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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Haluter zur Seite. Nichts war mehr vom Tageslicht zu sehen, nur übereinandergetürmte Felsbrocken und Staub, der sich langsam senkte. Die Leuchtplatten in der Decke ermöglichten Arun die Schätzung, dass sie sich etwa zwanzig Meter tief im Stollen befanden.
    »Danke, Bio Rakane!«, sagte er hustend. »Sie haben uns das Leben gerettet.«
    »Hätte Pert-Gukzz uns nicht aufgehalten, wären wir im Stollenmund in den Felssturz geraten.«
    »Für einen Haluter sollte das bisschen Gestein kein Problem sein.« Pert-Gukzz erhob sich zögernd. »Ich höre und lese immer wieder, dass Sie sogar Felsen verdauen und ihren Körper unverwundbar machen können. Geben Sie uns eine Kostprobe davon, Bio Rakane?«
    »Ich bin zwar ein Haluter, aber ich habe diese Kräfte nicht, die alle anderer meines Volkes auszeichnen«, antwortete der Wissenschaftler. »Allerdings frage ich mich, was wirklich geschehen ist.«
    »Eine Sprengung.« Pert-Gukzz kratzte sich den faltigen Hals, während sie sich nach allen Seiten umsah. »Oder auch nicht. Das war nicht auf unserer Seite des Vorkommens.«
    »Mineralhandel Topsid«, sagte Arun »Aber ihr Sprengmeister spricht sich mit unseren Leuten ab und umgekehrt.
    Er schaute auf, weil der Haluter mit allen vier Händen zupackte und an einem großen Felsblock rüttelte. Kleinere Steine polterten herab, dann wuchtete Rakane den etliche Tonnen schweren Brocken zur Seite.
    Fast augenblicklich rutschte das Geröll nach. Bio Rakane wurde von einem größeren Bruchstück getroffen und wich grollend zurück.
    »Seien Sie vorsichtig!«, warnte Joschannan. »Wir warten, bis wir von außen freigelegt werden. Wozu haben wir Roboter und Traktorstrahler?«
    Er schaltete sein Armband ein. Ein Grabungsleiter meldete sich.
    »Wir haben deine Position bereits lokalisiert, Arun. Im Moment herrscht noch ziemliches Chaos. Vor dem Stollen liegen einige zehntausend Tonnen Gestein. Was an Maschinen im Nahbereich des Eingangs stand, liegt unter der Gerölllawine begraben.«
    »Haben wir Tote oder Verletzte?«
    »Weder noch. Wir können von Glück sagen und ihr da drinnen ebenso. Wenn es euch im Ausgang erwischt hätte … Das Zeug kam wie aus heiterem Himmel herab. Ausgelöst wurde es zweifellos durch eine Sprengung der Kollegen.«
    »Die Daten von Mineralhandel Topsid waren immer zuverlässig.«
    »Das sind sie auch diesmal, Arun. Wir haben die vorliegenden Werte eben nachgerechnet, da gibt es nichts zu beanstanden. In Ordnung, Arun, die ersten Roboter kommen soeben mit einer Desintegratorfräse. Zieht euch ein Stück weiter zurück – wir können momentan nicht abschätzen, wie viel noch runterkommen wird.«
    An die fünfzig Meter wichen sie zurück. Inzwischen kamen Digger aus den unteren Stollen nach oben, die das Dröhnen des Berges wahrgenommen hatten. Bald waren es an die zwanzig Personen, die zeitweise lautstark über den Vorfall diskutierten.
    Mineralhandel Topsid war zwar nur einer der kleinen Explorer, aber gerade deshalb sehr zuverlässig.
    »Ich kenne Sprengmeister Chrok-Skapp sehr gut«, meldete sich einer der Digger zu Wort. »Er war lange Zeit mit einem meiner Gelegebrüder befreundet, bis mein Bruder starb. Chrok-Skapp kontrolliert alle Werte lieber dreimal, bevor er ein Risiko auf sich nimmt.«
    Ein Anruf von draußen kam.
    »Das Gestein ist immer noch in Bewegung. Wir mussten den Hang großflächig stabilisieren, aber nun kommen wir voran. Wir werden bald zu euch durchstoßen. Und noch etwas, Arun: Grabungsleiter Arendsen hat mit dem Sprengmeister von MHT gesprochen. Chrok-Skapp ist völlig von der Rolle. Er hat falsche Daten für die Sprengung erhalten, seine Berechnungen lagen deshalb um zwei Zehnerpotenzen neben dem, was eigentlich hätte sein sollen. Mit etwas Pech, meint er, hätte er uns alle umbringen können. Er bedauert den Vorfall.«
    »Er bedauert?«, begehrte Pert-Gukzz auf. »Mehr hat er dazu nicht zu sagen, dieser Langhosenträger?«
    Arun versuchte, sie zu beschwichtigen. »Beleidigungen helfen auch nicht weiter. Ich werde mit ihm reden. Sobald wir hier raus sind.«
    »Darum bitte ich dich«, schnaubte die Topsiderin. »Er hätte doch merken müssen, welche Wirkung seine Sprengladungen haben würden. Die haben versucht, unseren Abbau zu sabotieren, sage ich dir!«
    Keine zehn Minuten später stand der Hauch eines grünlichen Nebels im Stollen. Gleich darauf brachen Roboter mit der Desintegratorfräse durch.
    Weitere zwanzig Minuten später betrat Arun das Schürf camp von Mineralhandel Topsid.

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