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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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— das sind noch drei Besatzungsmitglieder und die Kommandantin. Daß wir überlebt haben, war ein Wunder. Lediglich Major Angel scheint innere Verletzungen zu haben. Wir hoffen und beten, daß bald ein Schiff diese Höllenwelt anfliegt. Das ist der letzte Logbucheintrag. Jakob Russbeck, Ende.«
    Für einen Augenblick war ich wie benommen Dann hatte ich mich wieder in der Gewalt und fühlte mich seltsamerweise ruhiger als in den letzten beiden Tagen.
    »Die Roboter einschleusen«, befahl ich. »Falls es zu lange dauert, lassen wir sie zurück. In zwei Minuten setzen wir die Suche fort. Der Shift wird sich einigermaßen geradlinig nach Westen bewegt haben, und wir finden ihn, koste es, was es wolle.«
    Einen lediglich zehn Meter langen und vier Meter breiten Flugpanzer unter den Bedingungen von Devil's Hell aufzuspüren, grenzte an die Suche nach der berüchtigten Nadel im Heuhaufen. Wobei wir uns auf die eine Seite des Heuhaufens beschränken durften, aber auch die war enorm.
    Ein Shift als Allzweckfahrzeug war sogar für kurze Fluge im Weltraum geeignet und verfügte nicht nur über Antigrav- und Impulstriebwerke, sondern auch über Hyperfunk. Darauf stützte sich meine jäh aufgeflammte Hoffnung, doch meine Hyperfunknachricht, die unaufhörlich die Antennen des Explorers verließ, blieb unbeantwortet.
    Stunde um Stunde verging. Der Absturzort der MEDICIN MAN lag inzwischen auf der Tagseite des Planeten. Gleich zu Beginn der neuen Suche hatte ich die beiden Space-Jets ausschleusen lassen, die am östlichen Terminator patrouillierten. Trotzdem war und blieb der Flugpanzer wie vom Boden verschluckt.
    Immer drängender wurde das Gefühl, wichtiges übersehen zu haben. Bis es mir endlich wie Schuppen von den Augen fiel. In der Logbuchaufzeichnung war die Rede davon, daß die Überlebenden den Shift wieder flugfähig gemacht hatten. Aber wie dauerhaft war die Reparatur wirklich gewesen? Die Männer der MEDICIN MAN hatten auf der Nachtseite des Planeten bleiben wollen Falls der Shift ausgefallen war, brauchten sie einen Unterschlupf mit einigermaßen erträglichen Bedingungen.
    »Die Grabenbrüche!«, stieß ich hervor. »Ein schmaler und tiefer Graben ist noch einigermaßen leicht mit tragbaren Projektoren abzusichern.«
    Ich holte mir die Reliefkarte der bislang vermessenen Oberfläche auf den Schirm. Wenn ich vom Absturzort des MEDICIN MAN eine gerade Linie nach Westen zog und die nähere Umgebung außer Acht ließ, stieß ich erstmals nach einhundertfünfzig Kilometern auf eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende Schlucht.
    In Betracht kamen letztlich acht Positionen, die allesamt auf die Tagseite gedreht hatten. Ich begriff nicht, warum ich nicht schon früher daran gedacht hatte. Auch keiner der Besatzung. Viel zu verbissen hatten wir die dem Pulsar abgewandte Planetenhälfte abgesucht. Aber wahrscheinlich war gerade der Erfolgszwang daran schuld gewesen.
    Die ersten beiden Positionen brachten uns nicht einen Schritt weiter. Obwohl wir Roboter in die bis zu dreißig Meter tiefen Einschnitte schickten, gab es keinen Hinweis auf den Shift.
    Auch Nummer drei erwies sich als Fehlschlag. Zudem verloren wir mehrere Roboter. Nur geschmolzene Metallfragmente blieben von ihnen übrig. Die Auswertung der Energieortung zeigte zu dem Zeitpunkt eine besonders heftige Bewegung der dicht unter der Oberfläche wandernden hyperaktiven Felder. Fast schien es, als hatten sie sich gezielt auf die Roboter zubewegt.
    Siebenhundert Kilometer vom Wrack der MEDICIN MAN entfernt geschah endlich, woran ich beinahe nicht mehr geglaubt hatte. Die Ortung erfaßte den Shift; er hing fünf Meter tief in einer Spalte. Das Impulstriebwerk hatte das halbe Heck des Panzers weggeschmolzen, doch die aufgebrochene Transparentkanzel zeigte, daß der Besatzung die Flucht geglückt war. Fraglos hatten die Menschen sich tiefer in die Spalte zurückgezogen. Wenn sie die schweren Schutzanzüge trugen, blieben ihnen für mindestens sieben Tage Wasser, Nahrung und Sauerstoff, vorausgesetzt, daß die Strahlung des Pulsars sie nicht vorher grillte.
    Nur wenige Meter über dem Felsspalt verharrte die EX-9933. Die Rettungsaktion lief präzise an. Roboter, ausgestattet mit tragbaren Schirmfeldprojektoren, wurden ausgeschleust. Innerhalb von Minuten entstand ein partielles HÜ-Feld über eine Länge von dreihundert Metern, gespeist von den Schiffskonvertern.
    Gemeinsam mit vier Männern des Expeditionskorps und zwei Kampfrobotern ging ich nach draußen. Den Protest des

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