Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Zirkel.
    »Solina, wir hören!«
    »Also. ich.« Röte schoss ihr in die Wangen. »Ich denke, wir sollten auf das Angebot eingehen. Die Terranerin poltert offenbar gern, aber wir haben auf meiner Heimatwelt Shaghomin ein Sprichwort: „Ein Leuchthai, der mit den Flossen schlägt, beißt nicht." Die Terraner werden uns nichts tun, solange wir ihre Geiseln an Bord haben. Um nichts anderes handelt es sich dabei nämlich.«
    »Und du glaubst, die Terraner haben keinen Hintergedanken?«
    Solina hätte beinahe losgeprustet. »Natürlich haben sie einen! Sie halten sich für klüger und gerissener und glauben, dass sie uns früher oder später ausbooten können - aber wir werden noch sehen, wer hier wen ausbootet!« Solina war, ohne es zu bemerken, von ihrem Platz aufgestanden und hatte die letzten Worte ausgerufen.
    Jere von Baloy fixierte sie mit seinem Blick. »Du würdest jeden Preis dafür zahlen, um auf dieses Lemurerschiff zu kommen, nicht wahr?«
    »J-ja.«
    »Gut, dann wollen wir dich nicht enttäuschen.« Der Maphan gab dem Syntron wieder ein Zeichen und sagte zu Sharita Coho: »Das ist ein äußerst kluges und besonnenes Angebot. Wir nehmen an.«
    Solina fiel in den Sessel zurück. Ihre Knie zitterten. Sie würde das Lemurerschiff betreten!
    Was für ein Tag.
    Wenn es wenigstens nicht so verflucht eng gewesen wäre!
    Pearl Laneaux war sich sicher, dass ihr jeden Augenblick der Atem wegbleiben würde. Die Luft in dem Kriecher war heiß. Sie stank erbärmlich. Nach dem Schweiß ihrer Begleiter sowieso, ihrer Aufregung und Erwartung, aber dazu kam ein Geruch, den Pearl erst auf halbem Weg einzuordnen konnte: Schimmel. Das Erbe der ständigen Crew des Kriechers, die nur unter Protest ihr geliebtes Vehikel für diese Mission geräumt hatten.
    Das hast du davon!, dachte sie. Du hast schon immer wissen wollen, wie es sich in einem Kriecher anfühlt. Jetzt weißt du es.
    Die Kriecher waren reine Nutzfahrzeuge, ausgerichtet auf den Zweck, in lebensfeindlichen Umgebungen Messungen anzustellen, Proben einzusammeln und beides zu analysieren. Pearl kam es vor, als sei den Konstrukteuren der Kriecher erst im letzten Moment aufgefallen, kurz vor der Auslieferung des ersten Modells, dass sie noch irgendwo drei Menschen unterbringen mussten. Nichts einfacher als das, mussten sie gedacht haben, dann flanschen wir hier unten eben noch eine Kabine an!
    Eine Kabine, groß genug für drei Menschen, die bereit waren, Wochen und Monate in einer Art Symbiose zu leben, aus der sie schließlich als Zwitterexistenzen hervorgingen, nicht Kollektivwesen, aber auch nicht mehr Individuen.
    Drei Menschen. Monatelang. Pearl war noch keine halbe Stunde an Bord.
    Sie musste nur das Gewicht nach links verlagern undden Kopf einen Tick in den Nacken legen, um ihre Nase zwischen Perry Rhodans Schulterblättern wiederzufinden. Sie fragte sich, wie der Unsterbliche darauf reagieren würde. Wahrscheinlich würde Rhodan eine höfliche Bemerkung machen, oder einen Scherz. Halb so schlimm, und wer konnte schon von sich behaupten, einem Unsterblichen jemals so nahe gekommen zu sein? Pearl verlagerte vorsichtig das Gewicht, ihre Nase hielt einen Fingerbreit vor Rhodans
    Rücken an. Nein, besser doch nicht.
    Sie streckte das rechte Bein, setzte es wieder auf und spürte eine Erhebung. Sie zog es schnell zurück, doch es war zu spät. Hayden Norwell bedachte sie mit einem scharfen Blick. Sharita, was hast du dir nur gedacht?, fragte sie in Gedanken die Kommandantin der PALENQUE, die das Team zusammengestellt hatte. Wolltest du Rhodan dafür bestrafen, dass er cleverer war als du? Oder mich dafür, dass ich mich auf seine Seite gestellt habe?
    Hayden war ein einfacher Prospektor. Normalerweise versah er auf Kriecher XII seinen Dienst - NATHAN allein mochte wissen, wie es die beiden anderen an Bord mit ihm aushielten - und war damit die meiste Zeit aus dem Weg und aus dem Sinn. Pearl hatte einmal herauszufinden versucht, welche Aufgaben Norwell auf dem Kriecher eigentlich verrichtete, war aber bei seinen Kameraden gegen eine Wand gelaufen. Die Erste Offizierin, deren Neugier nun erst recht angestachelt war, hatte eine Entschuldigung gemurmelt und sich an Alemaheyu Kossa gewandt. Der Funker wusste alles über alle an Bord der PALENQUE. Aber auch Kossa hatte passen müssen. Norwell besaß keine erkennbaren Qualifikationen, die seine Anwesenheit erklärten, weder beruflich, geschweige denn menschlich.
    Und dazu war er hässlich. Abgrundtief hässlich. Pearl hielt

Weitere Kostenlose Bücher