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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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weder Gedanken lesen, noch bin ich Teleporter oder Telekinet«, entgegnete Roshan. »Allerdings habe ich gelernt, eins und eins richtig zusammenzuzählen. Das Schiff wird in Kürze in den Überlichtflug gehen. Es war also zu erwarten, dass du mich jetzt aufsuchen würdest und nicht erst nach der Landung.«
    Chroc-Gukzz schwieg. Er ließ Roshan aber nicht aus den Augen.
    »Du hast es eilig, nach Chractyz zurückzukehren«, fuhr Roshan nach einigen Sekunden fort. »Verständlich, wenn du fürchtest, die Attentäter könnten wieder zuschlagen. Du führst die Ermittlungen in einer brisanten Angelegenheit, es geht um Hyperkristalle – und Crystal blockiert deine Bemühungen?«
    Chroc-Gukzz starrte Roshan unbewegt an. »Gut«, sagte er schließlich. »Ich höre.«
    Für einige Sekunden widmete Roshan sich der Bildwand, auf der das gewohnte Bild der Sterne soeben dem Wogen des Linearraums wich. Als er sich wieder zu dem Topsider umwandte, hatten sich ein paar Falten mehr um seine Augen eingegraben.
    »Ich weiß vielleicht nicht viel über das Leben der Topsider«, sagte er zögernd, »aber mir ist bekannt, dass elf Soziale Weisungen existieren. Ähnliche Weisheiten kennt man auch in meiner Heimat. Wo Elefanten sich bekämpfen, hat das Gras den Schaden – das sagt man im terranischen Bundesstaat Indien, von wo aus Maharani besiedelt wurde. Wir sollten das Gras wachsen lassen, Chroc-Gukzz. Das Problem liegt bei den Hyperkristallen?«
    »Wir haben inzwischen Schwierigkeiten, gute Hyperkristalle nach Topsid und an unsere Industriewelten zu liefern«, sagte Chroc-Gukzz. »Die Zwischenfälle häufen sich. Immer mehr Diebstähle werden publik, in den Minen wird zum Teil minderwertige Ware gefördert.«
    »Das erklärt für mich noch nicht den Anschlag von Pahurat.«
    »Vor Kurzem wurde ein Kristalltransport überfallen und der Fahrer erschossen …«
    »Du sprichst von dem Zwischenfall im Januar auf Maharani?«
    »Nein. Ich weiß von dem ausgebrannten Transporter in der Wüste, aber ich rede von einem Überfall auf Chractyz, vor etwas mehr als zwei Standardwochen. Was zuvor niemand wüsste: Ich hatte veranlasst, dass bei freien Transporten gekennzeichnete Kristalle lagerten. Es wäre sowohl für die Kristallbörse als auch für Crystal ein Leichtes, alle gehandelten Waren und die abgehenden Lieferungen auf genau diese markierten Stücke hin zu untersuchen. Sie müssten nicht einmal alle Lieferungen in Augenschein nehmen, weil ausschließlich höherwertige Kristalle betroffen sind.«
    »Die Prüfung wurde abgelehnt«, vermutete Roshan.
    »Jeder beruft sich auf die Unabhängigkeit der Börse! Nicht viel anders äußern sich die Leute von Crystal. Zuletzt wurde jeder Kontakt mit den Sicherheitsbehörden auf Chractyz abgelehnt.«
    »Deshalb der heftige Disput mit den Crystal-Managern. Wie eng sind eigentlich die Verknüpfungen zwischen Börse und Crystal?«
    »Einige Sitze im Aufsichtsrat. Nichts jedenfalls, was den Vorschriften zuwiderlaufen würde. Die Börse ist keine staatliche Institution, sondern wurde von den Wirtschaftsunternehmen selbst gegründet.«
    Roshan nickte. »Wo bekommen wir zuverlässige Aussagen über die aktuelle Transportsituation?«
    »Hier auf Chractyz in der galaktischen Handelsniederlassung. Ste ist der Anlaufpunkt der Freien. Nach dem Mord an dem Fahrer waren wir oft dort.«
    »Und?«
    »Gerüchte sprießen überall aus dem Boden; verwertbare Beweise gibt es nicht.«
    »Ein Besuch mehr wird nicht schaden«, stellte Roshan fest.
    Ein Signalton zeigte das Ende des Überlichtflugs an.
     
    *
     
    Sie flogen mit einem kleinen Zweisitzer.
    Nur wenige Dutzend Kilometer vom Raumhafen entfernt lag das Industriegebiet. Stillgelegte Containerterminals erinnerten Roshan an die langsam verwesenden Gerippe gestrandeter großer Meeressäuger. Hier und da sah er Lastenschweber, die sich träge entfernten; sie erschienen ihm jedoch wie ein müder Abklatsch vergangener Zeiten.
    »Die meisten Firmen waren auf syntronische Produkte ausgerichtet«, sagte Chroc-Gukzz. »Insofern ist vieles, was langsam zerfällt, eine Folge der Hyperimpedanz-Erhöhung. Wir haben uns nie davon erholt.«
    »Die Syntronproduktion auf normale Positroniken und Biopositroniken umzustellen hätte kaum Schwierigkeiten bereitet«, bemerkte Roshan. »Alles eine Frage der Organisation und natürlich des Wollens.«
    »Hyperkristalle, das war mit einem Mal das Schlagwort. Exploration, Veredelung und Transport verhießen den großen Gewinn. Ich bestreite

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