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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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rutschte von dem Messbecher ab und fiel schwer auf die Tischplatte.
    Javed Joschannan war tot. Seine Augen blickten ins Nichts, aber um seine Mundwinkel lag ein Hauch von Zufriedenheit.
    »Ich sehe weder Furcht noch Erschrecken«, stellte Roshan fest. »Er ist während der Arbeit gestorben, wahrscheinlich ohne es überhaupt wahrzunehmen.«
    »Verändere hier bitte nichts!«, warnte der Polizist. »Erst nachdem ich mir alles angesehen habe.«
    Roshan verzog die Mundwinkel, schwieg aber. »Woran ist Javed gestorben?«, wollte er nach einer Weile wissen.
    Der Topsider hatte sich inzwischen einen Überblick über den Arbeitstisch verschafft und mehrere holografische Aufnahmen erstellt.
    »Nicht an einem Krummdolch wie meine Männer in Pahurat und nicht an einem Strahlschuss«, sagte Chroc-Gukzz. »Aber ich glaube nicht an einen normalen Tod …«
    »Jedenfalls nicht, nachdem Javed uns ins Vertrauen ziehen wollte«, bestätigte Roshan. »Ich frage mich, was er von den Überfällen wusste. Möglich, dass er seine Informationen aufgezeichnet hat.«
    Chroc-Gukzz schaltete die kleine Laborpositronik ein. Auf den Schirmen wurden Dateien sichtbar, an denen Joschannan gearbeitet hatte. Zumindest oberflächlich betrachtet handelte es sich um unverfängliches Material.
    »Falls hier ein Dritter zugange war, hat er seine Spuren gut verwischt«, stellte der Topsider nach einiger Zeit fest. »Vorerst hat es den Anschein, dass weder Löschungen noch andere Manipulationen vorgenommen wurden. Und Javed scheint ganz normal gearbeitet zu haben.«
    »Vielleicht hatte er seine Informationen wirklich nur hier oben.« Roshan tippte sich mit zwei Fingern an den Kopf.
    »Das wäre für uns die schlechteste Lösung.« Chroc-Gukzz fauchte. »Und für Javeds Hinterbliebene ebenso. Ich kann nicht mehr lange warten, dann muss ich Sanyogita und Arun verständigen.«
    Chroc-Gukzz trat wieder an die Leiche heran und packte ruckartig mit beiden Händen zu. Bevor Roshan ihn daran hindern konnte, bog er den Kopf des Toten weit in den Nacken zurück und griff nach einem Auge. Mit seinen Krallenfingern zog er die Lider auseinander.
    Eine bleiche, fast schon farblos gewordene Iris war zu erkennen. Das ganze Auge wirkte leicht trüb, und das traf auch auf das andere zu. Zögernd tastete Chroc-Gukzz über Joschannans Gesicht.
    »Das Gewebe wird weicher, die Zellen verändern sich und zerfallen«, sagte er. »Eine Obduktion wird zu dem Ergebnis kommen, dass vor allem seine Gehirnzellen zerstört wurden.«
    »Harte Strahlung?«, fragte Roshan.
    »Ein sehr harter und intensiver Schauer«, bestätigte Chroc-Gukzz. »Einen ähnlichen Todesfall hatten wir vor gut einem Jahr, ein freier Händler hier auf Chractyz war das Opfer. Ich bin kein Kristallspezialist, schon gar kein Hyperphysiker, deshalb kann ich es nur mit möglichst einfachen Worten erklären. Energiepotenzial, Wertigkeit und andere Parameter werden durch Untersuchungen bestimmt, die den Kristall im Allgemeinen einer schwachen Spannung aussetzen. Der Kristall vor einem Jahr war durch atomare Einschlüsse verunreinigt. Durch eine Analysemethode setzten diese Einschlüsse für einen Moment die tödliche Strahlung frei. Unsere Spezialisten sprachen von knapp einem halben Meter Wirkungsradius.«
    »Bestimmt wusste Joschannan davon.«
    »Er war entscheidend an der Aufklärung des Todesfalls beteiligt.«
    »Jemand könnte ihm einen verunreinigten Kristall untergeschoben haben«, vermutete Roshan. »Jemand, dem Javed Joschannans Wissen als Bedrohung erschien.« Er zögerte einen Moment. »Woher stammte der Kristall damals?«
    »Mohenjo«, sagte der Topsider. »Eine einzige schwache Ader weist diese Einschlüsse auf. Der Stollen wurde versiegelt und ist nicht mehr zugänglich..«
    »Zumindest Joschannan hatte noch einen dieser Kristalle …« Roshan schaute zu, wie Chroc-Gukzz mit spitzen Fingern den Messbehälter anpackte, der noch in der geöffneten Hohlkugel stand.
    Ein winziger Kristallsplitter lag darin.
    »Das dürfte die Todesursache sein«, stellte der Topsider fest. »Wobei nicht feststeht, ob es sich wirklich um einen Unfall handelt oder ob Javed ungebetenen Besuch hatte.«
    Noch einmal wandte er sich dem Toten zu. Triumphierend klickte er mit den Zähnen, als er in einer Armtasche von Joschannans Hemd einen Gegenstand ertastete. Einen Augenblick später zog er zwei außergewöhnlich blaue Mivelum-Kristalle daraus hervor.
    »Sieht ganz danach aus, als würde es sich um besonders wertvolle Stücke

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