PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel
Markt verdrängt.«
»Crystal will das Monopol?«, überlegte Roshan. Chroc-Gukzz’ Mimik verriet ihm, dass noch mehr dahinterstecken musste als nur das.
»Wir stehen zweifellos auf derselben Seite – und haben ähnliche Interessen«, sagte der Topsider gedehnt. »Torr-Lokkam und ich werden schon in der nächsten Stunde Maharani verlassen; die Ehre unserer Toten verlangt es, dass wir sie in ihre Heimat zurückbegleiten. Es wäre mir jedoch eine Genugtuung, Prajit Singh, würden dein Partner und du uns ins Muchoon-System begleiten.«
»Ich bin einverstanden.« Roshar nickte spontan und sah sich nach Nänak um.
Der alte Mann diskutierte mit zwei Sicherheitsleuten und einem Medoroboter. Seiner ausschweifenden Gestik nach zu schließen, berichtete er zum wiederholten Mal, wie sich die kurze Auseinandersetzung abgespielt hatte.
»Es genügt, wenn ich euch begleite«, sagte Roshan. »Isä weiß bestimmt nicht mehr, als mir auch bekannt ist.«
*
Die Dinge entwickelten sich in eine Richtung, die er nicht vorhergesehen hatte. Die Entscheidung, Chroc-Gukzz nach Chractyz zu begleiten, hatte er aus dem Bauch heraus getroffen, das war nicht anders als sein Gespür für besondere Gelegenheiten an der Börse.
Der Flug würde nicht lang werden. Das Muchoon-System lag nur dreizehn Lichtjahre von Maharani entfernt.
Chroc-Gukzz hatte ihm einen Platz in einem Besprechungsraum zuweisen lassen. Die Sessel mochten für Topsider bequem sein, auf deren körperliche Bedürfnisse sie zugeschnitten waren, Roshan fühlte sich darin unwohl. Lieber verbrachte er den Flug im Stehen.
Roshan massierte sich den Rücken, so gut er es eben konnte. Verspannt fühlte er sich, seitdem er die Schwertlanze im Punjab von der Wand gezerrt hatte. Er kannte diese kleinen Behinderungen zur Genüge, die nicht einmal der Aktivator richtig beseitigen konnte, weil sie eben zu ihm gehörten und ein Stück seiner Identität waren. Normalerweise ignorierte er solche Zerrungen, und nach einigen Stunden oder einem halben Tag spürte er nichts mehr davon, weil er nicht mehr daran dachte.
Er betrachtete die Bildwand, die den Hauptschirm der Panoramagalerie wiedergab. Maharani fiel rasch hinter dem Schiff zurück.
Das Gefühl, in ein Wespennest gestochen zu haben, ließ ihn nicht mehr los. Ihm war klar, dass die beiden toten Topsider-Polizisten der Auslöser dafür waren.
Crystal, ging es ihm durch den Kopf, war ursprünglich als genossenschaftlich organisierte Handelsfirma gegründet worden. Nach der Hyperimpedanz-Erhöhung im Jahr 1331 NGZ war das Geschäftsfeld spontan erweitert worden. Hyperkristall war für die Vorstände das Zauberwort geworden. Keineswegs zu Unrecht. Er hatte selbst auf diesem Feld investiert und auf diese Weise bei einigen bedeutenden Rohstofffunden den Fuß in die Tür gebracht. First Fertile Crystal Batches hatte über die Plejaden hinaus eine marktbeherrschende Position gewonnen.
Natürlich war es kein Wunder, dass Crystal vor allem im Umfeld des Firmensitzes versuchte, jeglichen Mitbewerber auszustechen.
Und doch … Zwei kurze Meldungen über verschwundene Hyperkristalltransporte hatten ihn hellhörig werden lassen. Ein kleiner Frachtgleiter vor etwa sechs Monaten auf Maharani und nun wieder, im Januar, in der einzigen großen Wüstenregion des Planeten. Ein Transport von Rohkristallen aus der Nordmine zur Endreinigung. Die Frachtmaschine war ausgebrannt, der Pilot dabei ums Leben gekommen – alles hätte auf einen Unfall hingedeutet, wäre nicht die gesamte Fracht spurlos verschwunden gewesen.
Und wie passte Bio Rakanes Kristallproblem ins Bild? Wie der gewaltsame Tod der beiden Topsider-Polizisten?
Und jedes Mal gab es einen Namen im Hintergrund: First Fertile Crystal Batches.
Prajit Singh Roshan wandte sich um. Sein Blick heftete sich an das geschlossene Türschott. Es wurde Zeit, dass Chroc-Gukzz ihm erzählte, was hinter dem Anschlag steckte.
Nur Sekunden später glitt das Schott zur Seite, der Topsider trat ein. Chroc-Gukzz stutzte, als er den erwartungsvollen Blick des Terraners auf sich gerichtet sah.
»Ich dachte darüber nach, wie wir zusammenarbeiten können«, sagte Roshan.
Chroc-Gukzz kam näher. Er ließ sich in einen Sessel sinken. »Ich bin Polizeibeamter. Aber wer bist du? Ich habe gelernt, Situationen nicht nach dem Augenscheinlichen zu beurteilen. Dein Eingreifen in Pahurat … dein Blick eben, als wüsstest du, dass ich in dem Moment eintreten würde …«
»Wenn es dich beruhigt: Ich kann
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