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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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das gilt auch für die dortigen Kristalllagerstätten. Eines Tages, wenn sie in ihrer Entwicklung weit genug vorangekommen sind, werden sie selbst entscheiden, was mit ihren Bodenschätzen geschehen soll.«
    Tief eingeschnittene, von krautigen Pflanzen überwucherte Täler prägten das Bild des Eilands. Lediglich weit im Innern erhoben sich einige karge Höhenzüge, dort war das Land trocken und ausgedörrt, wohingegen in den Küstenbereichen ausreichend Regen fiel.
    Die Space-Jet überflog die unregelmäßig geformte Insel, die in ihrer längsten Ausdehnung mehr als fünfhundert Kilometer maß. Noch bestimmte die Natur das Bild, schreckten riesige Vogelschwärme vor dem diskusförmigen Eindringling auf.
    Aber auch die Narben waren zu sehen, die der Kristallabbau riss. Über Dutzende von Kilometern hinweg erstreckten sich terrassenförmige Grabungen. Monströse Bagger fraßen sich unaufhaltsam immer tiefer in den Untergrund.
    Mächtige Pipelines transportierten Wasser, das aus den wenigen Flüssen abgepumpt wurde. Der Aushub wurde gewaschen und von löslichen Verunreinigungen getrennt, bevor breite Transportstraßen das aufgebrochene Gestein zu den Gewinnungsfabriken transportierten. Zurück blieben verschlammte Rinnsale, die sich einen neuen Weg zum Meer suchten, aber in den Tälern versickerten. In einigen Bereichen staute sich das Wasser auch an den täglich wachsenden Geröllhalden, dort wucherte neue Pflanzenpracht.
    »Sehr unterschiedliche Kristalladern durchziehen die Insel – und ebenso die Kontinente«, sagte Arun Joschannan. »Was hauptsächlich zum Einsatz kommt, ist eine althergebrachte Trennung, bei der aber viel Ausschuss produziert wird, weil die Mahlwerke zu grob arbeiten. Für Folienbeschichtungen als normaler Standard ist der Kornkristall am Ende der Verarbeitung aber durchaus geeignet. Wir haben auf Godiun sogar hochwertige Hyperkristalle wie roten Khalumvatt. Hier muss die Extraktion nach dem Hyperladungs-Trennungsverfahren eingesetzt werden, das bedeutet enorm hohen Kostenaufwand, ist aber trotzdem rentabel. Darüber hinaus finden wir den blauen Mivelum, aber auch Skabole in verschiedenen Ausprägungen.«
    »Die Transitions-Resonanz-Trennung wird ebenfalls eingesetzt«, fuhr Pert-Gukzz fort. »Aber die besten Kristalle werden immer noch per Hand bearbeitet. Arun, welche Mine hast du vorgesehen?«
    »Den blauen Mivelum von der Südspitze der Insel.« Joschannan hatte sich kurz dem Piloten der Space-Jet zugewandt und Anweisungen erteilt, nun schaute er wieder zu dem Haluter auf. »Ich schlage Ihnen vor, Bio Rakane, dass wir für die nächste Lieferung diesen Kristall auswählen. Sollte es trotzdem zu Transportverlusten kommen, wird die Qualität hoffentlich immer noch dem bisher geltenden vorzüglich entsprechen. Im schlimmsten Fall sorgen wir für eine durchgehende Isolierung der Ware und erlauben nur, dass die Kette für die Expertise der Kristallbörse unterbrochen wird.«
    »Sie wissen schon, dass Sie ein geschickter Verkäufer sind, Arun Joschannan?«, fragte der Haluter. »Der Mehrpreis dürfte angesichts des georderten Gewichts mehrere Millionen Galax betragen.«
    »Sagen Sie bitte nicht, Bio Rakane, dass Ihnen Qualität den Preis nicht wert ist, den sie zwangsläufig kostet. Sehen Sie sich den Vorgang einfach an und entscheiden Sie dann.«
    Die Space-Jet landete. In einem Antigrav-Förderkorb sanken die drei mehr als einen Kilometer in die Tiefe. Die abzweigenden Stollengänge waren zwar vergleichsweise niedrig, hatten aber eine Breite, die es dem Haluter erlaubte, sich in gebückter Haltung unter Einsatz der Lauf arme zu bewegen.
    Schwach zeichnete sich die beginnende Mivelum-Ader ab, aber wirklich zum Vorschein traten nur verunreinigte schwache Ausläufer – gut genug für die Bagger, falls Abbaumaschinen jemals in die Tiefe vordringen würden, Bio Rakane zeigte den Korridor entlang bis zur nächsten Biegung. In regelmäßigen Abständen standen autarke kleine Abschirmprojektoren. »Sind die Geräte aktiv?«
    »Die Projektoren stehen seit der Analysephase hier«, antwortete Arun. »Wahrscheinlich brauchen wir sie, sobald der Stollen vorgetrieben wird. Die kleine Ader; die wir hier andeutungsweise erkennen, hat sich als unbedeutend herausgestellt.«
    Etwa fünfzig Meter weiter erreichten sie das Ende des begehbaren Abschnitts. Nur kleinere Röhrengänge führten weiter. In einem davon verschwand soeben ein über Kabel gesteuerter Fräskopf.
    Drei Männer arbeiteten hier, von einfachen

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