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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Tellerköpfen aus der galaktischen Eastside höchsten Genuss bereitete, ließ den Major genervt die Frequenz wechseln. Mit der Annäherung der DESTINY an ein nur noch zwei Lichtwochen entferntes Drei-Planeten-System störte zunehmende Hintergrundstrahlung ohnehin den Empfang.
    Die Hyperphysikerin belegte seit gut dreißig Minuten die Rechenkapazität der Bordpositronik mit immer neuen Scans und Energiemessungen. Die berührungssensiblen Schirme entwickelten unter ihren Fingern ein verwirrendes Eigenleben. Dutzende eingefrorener Messwerte füllten inzwischen eine Vielzahl von Schirmsegmenten.
    Sogar für den Piloten wirkten die Darstellungen verwirrend. Mit den einfachen dreidimensionalen Mitteln der Jet versuchte Vivian DeBleue eine mehrdimensionale Darstellung, die sich im Gewirr von Fragmenten und Fraktalen erschöpfte. Durchaus ähnlich musste sich eine Amöbe fühlen, die unversehens in den Randbereich einer Trivid-Show geraten war.
    Im freien Fall stürzte die DESTINY dem Roten Riesenstern entgegen. Weil die Hyperphysikerin für ihre Feinmessungen keine Störfaktoren duldete, hatte Theodorich Kopetzky den gesamten Antriebsbereich abgeschaltet. Andere Energieverbraucher waren ebenfalls stillgelegt. Weder der Hochenergie-Überladungsschirm noch der Paratron schützten die DESTINY vor dem Aufprall kosmischer Materie. Bei einer Geschwindigkeit von knapp zwanzig Prozent Licht schmirgelten sogar Atome am Rumpf des Diskusses.
    »Die Gurte lösen!«, forderte Saedelaere ungehalten. »Ich hoffe nicht, dass ich mittlerweile der einzige Immune an Bord bin.«
    »Das war zu Ihrem und unserem Schutz«, sagte Meldrassan ohne weitere Erklärung.
    »Mir geht es wieder gut.«
    Ein rascher Blick zurück ließ den Piloten weiterhin an dieser Behauptung zweifeln. Eruptionen schienen unter Saedelaeres Maske hervorzubrechen.
    »Das Cappin-Fragment reagiert heftiger«, stellte auch Vivian DeBleue fest. »Möglicherweise aktiviert durch die Emissionen im Bereich von Red Question Mark II ... «
    »Von was?«, fragte Saedelaere.
    »Red Question Mark — so haben wir die Sonne getauft«, antwortete Kopetzky. »Wenn ich nicht irre, ist sie für uns inzwischen ein rotes Fragezeichen.«
    Der Transmittergeschädigte wirkte steif, als er sich Minuten später erhob. Die Hände im Nacken verschränkt, schaute er der Physikerin über die Schulter und beobachtete ihre Arbeit, dann glitten seine Finger nach vorne zum Verschluss der Maske.
    Major Snider stieß einen warnenden Ausruf aus. Er riss den Kombistrahler aus dem Holster und schaltete die Waffe auf Paralysemodus.
    »Tun Sie das nicht, Saedelaere! Sie sind immer noch verwirrt.«
    Alaska war keine Regung anzumerken. Fast eine Minute verging — angesichts der Drohung, dass der Transmittergeschädigte jederzeit Wahnsinn oder gar Tod verbreiten konnte, eine kleine Ewigkeit —, in der sie sich nur anstarrten. Dann lief ein Zittern durch Saedelaeres hagere Gestalt.
    »Nehmen Sie die Hände von der Maske, Sir!«, befahl Snider. »Perry Rhodan hat mich zu unser aller Sicherheit abkommandiert. Er gab mir die Vollmacht, Sie notfalls zu paralysieren. Also zwingen Sie mich nicht ... «
    »Sinkende Messwerte!«, rief Vivian DeBleue dazwischen. »Die Strahlungsquelle auf dem Planeten beginnt zu verblassen.« Sie schürzte die Lippen, während ihr Blick zwischen den Monitoren und Saedelaere zu pendeln begann.
    Mit unsicheren Schritten stakste der Maskenträger zu seinem Sessel und ließ sich hineinsinken. Halb zusammengekauert stützte er die Stirn auf die linke Handfläche und verkrallte die Finger in den Haaren. Die Aura flackernder Helligkeit, die sein verdecktes Gesicht umflossen hatte, begann zu verblassen.
    »Was immer auf RQM-II auf uns wartet, beeinflusst das Cappin-Fragment«, sagte Vivian DeBleue in die entstandene Stille hinein.
    »Woran erinnern Sie sich, Mr. Saedelaere?«, wollte Meldrassan wissen.
    »Keine Ahnung.« Die Antwort kam zögernd. »Sagen Sie mir, Vivian, was Sie in der Ortung haben!«
    »Emissionen im n-dimensionalen Bereich. Eine Anomalität im Schwerefeld des Planeten — vielleicht. Und wahrscheinlich erfassen wir mit den Instrumenten gar nicht die Quelle der Erscheinung selbst, sondern lediglich ihre Auswirkung im Einsteinraum.«
    » ... die sich als unregelmäßige Struktur darstellt«, ergänzte der Pilot. »Mich erinnert die Wiedergabe an zwei Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Oberflächenspannung. Tropfen Sie eine davon in die andere hinein, wird dieser Tropfen sich

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