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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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handeln«, stellte Chroc-Gukzz fest. »Draußen, bei Explorationen, benutzen Digger ihre Armtaschen immer für Probeobjekte. Hier, im Labor, erscheint es mir etwas ungewöhnlich. Es sei denn …«
    »… Javed sah diese Kristalle als Beweis für das, was er uns mitteilen wollte.« Roshan fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. »Wir sollten die Kristalle untersuchen lassen. Bio Rakane ist der geeignete Mann dafür.«
    »Der weiße Haluter?«, fragte der Topsider überrascht.
    »Ich weiß zufällig, dass Bio Rakane auf Godiun weilt. Ein Anruf genügt.«
    Der Topsider starrte ihn an. Dann verzog er den Rachen. »Also doch! Ich war mir nicht sicher. Dieser bucklige Körper, der etwas groß wirkende Kopf und dazu die verkrümmte Haltung: Du bist ein ganz hohes Tier in der Liga Freier Terraner. Homer Gershwin Adams, nicht wahr?«
    Roshan lächelte. »Ehrlich gesagt, ich habe erwartet, dass diese Maskerade im Plejadenbund sehr schnell durchschaut wird. Für mich ist sie …«, er hob unschlüssig die Hände, »… überflüssig. Aber der Liga-Dienst will mich schützen. Und mit Roshan bin ich nun schon seit Jahren vertraut.«
    »Er ist für dich wie ein kleiner Gelegebruder«, vermutete Chroc-Gukzz. »Und der große weiße Bruder …? Wenn Bio Rakane tatsächlich auf Godiun weilt, könnte ich mir vorstellen, dass er bei Joschannan-Gorkh ist. Du solltest ihn wirklich bitten, die Kristalle zu untersuchen.«
     
    *
     
    Ungefähr zur gleichen Zeit verließen Arun Joschannan, Bio Rakane und Pert-Gukzz die Kristallmine.
    »Ich, habe genug gesehen, um mir ein Bild zu machen«, sagte der Haluter mit gedämpfter Stimme.
    Sie hatten den Ausgang des Stollensystems nahezu erreicht.
    »Ich hoffe, Sie sind zufrieden mit den Eindrücken!«, rief die junge Topsiderin, die den Schluss der kleinen Gruppe bildete. »Godiun ist etwas Besonderes, und das nicht nur, weil Arun und ich hier geboren und aufgewachsen sind.«
    Rakane, gerade im Begriff, sich auf beide Arme niederzulassen und an Arun Joschannan vorbeizustürmen, richtete sich noch einmal auf.
    »Ich teile Ihre Ansicht, Pert-Gukzz, jedenfalls soweit ich aus eigener Anschauung dafür legitimiert bin. Was Ihre Geschäftstüchtigkeit anbelangt: Das Ungestüm der Jugend, ist nicht immer vorteilhaft. Lernen Sie zu warten, Pert- Gukzz – das ist etwas, das ich aus Erfahrung raten kann.«
    »Wie alt sind Sie?«
    »Pert, bitte!«, rief Arun Joschannan dazwischen. »Unser Gast fühlt sich belästigt.«
    »Das keineswegs«, widersprach der Haluter. »Allerdings muss ich eingestehen, dass ich höchst selten über mein Alter nachdenke – das hat noch gut zweieinhalb Jahrtausende Ihrer Rechnung Zeit. Ich gehe auf die dreihundert zu.«
    Ein dumpfes Grollen war zu vernehmen. Im ersten Moment vermischte es sich mit Rakanes Lachen, dann wurde es lauter. Eine Bebenwelle durchlief den Fels, Staub rieselte von der Decke herab, sogar kleinere Gesteinssplitter.
    »Raus hier!«
    Arun wartete, bis die Topsiderin sich in Bewegung setzte, dann lief er ebenfalls los. Ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Luft, und draußen, vor dem Stollenmund, breitete sich eine dichte Staubwolke aus. Knirschend entstand ein Riss in der Decke.
    Im nächsten Moment fühlte Arun sich von einem mächtigen Arm umfangen und nach hinten gerissen. Ein dröhnendes, mahlendes Donnern prasselte aus der Höhe herab. Vor dem Schachtmund stürzten große Felsblöcke übereinander und verkanteten sich. Auch in den ersten Metern des Schachtes brach alles zusammen. Aber da hatte Bio Rakane sich schon umgewandt und schleppte Joschannan und Pert-Gukzz mit sich wieder tiefer in den Berg hinein.
     
    *
     
    Der Hustenreiz war unerträglich. Nur langsam senkte sich der aufgewirbelte Staub. Düster glomm die Notbeleuchtung; wenigstens war die Stromversorgung nicht vollständig ausgefallen.
    Hustend hielt Arun Joschannan sich die Hand vor Mund und Nase. Dass zwischen seinen Zähnen längst der Sund knirschte, interessierte ihn wenig. Besorgt beugte er sich über Pert-Gukzz, die schwer atmend am Boden lag.
    »Kümmere dich um Rakane!«, fauchte sie ihn an und stieß seine Hände zur, Seite, als er ihr aufhelfen wollte. »Er ist unser Kunde, nicht ich.«
    Arun schaute zu dem Haluter auf, der leicht gebückt und mit angewinkelten Armen im Stollen stand. Wenig war von Rakanes dunkelblauem Anzug zu sehen; weißes Gesteinsmehl bedeckte ihn und ließ ihn wie eine aus dem Fels herausgeschlagene, urwüchsige Statue erscheinen.
    Zögernd wich der

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