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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Millionen in der Milchstraße. Sich auch nur mit einem Teil davon zu befassen, würde ein Menschenleben niemals ausreichen.«
    »Wo ein Licht ist, ist auch Hoffnung, junger Mann.« Arnold Meldrassan hatte einen geradezu schulmeisterhaften Tonfall aufgesetzt. »Das ist einer der Grundsätze der Kosmopsychologie überhaupt. Er basiert auf den Überlieferungen alter Kulturen aus der Zeit vor den Haluter-Kriegen. Einige Theorien schreiben den Ursprung den Cappins zu, deren genetischen Experimente vor rund 200.000 Jahren die Entwicklung der Menschheit nachhaltig beeinflussten. Andere Meinungen sprechen von einem alten und mächtigen Volk lange vor dieser Zeit ... «
    »Wen interessiert das eigentlich?«, platzte Vivian DeBleue heraus. »Hören sich alle Kosmopsychologen gerne reden?«
    »Sie sind voreingenommen, Mrs. DeBleue«, konterte Meldrassan. »Das lässt auf eine unbewältigte Pubertätskrise schließen.«
    Die Hyperphysikerin lachte hell. »Ich habe Sie nicht um eine Konsultation gebeten ... «
    »Vielleicht nach unserer Rückkehr zur Erde?«
    Die heftige Erwiderung, die ihr schon auf der Zunge lag, schluckte die Frau unausgesprochen hinunter. Zum einen, weil sie den Blick des Piloten auf sich gerichtet fühlte und, als sie den Kopf hob, sein bedeutungsvolles Kopfschütteln verstand — zum anderen, weil ihr bewusst wurde, dass Meldrassan sein Spiel zweifellos mit Billigung von oben spielte.
    Weder Kopetzky noch Meldrassan, noch sie selbst hatten je an einem Kommandounternehmen teilgenommen und folglich schon vor dem Start der DESTINY unter Dauerstress gestanden. Indem er gezielt und dosiert zugleich provozierte, kanalisierte der Kosmopsychologe jede aufkommende Aggressivität frühzeitig.
    Und warum gerade wir? Die Frage beantwortete sich von selbst. Nach den im Schwarm gewonnenen Erkenntnissen fürchtete Perry Rhodan einen Angriff der Karduuhls und ihrer Hilfsvölker auf die Erde. Auf allen Gebieten mussten Vorbereitungen getroffen werden. Saedelaere für seine vage Suche Mutanten oder hochrangige Wissenschaftler mitzugeben verbot sich von selbst.
    Kopetzky hatte inzwischen weitere Schaltungen vorgenommen. In konzentrischen Kugelschalen aufgebaut, ergänzte ein Koordinatensystem die Sternkarte. Im Zentrum stand Peruwall.
    Saedelaeres Transmitterunfall war seit Jahren Lehrstoff in verschiedenen Studiengängen. Es gab nicht einen frisch gebackenen Doktor der Physik, der nicht nächtelang über Aufzeichnungen, Zeugenaussagen und Messdaten gebrütet hatte. Auch Biologen, Xenobiologen und Genetiker befassten sich mit der Verschmelzung fremden Zellgewebes mit menschlichem Erbmaterial.
    Als Hyperphysikerin kannte Vivian ebenfalls die wenigen zugänglichen Details. Sie beschränkte sich darauf, den Maskenträger und den Piloten zu beobachten. Die beiden waren die Einzigen, die sich innerhalb der Projektion bewegten.
    » ... in all den Jahren habe ich fünf- oder sechsmal von jener Welt geträumt«, sagte Saedelaere bedächtig. »Nur empfand ich die Vorstellung nie so intensiv wie zuletzt.«
    »Dennoch suchen wir nach der berüchtigten Nadel im Heuhaufen«, erklärte Kopetzky betont. »Ohne Details kommen wir kaum weiter. Wissen Sie von nur einem Planeten, Mr. Saedelaere, oder hat die Sonne mehrere Umläufer? Gibt es einen Mond? Welchen Abstand hat der Planet zu seiner Sonne?«
    »Diese Fragen habe ich mir längst gestellt.« Mit einer knappen Handbewegung winkte Saedelaere ab. »Es gibt keine Daten.«
    Im Gegensatz zu seinen Flugkünsten wirkte Kopetzky bedächtig, ja beinahe zögerlich, als er die Markierung für Peruwall suchte, seine Rechte danach ausstreckte und dann mit der linken Hand auf die Position der DESTINY deutete.
    »Die Entfernung beträgt noch 8.417 Lichtjahre. Wenn wir weiterhin in Elf-Lichtjahre-Schritten fliegen ... «
    »Das Ziel liegt näher«, widersprach der Transmittergeschädigte. »Ich spüre es.«
    »Wieso?«, rief Meldrassan dazwischen. »Sowohl Bontong als auch Peruwall sind noch weit entfernt, und die kürzeste Verbindung zwischen beiden Stationen ist zwangsläufig eine Gerade.«
    Die Hyperphysikerin verdrehte die Augen. »Damit befinden Sie sich genau in dem Irrtum, dem nach der Verdummung wohl viele unterliegen.« Meldrassans Husten unterbrach sie für einen Moment. »Nehmen Sie es nicht persönlich«, fuhr die Frau ungerührt fort, »aber das fünfdimensionale Kontinuum hat eigene Gesetzmäßigkeiten. Die kürzeste Verbindung definiert sich nach Energiekoeffizienten. Von einer Geraden zu

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