Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
anzustarren.
    »Es sei denn, Sie fürchten die Wahrheit ... «
    Die Space-Jet drang in den Zwischenraum ein, die Librationszone zwischen dem Einsteinraum und der fünften Dimension. Für eine kurze Zeitspanne war das Wogen des fremden Kontinuums zu sehen.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Ungeduldig«, antwortete der Transmittergeschädigte.
    »Ist das wirklich alles?«
    Saedelaere zuckte mit den Achseln. »Ich weiß nicht«, murmelte er endlich gedankenverloren. »Es fällt mir schwer, meine Empfindungen in Worte zu fassen.«
    Meldrassan schien auf jede Nuance in Saedelaeres Stimme zu lauern. Er registrierte die unausgesprochene Aufforderung. »Ich habe mich mit Ihrem Fall beschäftigt«, sagte er. »Nicht nur nebenbei, sondern sehr intensiv. Im vergangenen Jahr sollte meine Arbeit Anamnese einer ÜBSEF-Konstante erscheinen; aber leider, wie so oft im Leben, blieb es bei der Absicht. Der Schwarm kam dazwischen. Perry Rhodan weiß davon. Ich vermute, dass ich deshalb an Bord der DESTINY abkommandiert wurde.«
    Die Pause, die er einlegte, verfehlte ihre Wirkung keineswegs. »Reden Sie weiter!«, drängte der Transmittergeschädigte.
    »Obwohl ich kein Physiker bin, kenne ich die Energieerhaltungsgesetze. Mrs. DeBleue kann uns bestimmt einen stundenlangen Vortrag darüber halten.«
    »Zielpunkt erreicht in vierzig Sekunden!«, meldete Kopetzky. »Rücksturz in der Nähe einer Doppelsonne. Einer von beiden Sternen ist ein Roter Riese. Zwei Planeten auf naher Umlaufbahn.«
    »Spüren Sie es, Mr. Saedelaere?«, drängte Meldrassan. »Spüren Sie, was Ihnen verloren ging? Das Cappin-Fragment brachte einen Bruchteil seiner eigenen ÜBSEF-Konstante mit, und die Verschmelzung hat einen Teil Ihres mentalen Egos abgespalten. Dieser Teil, da pflichte ich Ihnen bei, wartet möglicherweise auf Ihre Rückkehr.«
    Die Space-Jet beendete die Überlichtetappe. Zeitgleich holten die Optiken einen Planeten in deutlicher Vergrößerung auf die Schirme.
    »Sie wissen wenig von mir.«
    »Ich beziehe mich nur auf Aussagen, Mr. Saedelaere, die Sie selbst in den letzten Jahren getroffen haben. Ihr Auftritt bei Terra Networks zum Beispiel, anlässlich der Transmitterverbindung mit Olymp. Als der Moderator Sie auf den Unfall ansprach, erklärten Sie, sich zeitweise zu fühlen, als hätte das Fragment einen Teil Ihrer selbst verdrängt.«
    »Ist das alles?«
    »Die Hauptsache kommt erst: Im Schwarm haben Sie für kurze Zeit den Cappin-Klumpen verloren. Vielleicht wurde dabei Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl mit dem verlorenen Seelensplitter erst aktiviert.«
    »Das klingt plausibel«, wandte die Hyperphysikerin ein. »Wenn Cappins sich in den Körper eines Fremden versetzen, peilen sie dessen ÜBSEF-Konstante an, die individuelle sechsdimensionale Energiekonstante, die nur bei hoch entwickelten Lebewesen vorhanden ist. Die Verschmelzung unter bislang noch ungeklärten Umständen kann durchaus ein energetisch entsprechendes Fragment Ihres Bewusstseins abgesprengt haben.«
    »Das wüsste ich«, wehrte Saedelaere ab.
    »Sie ahnen es unterbewusst«, folgerte Meldrassan. »Aber Sie verdrängen den Gedanken. Beeinflusst Sie das Fragment?«
    Abwehrend hob der Transmittergeschädigte die Arme. »Ich weiß nicht, ob Sie eine Sensation wittern oder sich wirklich mit mir zu identifizieren versuchen. Jedenfalls mag ich nicht, dass alles zerredet wird. — Mr. Kopetzky«, wandte er sich an den Piloten, »was ergeben die Ortungen?«
    »Keine Auffälligkeiten.«
    Saedelaere nickte zögernd. »Wir schaffen es«, behauptete er.

14.
     
     
    In den vergangenen beiden Tagen hatte der Dreißig-Meter-Diskus mehr als viereinhalb tausend Lichtjahre zurückgelegt. Es war ruhiger geworden an Bord der DESTINY.
    Einzugestehen, dass er sich geirrt hatte, lag Saedelaere dennoch fern. Zumal Meldrassans Skepsis mit jeder Stunde deutlicher wurde. Der Kosmopsychologe schien nur darauf zu warten, dass Alaska genervt aufgab. Für Saedelaere war gerade das der Ansporn, durchzuhalten. Der Kosmopsychologe manipulierte ihn, ob bewusst oder nicht, und er selbst konnte sich diesem Einfluss nicht entziehen.
    Im Wechsel mit Kopetzky flog Alaska die Space-Jet selbst. Routineaufgaben wurden ohnehin vom Bordrechner erledigt; für einen Piloten gab es in der augenblicklichen Flugphase wenig zu tun.
    Das Zucken in seinem Gesicht, das er längst nicht mehr bewusst registrierte, begann wieder Schmerzen zu bereiten. Das war noch während einer Linearetappe. Nach dem Rücksturz der DESTINY glaubte

Weitere Kostenlose Bücher