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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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krank.«
    » ... seht ihr die Maske, das Leuchten dahinter? Als stehe sein Gesicht in Flammen.«
    »Wo bleibt die Polizei?«
    Alles schlug über ihm zusammen und riss ihn gnadenlos weiter. Immer mehr Leute gafften ihn an ... aber endlich lag die hell erleuchtete Antigravröhre vor ihm. Alaska warf sich nach vorne — egal ob weiter aufwärts oder nach unten, er wollte nur noch weg von diesem Spießrutenlauf, den er nicht länger ertrug.
    Nichts geschah. Die Polung der Transportfelder innerhalb des Schachtes war manipuliert worden. Es gab keinen Bewegungsimpuls.
    Sekundenlang hing Alaska Saedelaere im Einstiegsbereich fest, und als er endlich einen der Haltegriffe zu fassen bekam, waren die Wachroboter da. Ihre Aufforderung, ihnen zu folgen, duldete keinen Widerspruch.
     
     
    02.40 Uhr Standardzeit. Alaska Saedelaere konnte die Müdigkeit nicht länger ignorieren. Er fühlte sich schlapp und ausgelaugt, und wenn der Wachmann ihm nur einige Minuten Ruhe gelassen hätte, wäre er wohl auf der Stelle eingenickt. Doch die raue Stimme schreckte ihn immer wieder hoch.
    »Allein die Personendaten scheinen korrekt zu sein: Alaska Tengri Saedelaere, geboren am 2. Dezember 3400 in Terrania. Damit wären Sie Bürger des Solaren Imperiums, vorausgesetzt, Ihre Identität könnte überprüft werden. Leider habe ich damit Probleme. — Sind Sie Alaska Saedelaere?«
    Der Transmittergeschädigte nickte schwer, was der Beamte geflissentlich ignorierte.
    »Also gut«, fuhr der Mann fort, beugte sich über seinem Schreibtisch, der eher einer kleinen Kommandozentrale glich, ein Stück weiter nach vorne und stützte das Kinn auf die Handrücken. »Die banalen Daten wie Größe, Haarfarbe und so weiter sind stimmig. Aber sagen Sie selbst: Was kann ich wirklich damit anfangen? Fingerabdrücke liegen nicht vor, ebenso wenig ein Retina-Scan oder gar Gendaten. Und Stammzellen ... «
    »Meine Eltern gaben keine Genehmigung zur Aufbewahrung.« Saedelaere zuckte mit den Achseln. Er saß auf der anderen Seite des Tisches in einem unbequemen Sessel, flankiert von einem Wachroboter und durch ein Prallfeld von dem Beamten getrennt. Hätte er nicht den miniaturisierten Projektor in der Tischkante entdeckt, wäre ihm die Sperre kaum aufgefallen.
    »Also wieder von vorne, Mister ... «
    »Saedelaere«, sagte Alaska gequält.
    »Nehmen Sie endlich diese dämliche Maskierung ab!«
    »Sie würden den Anblick nicht überleben.«
    Der Beamte seufzte vielsagend. »Wissen Sie, Mister, wie grauenvoll mancher Anblick sein kann? Als Kadett der Explorerflotte ... « Unwillig schüttelte er den Kopf. »Ich war dabei, als die Insekten von Graustria III sich unter die Haut wehrloser Raumfahrer bohrten und ihre Brut den Männern und Frauen innerhalb Stundenfrist das Fleisch von den Knochen fraß. Und da kommen Sie und erzählen Schauermärchen über Ihr Gesicht.« Er stutzte, senkte überrascht den Blick und verfolgte eine Nachricht, die auf der Tischplatte erschienen war. »Die Handelsstation auf Bontong, sagten Sie?«
    »Ja.« Saedelaere nickte.
    »Die Interstellar Equipment and Positronic Inc. bestätigt, dass Sie — dass Alaska Saedelaere aktuell als Techniker auf Bontong eingesetzt ist.«
    Die nachfolgende Pause hatte etwas Künstliches und wirkte mit jeder Sekunde bedrohlicher. Alaska konnte sich eines leichten Schauderns nicht erwehren.
    »Mit aktuell «, fuhr der Wachmann fort, »meine ich jetzt, in genau dieser Stunde. Das sollten Sie mir plausibel erklären.«
    »Ich wurde nach Peruwall abkommandiert. Vor gut drei Wochen.«
    »Das hatten wir schon, Mister. Erzählen Sie mir zur Abwechslung endlich die Wahrheit! Ich meine, der tätliche Angriff ist kein Kapitalverbrechen, und eine Maske zu tragen, nun, verboten ist das nicht. Der Aufwand, den wir bereits betreiben, steht in keinem Verhältnis ... «
    »Mimas«, unterbrach Alaska Saedelaere. »Bis gestern wurde ich auf Mimas behandelt. Fordern Sie dort meine Daten an. Ich gebe Ihnen jede nötige Vollmacht.«
    Der Beamte musterte ihn gequält, ganz so, als hätte er Wichtigeres zu tun, als sich mit Lappalien und Lügnern herumzuschlagen. »Die Antwort liegt längst vor: Auf Mimas wurde nie ein Patient namens Saedelaere behandelt.«
    »Das ist unmöglich ... ein Irrtum.«
    Der Wachmann lehnte sich zurück. »Sie stehen vorerst unter Arrest. Gibt es irgendetwas, das Sie benötigen, Medikamente zum Beispiel?«
    »Nein«, stieß Saedelaere hervor. »Nichts außer meiner Glaubwürdigkeit.«
    »Dann folgen Sie dem

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