mehr mitzunehmen, als sie zugeben wollte.
Sie saß im Widerschein einer Lux-Box, die neben Licht auch Wärme schenkte. »Willst du Schopsna wieder einmal ins Unbekannte verfolgen?«
»Er ist nun mal der Schlüssel, um an die großen Bosse heranzukommen«, erwiderte Rhodan. »Hier können wir herzlich wenig ausrichten.«
»Die Transmitteranlagen sind zu gut abgesichert.« Zhana deutete auf ein holografisches Schemabild. »An dieser Vielzahl an Wächtern kommst du niemals vorbei. Deine und Tiffs Tarnung ist aufgeflogen, eure Gesichter kennt man mittlerweile.«
»Es gibt sicherlich einen Weg.« Rhodan sah auf die Uhr. Mittlerweile befanden sie sich seit mehr als acht Stunden im Orbit um den Planeten. Ihnen lief die Zeit davon.
»Ich konnte Daten der Positronik auswerten«, fuhr Zhana fort. »Die Raumstation FOARY und die Welt unter uns stehen in einer nicht näher definierten Verbindung. Der Planet selbst ist wenig bis gar nicht besiedelt. Ich habe Informationen über scheinbar naturbelassene Landschaften und gewaltige Parkanlagen; dazwischen Ozeane, Seen, Gebirge. Und eine reichhaltige Fauna, die sich ungehemmt ausbreitet. Es gibt eine einzige Ansiedlung, deren Ausstattung. bemerkenswert, aber auch fremdartig wirkt.«
»Das heißt?«
»Die technischen Parameter ähneln denen, die wir von überallher in der Milchstraße kennen. Ein Teil der Welt beherbergt unterirdische abgekapselte Technikblöcke, über die ich nichts sagen kann und die scheinbar von der Stadt aus geschaltet werden. Mögliche Aufgabengebiete sind die Synchronsteuerung der Orbitalstation, die Steuerung der Kunstsonne, im Großen und Ganzen die Aufrechterhaltung der Lebensbedingungen auf dem Planeten, vielleicht auch die Justierungsstation für den Moby-Transmitter. Auf dem Unlichtplaneten laufen alle Fäden zusammen, nicht auf der FOARY.«
»Aber Schopsna befindet sich auf der Station. Wir brauchen ihn.« Nachdenklich hielt Rhodan inne. »Oder seine Hintermänner. Dennoch verstehe ich nicht, worauf du hinauswillst, Zhana. Wir kommen dir zufolge nicht an die Transmitterstation der MO heran. Wir können also weder das eine noch das andere Ziel ansteuern.«
»Der Unlichtplanet ist im Gegensatz zur FOARY nicht von einem Schutzschirm umgeben. Auch die Stadt scheint sauber zu sein, als legten die Bewohner keinen gesteigerten Wert auf Sicherheit.«
». oder als hätten sie es nicht nötig, weil sie auf andere Sicherheitsmaßnahmen vertrauen«, warf Tifflor ein, misstrauisch wie immer. »Abwehrvorrichtungen können auch waffenbiologischer oder waffenchemischer Natur sein.«
»Vielleicht.« Zhanas Gesicht blieb ausdruckslos. »Vorerst sehe ich aber auf dem Unlichtplaneten einen wesentlich besseren Ansatz, etwas gegen Schopsna und die großen Unbekannten zu bewirken.«
»Du hast noch immer nicht die Frage beantwortet, wie wir dort hinabkommen sollen.«
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