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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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der sie sich unmöglich entziehen konnte.
    »Keine Angst. Ich bin ein bescheidener Mensch. Sollten aus diesem Fund finanzielle Erlöse erwachsen, werde ich meinen Anteil unter der Besatzung der PALENQUE aufteilen. Nein, ich bitte dich nur um einen klitzekleinen Gefallen: Ich will bei dem Team sein, das als Erstes das lemurische Schiff betritt.«
    Sharitas kleinlaute Zustimmung ging im Jubel der Besatzung für den großzügigen Spender unter.
    Was für ein gerissener Fuchs!, dachte Alemaheyu. Wäre ich Akone und fände heraus, wer mir gegenübersteht, ich würde zusehen, dass ich mich aus dem Staub mache, solange ich noch kann!
    »Danque, Mädchen, mach schon! Geht das nicht schneller?« Die Stimme kam von allen Seiten, hallte wie Donner.
    Denetree brauchte einige Sekunden, bis sie begriff, dass sie gemeint war.
    Dummerchen!, ermahnte sie sich in Gedanken. Jetzt bist du bald zwei Wochen hier und hast deinen neuen Namen noch immer nicht begriffen!
    »Bin schon dabei!«, rief sie beschwichtigend. Sie kroch schneller durch den engen Belüftungsschacht. Hinter ihr scharrte das Werkzeug und die Ersatzteile, die sie an einem Seil hinter sich herzog. Es war an ihrem Gürtel befestigt. Den Rucksack, den die Kalpen, die »Luftmacher«, für gewöhnlich benutzten, um ihre Materialien zu transportieren, hatte sie an einer Verzweigung des Hauptschachts zurückgelassen. Dieser Schacht war zu eng, um ihn mit einer Last auf dem Rücken zu durchqueren, selbst wenn der Rucksack sich wie eine zweite Haut an den Körper schmiegte. Nein, in diesem Schacht war kein Platz für ihn. Manchmal, wenn Denetree nicht aufpasste und die strikte Disziplin schleifen ließ, die ihr die Kalpen beigebracht hatten, überwältigte sie sogar das Gefühl, dass es hier nicht einmal genug Platz zum Atmen gab.
    Dann half nur eines: ruhig bleiben, weiteratmen, flach und schnell, sodass der Brustkorb nicht gegen die Schachtwände drückte, und auf andere Gedanken kommen, sich im Geist weit weg versetzen.
    Manchmal dachte Denetree an Venron und das Leuchten in seinen Augen und das Leuchten der Sterne und den unendlichen Platz, den es zwischen ihnen gab. Das machte ihr Angst.
    Aber manchmal dachte sie auch an ihr Feldbett - die Kalpen hatten kein festes Quartier, sie zogen unentwegt durch das Schiff, immer der Arbeit hinterher, die niemals ausging - und daran, sich einfach fallen zu lassen und einzuschlafen und keinen weiteren Gedanken an das Gestern oder Morgen zu verschwenden. Das machte ihr noch mehr Angst.
    Am besten war es, die Augen zu schließen und weiter zu kriechen.
    Sich voranzutasten, zum nächsten Leck in den Belüftungsschächten oder zu dem defekten Sensor, der einem Sektor die lebensnotwendige Luftzufuhr verweigerte, sich ganz auf die Aufgabe zu konzentrieren, die vor einem lag.
    Denetrees tastende Finger fanden eine Unebenheit; gleich darauf fassten sie ins Leere. Im schwachen Licht ihrer Stirnlampe sah sie undeutlich ein Loch. Die Akkus der Lampen hatte ihre Lebensdauer längst überschritten; deshalb hatten die Veteranen unter den Kalpen es aufgegeben, sich mit ihnen zu abquälen. Sie benötigten ohnehin kein Licht, die nötigen Handgriffe waren ihnen längst in Fleisch und Blut übergegangen.
    »Tekker!«, rief sie. »Ich glaube, ich habe die Stelle gefunden. Ein Leck!«
    »Gut so, Mädchen! Dicht es ab - an der Leitung hängt ein Metach'ton von Feldschweinen. Wir wollen doch nicht, dass deine alten Kameraden nur mit halber Kraft ackern, was, Mädchen?« Tekkers Gackern dröhnte durch die Schächte.
    Mädchen hier, Mädchen dort. So ging das jetzt seit ihrer Ankunft beim Metach'ton der Kalpen. Die Metach hatten ihre Enttäuschung über die Neue nur mit Mühe verbergen können. Eine Anfängerin -und das in einer Zeit, in der sie den Notfällen kaum hinterherkamen! Dieser verfluchte Verräter hatte den Sauerstoffhaushalt des Schiffs gründlich durcheinander gebracht. Und dazu entpuppte sich die Neue als Feldschwein! Die Arbeit auf den Feldern hatte Denetree einen kräftigen Körper beschert und damit das Letzte, was sie bei den Kalpen brauchen konnte. Die Luftmacher waren sehnig und schlank, gelenkige Schlangenmenschen, die auch noch in die engsten Schächte krochen, um sie auszubessern.
    Denetree zog an dem Plastikseil, schob das Bündel zwischen ihre Beine. Mit ausgestreckten Armen reichte das gerade, um es zu berühren. Es hatte sich verdreht; die Dichtungslösung, die sie benötigte, befand sich zwischen ihren Fußspitzen.
    Fluchend machte

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