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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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sollen, die ihrer Arbeit nachgingen.
    Was war los? Saß er einem Zufall auf? Oder hatten die Metach den verringerten Sauerstoffanteil der Luft selbst bemerkt und waren in andere Sektoren ausgewichen? Ein solches Verhalten wäre höchst ungewöhnlich gewesen. Ein guter Metach blieb an dem ihm zugewiesenen Ort, bis man ihm einen neuen zuwies. Es würde weit Schlimmeres als eine vorübergehende Verschlechterung der Sauerstoffversorgung brauchen, ihn von seiner anerzogenen Verhaltensweise abzubringen.
    Er nahm sich vor, später den zuständigen Tenarchen anzurufen und eine Aufklärung des Vorfalls zu fordern. Aber erst musste er dieses Phänomen ergründen. Der Naahk überprüfte die Kameras im Inneren des Außendecks. Erleichtert stellte er fest, dass die beiden in diesem Sektor untergebrachten Fähren unberührt waren. Zumindest seine Furcht, dass ein zweiter Venron auf den Plan getreten war, erwies sich als unbegründet.
    Seine Suche nahm ihren Lauf. Er überprüfte Gänge und Räume, in die seit Start des Schiffs kein Menschenauge mehr geblickt hatte. Im flackernden Licht der Lampen, die sich automatisch einschalteten, oder der Restlichtverstärkung, die sich zuschaltete, wenn die Lampen den Dienst verweigerten, ging er einen nach dem anderen durch.
    Die Arbeit war ermüdend. Sein Nacken begann zu schmerzen. Er bewegte automatisch den Kopf von links nach rechts, von oben nach unten, und während er die wechselnden Bilder musterte, setzte seine abgenutzten Gelenke einer Belastung aus, der sie nicht mehr gewachsen waren. Der Naahk war kurz davor, seine fruchtlose Suche zwar nicht aufzugeben, doch wenigstens für einige Zeit zu unterbrechen, als er eine Kamera aufrief, die einen seit langem leer stehenden Lagerraum unmittelbar an der Außenhülle des Schiffs überwachte. Die ursprünglich darin untergebrachten Ersatzteile waren bereits im ersten Jahrhundert nach dem Aufbruch verbaut worden.
    Er sah ein Leck.
    Es war kein Vorgang ohne Beispiel in der Geschichte des Schiffs. Material ermüdete eben. Aber dieses Leck war anderes als alle, die er je gesehen hatte. Lemal zoomte es heran. Er sah eine Schweißnaht, rund und so groß, dass bequem ein Mensch durch ihre Mitte gepasst hätte. Die Naht war unregelmäßig, als wäre sie hastig improvisiert worden - womit ausgeschlossen war, dass sie von den Erbauern des Schiffs stammte. Lemal stellte die Ansicht auf Infrarot um. Die Naht glühte rot. Sie musste eben erst geschaffen worden sein.
    Er handelte augenblicklich. Er wandte sich nicht an das Netz. Die partielle Blindheit des Rechnerverbunds war ein untrüglicher Beweis dafür, dass er sich nicht länger auf ihn verlassen konnte.
    Launts Kopf erschien in einem Ausschnittfenster des Displays. Der Tenarch war noch bleicher als an dem Tag, als Netwar ihm die Jagd auf die Verräter übertragen hatte. »Naahk!«, sagte Launt.
    »Du hast schon davon gehört?«
    »Von der Versorgungsstörung?«
    Launt schüttelte den Kopf. »Davon weiß ich nichts. Von den
    Fremden, meine ich.«
    »Fremde?«
    »Ich habe eben von ihnen erfahren. Eindringlinge sind an Bord, in Sektor XVI E! Die Metach fliehen vor ihnen!«
    Es war der Sektor, der an jenen angrenzte, in dem Lemal auf die frische Schweißnaht gestoßen war.
    Man hatte das Schiff gefunden. Der Tag, vor dem er sich seit langer Zeit gefürchtet hatte, war gekommen.
    »Naahk!«, drängte Launt, als Lemal schwieg. »Wie lauten deine Befehle? Was sollen wir tun?«
    »Die Metach sollen das Außendeck verlassen. Alle.«
    »Ich werde dafür sorgen. Und weiter?«
    »Ruf die Tenoy auf dem Mitteldeck zusammen. In voller Kampfausrüstung. Ich bin bei euch, so schnell ich kann.«
    Lemal unterbrach die Verbindung. Er spritzte sich eine Dosis des Schmerzmittels und stand auf. Aus einer Schublade nahm er einen Vorrat des Mittels an sich, der ihm für viele Wochen ausgereicht hätte, dann legte er seinen Körperpanzer an.
    Als er im Fahrstuhl dem Mitteldeck entgegenglitt und die Schwerkraft ihn immer stärker gegen den Boden drückte, überprüfte er seine Waffen. Sie waren funktionstüchtig und geladen. Er steckte sie weg, und seine Finger fanden die Kette, die um seinen Hals hing, klammerten sich um das Abzeichen. Er spürte, wie es ihn belebte, ihn daran erinnerte, wofür er all die Mühen auf sich genommen hatte, wofür er stand.
    Das nahm ihm die Angst.
    Wenigstens die schlimmste Spitze.
    Solina Tormas hatte sich von jeher für die Vergangenheit interessiert. Als Kind hatte sie ihren Vater und

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